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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Du darfst dich niemals selbst verleugnen, versprich es!
    Voller Verwunderung erkannte sie, dass er nicht nach ihrer Seele hungerte, wie sie es von einem Geschöpf der Dunkelheit erwartet hätte. Er wollte sie, ja. Aber auf eine ganz und gar irdische Art. Und in seinem Locken hörte sie das Flüstern ihrer eigenen Sehnsüchte. Es war fast unmöglich, der Aufforderung nicht zu folgen, aber Mila widersetzte sich dennoch mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften. Natürlich war er ungleich stärker als sie, spielte womöglich nur mit ihr, aber das sollte kein Grund sein, es ihm noch leichter zu machen.
    Und dann, so plötzlich, wie sie gekommen war, verflog seine Magie wieder.
    Die zurückbleibende Leere ließ sie frösteln.

14
    Z u beobachten, wie sie das Engelsfeuer einsetzte, um einen seiner machtvollsten Engel in die Schranken zu weisen, hatte ihn mit Stolz erfüllt. Quaid war von ihrem Angriff dermaßen überrascht gewesen, dass er zuerst überhaupt nicht wusste, wie er reagieren sollte. Ganz offensichtlich hatte er ihr nichts zuleide tun wollen. Und das war ein Glück. Für Quaid und für Mila. Lucian konnte beim besten Willen nicht vorhersagen, was er getan hätte, wäre ihr auch nur ein Haar gekrümmt worden. Nur eines war sicher: Quaid hätte es nicht überlebt.
    Sind wir uns zufällig begegnet? Darüber nachzudenken, aus welchem Grund die Dinge geschahen, hatte er längst aufgegeben. Zu oft stand am Ende doch Luzifer hinter allem. In diesem Fall glaubte er allerdings nicht daran, dass sein Chef die Finger im Spiel hatte. Wenn jemand hier das Schicksal zu beeinflussen versuchte, dann waren es womöglich die himmlischen Kräfte. Gabriel hatte sich jedenfalls gehörig eingemischt, und offenbar war er nicht der Einzige. Aber warum?
    Von Quaid hatte er inzwischen erfahren, dass Samjiel, oberster General der Gerechten , höchstpersönlich nach Sankt Petersburg gekommen war, um Mila, die sich damals Miljena genannt hatte, zu eliminieren. So wie es alle Gefolgsleute des Erzengels Michael mit gefallenen Engeln oder deren Nachkommenschaft taten, die ihnen in die Hände fielen. Seit den Ereignissen, die dazu geführt hatten, dass Lucian es in Zukunft vermehrt mit elysischem Personal wie Arian und Juna zu tun haben würde, war zwar Waffenruhe angesagt. Michael war jedoch immer schon ausgesprochen selbstgerecht gewesen, und er würde über kurz oder lang einen Weg finden, seine Mission fortzuführen.
    Samjiel hatte es teuer bezahlt, Gefühle zu zeigen. Vielleicht hatte er Mila aus Mitleid entkommen lassen. Quaid glaubte sogar, dass er für ihre Flucht aus Sankt Petersburg verantwortlich gewesen war, und er hatte nicht verschwiegen, wie erstaunlich geschickt sie damals bereits ihr Engelsfeuer beherrschte. Allein, dass sie es überhaupt besaß, fand er bemerkenswert, und deshalb hatte er zu jener Zeit auch ein Auge auf sie gehabt. Quaid versuchte, aus allem Vorteil zu schlagen. Obwohl er mit den unwillkommenen Avancen eindeutig seine Grenzen überschritten hatte, ahnte Lucian, dass sein General eine heimliche Sympathie für diese verführerische Engelstochter hegte. Der Befehl, Mila notfalls mit seinem Leben zu schützen, erhielt auf diese Weise eine andere Qualität. Solange er die Finger von ihr ließ, würde Lucian ihn in ihrer Nähe dulden.
    »Lucian?« Inzwischen genügte ihre Stimme, um sein Verlangen nach ihr zu entfachen. Wie warmer Honig glitt sie über seine Seele und weckte lange verschüttet geglaubte Sehnsüchte. Da saß sie nun, die Lider halb geschlossen, ihre schlanken Hände im Schoß gefaltet … einfach zum Anbeißen. Und das Beste war, diese köstliche Sirene ahnte nicht einmal, was ihr bloßes Lächeln anrichtete.
    Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Die Handwerker lagen ihr zu Füßen, sogar der Butler, vor dem sie vollkommen zu Recht auf der Hut war, schien sie auf seine Art zu mögen. Sein Glück, dass er nicht wusste, welch außergewöhnliche Fähigkeiten sie besaß. Lucian hätte ihn unschädlich machen müssen. Auch der verdammte Sukkubus, dessen eindeutige Avancen ihm allmählich mächtig auf die Nerven gingen, hatte glücklicherweise keine Ahnung. Naturgemäß teilte diese Margaret die Sympathien ihrer männlichen Haushaltsmitglieder für Mila nicht, hatte sich aber fürs Erste entschieden, sie zu ignorieren. Sollte sie ihre Meinung irgendwann ändern, gäbe es unweigerlich Probleme.
    »Sprichst du nicht mehr mit mir?«
    Wie enttäuscht sie klang. Ein Gefühl der Zufriedenheit

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