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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Schmeicheleien, mein Vertrauen zu gewinnen.«
    »Nein«, sagte Ben. »Dafür ist sie viel zu klug.«
    »Behalten Sie sie hier«, sagte Andrew plötzlich und drehte sich zur Tür. »Sollte sie tatsächlich Claire sein, möchte ich verhindern, dass sie erneut kehrtmacht und für weitere sieben Jahre irgendwo im Sumpf von Florida verschwindet. Evelyn muss Gelegenheit bekommen, sich ebenfalls mit ihr zu unterhalten und ihr einige Fragen zu stellen.«
    Dianna unterdrückte ihre aufsteigende Erregung und blickte fest auf den Boden. Sie hatte Andrew richtig eingeschätzt. Er war nervös geworden und wollte sie in der Nähe haben, wo er sie im Auge behalten konnte. Zumindest durch einen Vertreter. Sie hatte es geschafft. Sie war in einem der Häuser der Campbells. In Reichweite ihres Ziels.
    »Sie soll hierbleiben?«, fragte Ben verblüfft. »In Ihrem Haus?«
    »Weshalb nicht? Sie kann das Gästehaus bekommen«, antwortete Andrew. Dianna merkte, dass er unbekümmerter klingen wollte, als er in Wirklichkeit war. »Die nächsten Tage wird es nicht benötigt. Meine Wahlkampfhelfer sind alle in Tallahassee. Oder erwarten Sie jemanden von Campbell Construction zu einer Besprechung?«
    »Nein, nicht diese Woche.«
    »Dann steht das Gästehaus also leer.«
    »Ich nehme an, es hat einige Vorteile, wenn Miss Mason hierbleibt, wo wir sie im Auge behalten können«, stimmte Ben Andrew zu und begleitete ihn zur Tür. »Also gut, ich kümmere mich darum.«
    »Ich brauche Sie noch fünf Minuten, bevor ich nach Tallahassee fliege«, erklärte Andrew. »Wir müssen uns über das Docklandprojekt unterhalten. Ich überlege, ob Roger in der Lage wäre, nach London hinüberzufliegen und die dortige Gesellschaft in die Zange zu nehmen. Er beklagt sich ständig, dass er keine richtigen Aufgaben hat. Verlangt mehr Verantwortung und weniger Verwaltungsarbeit.«
    »In Ordnung, wir sprechen gleich darüber. Lassen Sie mir eine Viertelstunde Zeit, um alles mit Miss Mason zu regeln. Anschließend komme ich zu Ihnen hinüber.«
    Auf der Schwelle blieb Andrew stehen, drehte sich herum und sah Dianna noch einmal prüfend an. »Ich hoffe sehr, dass du Claire bist«, sagte er. »Ich wüsste nämlich furchtbar gern, weshalb du dich die letzten sieben Jahre versteckt hast.«
    »Ich bin Claire«, antwortete Dianna. »Aber bist du ganz sicher, dass du wissen möchtest, weshalb ich mich nicht habe sehen lassen? Geheimnisse können für einen angehenden Politiker gefährlich werden. Vergiss nicht, dass es nur noch vier Monate bis zu den Gouverneurswahlen sind, Daddy.«
    »Sollte das eine Drohung sein, Miss Mason?«, fragte Ben. Seine Stimme klang ruhig, doch seine Augen blickten eiskalt. »Wenn ja, rate ich Ihnen, Ihre Strategie noch einmal zu überdenken.«
    »Das war keine Drohung«, sagte Dianna. Sie musste erst festeren Boden unter den Füßen haben, bevor sie einen Angriff auf Andrew Campbells hervorragenden Ruf wagen konnte. »Es war nur ein kleiner Hinweis darauf, dass ich vermutlich nicht der einzige Mensch im Raum bin, der einen Teil seines Lebens lieber geheim halten möchte.«
    »Das ist eine interessante Aussage, Miss Mason.«
    »Sie war ehrlich«, gab Dianna zu. »Ich habe einige Dinge getan, auf die ich nicht gerade stolz bin. Das dürfte bei den meisten Menschen der Fall sein. Meinen Sie nicht?«
    »Auf mich trifft es nicht zu«, antwortete Andrew, ohne zu zögern. »Man hat mir eine absolut reine Weste bescheinigt. Sämtliche Skandaljournalisten Floridas haben mein Leben unter die Lupe genommen. Sie haben alle Frauen interviewt, mit denen ich je drei Worte gesprochen habe, in der Hoffnung, mich als ehebrecherischen Lustmolch zu entlarven. Hätten sie auch nur die geringste Hoffnung auf eine skandalöse Antwort gehabt, wären sie vermutlich nicht einmal davor zurückgeschreckt, auch noch die Toten auszugraben. Tatsache ist, dass die Pressehunde nach einem Jahr aufgesteckt haben. Sie sahen ein, dass sie sich in meinem Fall mit dem begnügen müssen, was sie vor Augen haben.«
    »Und was ist das, Daddy?«
    »Ich habe mich die letzten fünf Jahre mit dem Problem der Landnutzung in Florida befasst. Wichtiger noch: Meine Erfahrungen als Grundstückserschließer haben mir wichtige Erkenntnisse und brauchbare praktische Antworten auf die heikle Frage nach der besten Mischung aus einer notwendigen wirtschaftlichen Entwicklung und der Erhaltung unseres empfindlichen ökologischen Systems geliefert. Wählt mich zum Gouverneur, und wir werden neue

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