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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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die ich ’einhalten muss. Sie investieren viel Zeit und Vertrauen in mich, dessen ich mich würdig erweisen will.«
    »Natürlich, das verstehe ich vollauf«, sagte Dianna leise. »Ich setze mich morgen mit deiner Sekretärin in Verbindung. Irgendwann vor Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wirst du sicher etwas Zeit in deinem Terminkalender für mich haben. ›Treffen mit Dianna Mason und herausfinden, ob sie wirklich meine verschollene Tochter ist.‹ Wozu die Eile? Es geht ja um nichts Wichtiges.«
    Andrews Lippen wurden vor Verärgerung schmal. »Du hast unsere Familie … « Rasch hielt er inne. »Claire hat unsere Familie vor sieben Jahren verlassen. Ich finde, du – sie … Ich finde, Claire hat erheblich mehr zu erklären als die Familie, die sie zurückließ. Wenn du wirklich Claire bist: Was ist mir dir passiert? Weshalb bist du so lange weggeblieben? Wo, zum Teufel, hast du gesteckt? Deine Mutter ist vor Kummer und Sorge halb wahnsinnig geworden, und ich habe eine ganze Armee von Detektiven im Land nach dir suchen lassen.«
    »He, reg dich nicht künstlich auf, Daddy. Ich bin ziemlich sicher, dass du die Detektive von meinem Geld bezahlt hast und nicht von deinem.«
    Andrew war sprachlos. Wenn Hal mich jetzt hören könnte, würde ihn garantiert der Schlag treffen, dachte Dianna. Sie hatte nie vorgehabt, seinem Rat zu folgen und sich bescheiden, nett und liebenswürdig zu verhalten. Ihrer Ansicht nach passte ein gewisses Maß an Feindseligkeit erheblich besser zu dem Bild der zurückkehrenden Verschollenen. Weshalb sollte sich jemand sieben lange Jahre vor seiner Familie verstecken, wenn er nicht einen erheblichen Groll gegen seine Angehörigen hegte? Doch alles, was sie sich die letzten Wochen vorgenommen hatte, verblasste gegenüber diesem überwältigenden Bedürfnis, einfach auszuschlagen, sobald Andrew Campbell mit ihr sprach.
    Endlich hatte er sich wieder in der Gewalt. Er fuhr herum, starrte sie an und lachte freudlos. »Meine Güte, Claire. Nach sieben Jahren sind wir noch genau dort, wo wir aufgehört haben, und streiten uns über Geld. Dein verdammtes Geld.«
    »Das ist doch ein großartiges Thema, um sich zu streiten«, antwortete sie. »Immerhin war es eine hübsche Summe, bevor du anfingst, die Mittel in das bodenlose Fass deiner Immobilienanlagen zu stecken.«
    Wütend schlug Andrew mit der Faust auf die Schreibtischplatte. »Begreifst du es immer noch nicht, Claire? Du besitzt keinen einzigen Pfennig Bargeld. Dir gehört der Treuhandfonds, den mein Bruder dir hinterlassen hat. Und ich bin der Treuhandverwalter. Ich kann mit dem Geld machen, was mir gefällt. Genauer gesagt, ich bin sogar rechtlich verpflichtet, das Geld so anzulegen, wie ich es für richtig halte, vorausgesetzt, die Ausgaben sind auf lange Sicht in deinem Interesse. Und weißt du was? Ich fand, es war absolut in deinem Interesse, etwas von dem Kapital in die Bodenerschließung zu stecken. Ebenso wie ich es für das Beste hielt, Detektive einzuschalten, damit ich feststellen konnte, ob du noch lebtest oder gestorben warst.«
    »Und jetzt musst du Campbell Crystal – die Firma meines Urgroßvaters – auf dem Junk-Bond-Markt in New York verhökern, weil du sonst nicht genügend Barmittel hast, um angesichts deiner miserablen Immobilieninvestitionen flüssig zu bleiben.«
    »Das ist nicht der Grund, weshalb ich Campbell Crystal verkaufen will. Und meine Immobilieninvestitionen werfen einen ordentlichen Gewinn … «
    »Sie haben keinerlei Veranlassung, Ihre geschäftlichen Entscheidungen gegenüber Miss Mason zu rechtfertigen«, erinnerte Ben seinen Chef. »Miss Mason ist nur eine von zahlreichen Frauen, die immer wieder behauptet haben, Ihre Tochter zu sein. Bevor sie ihren Anspruch nicht beweisen kann, sind Sie ihr keine Erklärung für Ihre geschäftlichen Unternehmungen schuldig und erst recht keine Rechenschaft darüber, wie Sie Claires finanzielle Angelegenheiten führen.«
    »Ja, das stimmt.« Andrew warf Dianna einen verärgerten Blick zu. Dann verzog er die Lippen zu jenem spöttischen Lächeln, das viel zu seiner Popularität als Kandidat für den Posten des Gouverneurs beigetragen hatte. Im Fernsehen wirkte er damit wie eine Mischung aus Robert Redford und Ronald Reagan – Sex, gute Laune und väterlicher Beschützerinstinkt in ein und derselben Person vereint. »Zumindest müssen Sie zugeben, dass sie anders ist als die übrigen Frauen, die behaupteten, meine Tochter zu sein. Sie versucht nicht gerade mit

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