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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Antwort auf diese Bemerkung«, erklärte er leise. »Außerdem hat Andrew einen außerordentlich fähigen Wahlkampfmanager. Er braucht mich nicht, um auf dem richtigen politischen Pfad zu bleiben. Befassen wir uns daher mit näherliegenden Fragen. Wird Hal Doherty bei Ihnen im Gästehaus wohnen?«
    »Wie viele Zimmer hat das Haus denn?«, fragte Dianna, ohne nachzudenken, und verwünschte ihre Worte sofort. Dummerweise wusste Ben jetzt, dass sie nicht unbedingt erpicht darauf war, ein Zimmer mit Hal Doherty zu teilen.
    »Das Gästehaus hat drei Zimmer«, sagte er. »Außerdem zwei voll eingerichtete Bäder.«
    »Dann wäre es sicher ganz praktisch, wenn Hal bei mir wohnen würde«, antwortete Dianna. »Schließlich ist er mein Rechtsberater.«
    »Richtig, das ist er.« Ben zögerte einen Moment und überlegte, ob er Dianna darauf hinweisen sollte, dass Hal unmittelbar vor dem Ausschluss aus der Anwaltskammer stand. Dann beschloss er, es bei der unverbindlichen Höflichkeit zu belassen. Ja, er lächelte sogar ein wenig.
    »Es war ein anstrengender Vormittag für alle«, erklärte er. »Mir scheint, der Anfang war ziemlich verunglückt, und das lag nicht in meiner Absicht. Ich nehme an, dass Sie dies ebenfalls nicht vorhatten.«
    »Nein, das hatte ich nicht«, gab Dianna zu und holte tief Luft. »Soll das heißen, Sie möchten, dass wir Freunde werden, Mr. Maxwell?«
    »Freunde ist vielleicht zu viel gesagt, aber zumindest keine Feinde. Immerhin haben wir ein gemeinsames Interesse daran, die Angelegenheit zu einem guten Ende zu bringen, nicht wahr?« Bens Charme nahm unmerklich zu, und er lächelte etwas wärmer.
    Plötzlich wurde Dianna wütend. Es war geradezu beleidigend, wenn er annahm, dass sie sich so leicht beeinflussen ließ. Glaubte Ben im Ernst, dass er nur ein bisschen zu lächeln brauchte, schon würde sie gefügig?
    »Hören Sie, Dianna«, begann er erneut, und seine Stimme klang seidenweich. »Ich mochte nicht, dass Sie einen falschen Eindruck von mir bekommen. Ich habe nichts gegen Sie persönlich, sondern nur gegen die augenblickliche Situation. Sollte Ihnen etwas einfallen, womit Sie schlüssig beweisen können, dass Sie die verschollene Claire Campbell sind, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es mir sagten. Oder es mir zeigten. Ich bin durchaus gewillt, mich überzeugen zu lassen. Sehr sogar, falls Sie es genau wissen wollen.« Er hielt einen Moment inne, und seine Stimme wurde rauer. »Meine Güte, was haben Sie vor?«
    »Na, Ihnen zu beweisen, dass ich Claire Campbell bin.« Ihre Stimme klang von der Anstrengung, ihren Zorn zurückzuhalten, leiser und tiefer als gewöhnlich. »Indem Sie sich ausziehen?« Dianna knöpfte ihre Jacke weiter auf. »Ja.« Augenblicklich verschwanden aller Charme und alle Wärme aus Bens Gesicht. »Demütigen Sie uns beide bitte nicht noch mehr«, sagte er. »Behalten Sie Ihre Kleider an, Miss Mason. Ich versichere Ihnen, dies ist nicht die Art von Überzeugung, die ich meinte.«
    »Nein? Woher wollen Sie wissen, was ich im Sinn habe?« Mit zitternden Fingern löste sie den letzten Knopf an ihrer Taille. Sie hatte sich über Bens vorgetäuschten Charme geärgert. Jetzt ärgerte sie sich noch mehr darüber, wie rasch er zu seiner kühlen Überlegenheit zurückkehrte. Ihre Gefühle, die schon den ganzen Morgen viel zu dicht unter der Oberfläche geschlummert hatten, wollten sich unbedingt Luft machen. Es war zum Verzweifeln. Dieses Gespräch war ganz und gar nicht so verlaufen, wie sie angenommen hatte. Sie war völlig durcheinander. Und sie wollte, dass dieser Ben Maxwell ebenfalls nicht mehr ein noch aus wusste.
    Deshalb machte sie weiter. Sie hätte nicht sagen können, weshalb sie ausgerechnet diese Angriffstaktik wählte. Doch sie ahnte instinktiv, dass es eine gute Taktik war. Langsam schob sie die Jacke auseinander und ließ sie über die Schultern gleiten. Ihre Lippen öffneten sich. Auch das hatte sie nicht beabsichtigt. Doch sie machte rasch das Beste daraus und strich mit der Zunge spöttisch über die Lippen.
    Zu ihrer Befriedigung erstarrte Ben und rührte sich nicht. Es war, als bekämpfte er seinen Impuls, sich vorzubeugen und ihre sexuelle Einladung anzunehmen. Offensichtlich spürte er die unbehagliche Spannung, die zwischen ihnen entstanden war, ebenso wie sie.
    Dianna sah ihn mit großen Augen an. Sie kreuzte die Hände vor der Brust und hielt die Jackenaufschläge locker mit den Fingerspitzen fest. Sie konnte sich genau vorstellen, wie sie aussah. Bens

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