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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Arbeitsplätze schaffen, ohne unsere einzigartige Landschaft zu vernichten. Die Wirtschaft wird einen neuen Aufschwung nehmen, und wir werden in der Lage sein, die soziale Infrastruktur zu bezahlen, die wir so dringend benötigen.«
    »Das war eine großartige Wahlrede, Daddy.« Belustigt stellte Dianna fest, dass Andrew und Hal etwas gemeinsam hatten. Beide glaubten an die Wirkung ihrer Redekunst. Vermutlich war Andrews ökologisches Bewusstsein längst nicht so stark ausgeprägt. Politiker besaßen häufig die Gabe, sich selber ebenso zu täuschen wie ihre Wähler. Es würde nicht leicht werden, ihn zu vernichten. Irreführung aufgrund von Selbsttäuschung war schwieriger nachzuweisen als eine offensichtliche Lüge.
    »Danke. Ich habe lange genug daran gearbeitet, vernünftige Antworten auf die vordringlichen Probleme unserer Zeit zu finden.«
    Dianna wunderte sich nicht, dass Andrew ihr Kompliment für bare Münze nahm. Erneut lächelte er äußerst gewinnend, und seine Stimme wurde vor innerer Anteilnahme tiefer. »Wenn man den Wählern sagt, was man wirklich empfindet, können sie einen niemals Effekthascherei vorwerfen.« Zufrieden mit seinen Abschlussworten nickte er ihr zu und trat hinaus auf den Flur. »Wir sehen uns, sobald ich von Tallahassee zurück bin, Cl … Äh, Miss Mason.«
    »Und wann wird das etwa sein?«, fragte Dianna.
    »Übermorgen, nehme ich an. Spätestens am Donnerstag.« Er wandte sich an Ben. »Vergessen Sie nicht, dass ich Sie vor meinem Abflug noch fünf Minuten sprechen muss.« Grüßend hob er die Hand und ging den Gang hinab zur Rückseite des Hauses. Das Geräusch seiner Gucci-Mokassins auf dem Marmorboden verhallte in der Ferne.
    Es folgte eine peinliche Stille. Sie lastete schwer auf Diannas Ohren, drückte sich auf ihre Lungen und trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Ben stand am Fenster und sah hinaus in den Garten. Nach mehreren qualvollen Sekunden drehte er sich um. Irgendwie gelang es Dianna, seinem Blick standzuhalten.
    »Erklären Sie mir, weshalb Sie ausgerechnet diesen Augenblick für Ihre Rückkehr gewählt haben.«
    »Für meine Rückkehr«, wiederholte sie leise. »Ein interessanter freudscher Versprecher, Mr. Maxwell. Oder glauben Sie inzwischen auch, dass ich Claire Campbell bin?«
    Ben antwortete nicht sofort. Dann lächelte er plötzlich. »Nein, es war ein Versprecher«, gab er zu. »Sie sind gut, Miss Mason. Verflixt gut. Ihre Feindseligkeit gegenüber Andrew ist ein großartiger Trick, auf den keine Ihrer Vorgängerinnen gekommen war. Und nun beantworten Sie bitte meine Frage. Weshalb sind Sie ausgerechnet jetzt gekommen, um Ihre Ansprüche anzumelden? Hat Hal diesen Zeitpunkt vorgeschlagen? Oder steckt mehr dahinter?«
    Dianna verbarg ihre Nervosität hinter jenem Spott, der ihr zur zweiten Natur geworden war. »Nun, es ist ganz einfach, Mr. Maxwell. Ich habe diesen Zeitpunkt gewählt, um meinen Vater bei seinem Wahlkampf um den Posten des Gouverneurs von Florida zu unterstützen. Ich nahm an, das Auftauchen seiner seit Langem verschollenen Tochter würde ihm etliche zusätzliche Stimmen einbringen. Was glauben Sie? Wird die Rückkehr von Claire Campbell seine Wahlchancen vergrößern?«
    Ben beugte sich über den Schreibtisch. Seine Körperhaltung war eine einzige Drohung. »Ich glaube, dass Sie eine gefährliche Frau sind, Miss Mason. Aber ich werde es nicht zulassen, dass Sie Andrew Campbells Wahlkampf um den Gouverneursposten vermasseln.«
    »Soll das ein Angebot sein, mich mit einer gewissen Summe zum Schweigen zu bringen, Mr. Maxwell? Das wäre eine interessante Wende.«
    »Zügeln Sie Ihre Fantasie, Miss Mason. Ich wollte damit ausdrücken, dass unser Staat zurzeit vor wichtigen Entscheidungen steht. Wir brauchen einen fähigen Gouverneur. Ein Geschäftsmann mit Andrews Erfahrungen ist der ideale Kandidat dafür. Florida ist viel zu lange von Juristen regiert worden. Und wenn Sie sich noch so viel Mühe geben: Es wird uns gelingen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Kernfragen des Landes zu richten, und Andrew wird gewinnen.«
    Dianna lachte freudlos. »Geben Sie Acht, dass mein Vater nicht vergisst, was die wichtigsten Probleme für das Land sind, Mr. Maxwell. Wie oft müssen Sie ihn täglich daran erinnern, dass die Steuersenkung für Einkommen von über einer Million Dollar kein brandaktuelles Thema für die meisten Einwohner Floridas ist?«
    Ben ging nicht auf ihre Herausforderung ein. »Ich bin sicher, Sie erwarten keine ernsthafte

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