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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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geschickten Liebhabers und Mannes von Welt, das er von sich hatte.
    Dianna drehte den Porzellangriff der Tür, der mit Muscheln und Seesternen bemalt war. Wer immer das Gästehaus eingerichtet hatte, bei den Meeresmotiven hatte er des Guten entschieden zu viel getan.
    Die Tür öffnete sich lautlos. Der gepflasterte Pfad vom Gästehaus zum Haupthaus wurde von Bodenlampen beleuchtet, die zwischen den Grünpflanzen versteckt waren. Das Licht war zu gedämpft, um den Schlaf zu stören, reichte als Richtungsweiser aber aus. Man macht es einem Gast hier ziemlich leicht, der einen gemeinen Diebstahl vorhat, überlegte Dianna spöttisch und bekam erneut ein schlechtes Gewissen.
    Meine Güte, ich habe keinen Grund für Schuldgefühle, schalt sie sich. Andrew hat absolut verdient, was ich mit ihm vorhabe.
    Sie hatte die gläsernen Schiebetüren, die in die Vorhalle des Haupthauses führten, beinahe erreicht. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie niemals in das Haus gelangen würde, schon gar nicht in Andrews Zimmerflucht. Zu dieser nächtlichen Stunde war nicht nur alles verschlossen. Mit größter Wahrscheinlichkeit war auch die Alarmanlage mit dem Sicherheitsdienst im Torhaus verbunden. Vielleicht sogar mit der Polizei.
    Na großartig, dachte Dianna und betrachtete stirnrunzelnd die Tür. Ihr erster Einbruchsversuch war gescheitert, bevor er begonnen hatte. Weshalb hatte sie nicht daran gedacht, die Alarmanlage zu überprüfen und herauszufinden, mit welchen Ziffern sie sich ausschalten ließ? Als Diebin war sie eine glatte Niete. Beschämt machte sie sich auf den Rückweg.
    Konnte sie es wagen, Andrews Schlafzimmer am hellen Tag zu betreten? Vielleicht war es leichter, in seine Räume einzudringen, wenn alle beschäftigt waren.
    Dianna dachte noch über diese Möglichkeit nach, als sie den Schlüssel in das Türschloss des Gästehauses steckte. Merkwürdigerweise klemmte er. Während sie versuchte, den Schnapper zu bewegen, hatte sie das deutliche Gefühl, beobachtet zu werden. Sie fröstelte plötzlich und rieb sich die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben.
    Der Unbekannte schien seine Blicke in ihren Hinterkopf zu bohren. Nervös fuhr Dianna herum. »Wer ist da?« Ihre Stimme krächzte ein bisschen. Sie räusperte sich und versuchte es erneut. »Wer ist da? Was wollen Sie?«
    Nur das Zirpen der Zikaden antwortete ihr. Eine leichte Brise bewegte das üppige Blattwerk und trug den Duft von Orangenblüten in der tropischen Nacht herüber. Ein Baumfrosch quakte. Kein menschliches Geräusch störte die dunkle Nacht.
    Dianna spähte in den Schatten und war immer noch nicht überzeugt, dass sie allein war. Etwas Kaltes, Feuchtes berührte ihren Arm. Sie zuckte zusammen und unterdrückte mühsam einen Schrei. Eine grüne phosphoreszierende Eidechse blickte zu ihr hinauf. Der Hals des Tieres blähte sich und pulsierte vor Angst. Mit einem großen Satz sprang die Echse von ihrem Arm in einen nahen Busch.
    Mit klopfendem Herzen lehnte Dianna sich an die Tür und lächelte spöttisch. Wie kann man sich nur von einer Eidechse verrückt machen lassen, schalt sie sich. Ich bin wirklich total außer Form.
    Sie richtete sich wieder auf, schob den Schlüssel erneut ins Schloss und weigerte sich, das Prickeln in ihrem Nacken zur Kenntnis zu nehmen. Wahrscheinlich wimmelte das ganze Gelände von Eidechsen und Fröschen, gar nicht zu reden von anderen Reptilien, über die sie lieber nicht näher nachdachte. Schlangen, zum Beispiel. Sie wurde eindeutig beobachtet, aber sicher nicht von Menschenaugen.
    Dianna drückte gegen das Holz, und diesmal glitt die Tür widerstandslos auf. Begleitet von Hals Schnarchen, eilte sie in ihr Zimmer und verriegelte die Tür hinter sich. Sie holte tief Luft und gähnte herzhaft. Ihr kleiner Ausflug war doch nicht ganz umsonst gewesen. Nach ihrem erfolglosen Einbruchsversuch und ihrer Begegnung mit der Eidechse war sie plötzlich furchtbar müde.
    Trotz der willkommenen Schläfrigkeit nahm Dianna sich die Zeit, ihre Zähne zu putzen, ihr Gesicht zu waschen und ihr Haar zu kämmen. Ich eigne mich beim besten Willen nicht zur Kriminellen, dachte sie. Ihre Hände zitterten immer noch. Sie blickte in den Spiegel, verzog das Gesicht und streifte ein übergroßes T-Shirt über, dessen leuchtendes Türkis zu einem verwaschenen Blau verblasst war. Es war an der Zeit, ihrer überschäumenden Fantasie ein bisschen Ruhe zu gönnen und zu schlafen.
    Das Bett fühlte sich wunderbar an. Die Kissen waren mit weichen Daunen

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