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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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hitzigen Verlangens. Dianna nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf das herrliche Gefühl, das Ben in ihr weckte.
    Er drückte ihr die Hände über den Kopf, damit er ihren ganzen Körper betrachten konnte, und richtete sich über ihr auf. Dann spreizte er ihre Beine weiter und drang tief in sie ein. Schon spürte sie das erste Beben des bevorstehenden Orgasmus. Es begann an den Zehen, stieg höher und erfasste ihren gesamten Körper. Ben verlangsamte seine Bewegungen und reizte und neckte sie, bis die süße Qual beinahe unerträglich wurde.
    Gerade als Dianna glaubte, er würde sie endlich über den Rand der Ekstase hinausführen, stützte er sich auf beide Hände und sah sie an. Seine grauen Augen waren dunkel und verschleiert.
    Leidenschaftlich klammerte Dianna sich an ihn und vergaß allen Stolz. »Nicht aufhören, Ben«, keuchte sie. »Bitte, hör jetzt nicht auf.«
    Lächelnd flüsterte er ihren Namen und drang tief in sie ein. Dianna bog ihm den Körper entgegen und schien vor sexueller Lust beinahe zu zerbersten. Gemeinsam mit ihm erreichte sie den Gipfel der Ekstase. Endlich sank Ben keuchend auf sie hinab.
    Einen Moment lag Dianna entspannt und befriedigt da und konnte sich nicht rühren. Sobald sie die Energie aufbrachte, einen Arm zu befreien, schob sie Ben von ihrem Körper herunter und setzte sich auf.
    Er sprach, ohne die Augen zu öffnen. »Komm zurück, Schätzchen. Geh nicht fort, Claire. Wir haben noch die ganze Nacht vor uns.«
    Da ballte sie die Faust und schlug ihm mit aller Kraft auf das Kinn. »Du Dreckskerl«, zischte sie. »Du gemeiner niederträchtiger Dreckskerl!«
    Erschrocken öffnete Ben die Augen. Er setzte sich ebenfalls auf und rieb sich das Kinn. »Was ist denn los? Was, zum Teufel, hast du plötzlich?«
    »Wie hast du mich eben genannt?«
    Ben dämmerte es sofort. Mit seinen grauen Augen sah er sie unschuldig an und rieb immer noch sein Kinn. »Ich nehme an, ich habe dich bei deinem Namen genannt.«
    »Du hast mich Claire genannt! Zweimal sogar!« Bens Haar war zerzaust, und seine Stirn war feucht vor Schweiß. Aber er hatte sich wieder voll in der Gewalt. »Weshalb sollte ich dich nicht Claire nennen?«, fragte er, und seine Stimme wurde plötzlich kühl. »Du bist Claire Campbell, nicht wahr?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass Claire tot ist.« Dianna wollte ihm noch einmal auf das Kinn schlagen, doch diesmal war Ben darauf vorbereitet. Er fing ihre Faust ab und hielt sie mühelos fest. Dianna raste innerlich vor Zorn, dass Ben ihre Absicht vereitelt hatte.
    »Ich weiß genau, was du gesagt hast«, antwortete er.
    »Ich bin Dianna Mason«, schrie sie, und ihr Gesicht wurde glühend rot. »Hast du gehört? Ich bin Dianna Mason.«
    Er warf ihr einen beängstigend mitleidigen Blick zu. »Verstehe«, sagte er besänftigend. »Möchtest du mir nicht erzählen, wie es dazu gekommen ist?«
     
    Hal war in keiner guten Stimmung, als er in das verwahrloste Apartment zurückkehrte, das er seit zahlreichen Monaten sein Heim nennen musste. Wegen dieses Luders Dianna Mason und ihrer unverständlichen Panik nach dem klitzekleinen Feuer im Gästehaus der Campbells sah es ganz danach aus, als wäre er gezwungen, noch eine ganze Weile in diesen elenden Räumen zu verbringen. Er konnte die Wohnung nicht leiden. Alles, angefangen von dem hässlichen Tweedteppich über die Küche mit ihren avokadogrünen Schränken bis zu dem Badezimmer mit den schmutzigweißen Fliesen, war eine Beleidigung für sein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Luxus.
    Er durchquerte das Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Natürlich war wieder nichts als Baseball im Programm. Karl Marx hatte unrecht, dachte Hal, während er von einem Kanal zum Nächsten schaltete und die Männer betrachtete, die im gestreiften Sportdress hinter den aufspringenden Bällen herrannten. Nicht die Religion ist Opium für das Volk, sondern der Fernsehsport. Angewidert schaltete er den Apparat aus.
    Seine Hoffnungen für diesen Tag waren längst verflogen. Eigentlich hatte er seine alte Freundin Sonya besuchen wollen. Falls sie gerade in Kochlaune war, wäre zumindest ein gutes Abendessen dabei herausgesprungen. Mit ein bisschen Glück hätte sie ihm sogar einen Fünfziger spendiert.
    Gerade als er vor ihrer Wohnung ankam, war Dianna weggefahren. Ohne zu überlegen, war er ihr gefolgt. Erst auf halbem Weg zu ihrem Atelier war ihm bewusst geworden, dass er ihr absolut nichts zu sagen hatte.

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