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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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verletzt, musst du wissen.«
    »Na logisch.« Er tat, worum sie ihn gebeten hatte, und sprang dann selbst lässig auf den Fahrersitz.
    »Aufschneider. Hoffentlich hast du überhaupt einen Führerschein.« Damals war sie sechzehn gewesen und hatte ihn für erwachsen gehalten. Jetzt sah er jünger aus als Mila, was bei einem Unsterblichen genau genommen aber wenig zu sagen hatte.
    Lachend fuhr er los. »Dein freches Mundwerk habe ich echt vermisst.« Anstatt nach vorn zu sehen, betrachtete er ihr Profil. »Und schön bist du geworden, die roten Haare stehen dir gut. Sag mal, hast du heute schon was vor?«
    Seinem unkomplizierten Charme konnte sich Mila auch nach all den Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten, schwer entziehen. Dennoch schüttelte sie den Kopf. »Bedauere, nein.«
    »Nein was? Nichts vor oder keine Lust?«, fragte er und zwinkerte ihr anzüglich zu.
    Unwillkürlich strich sie über Lucians Smaragd-Amulett, bis sich ein Gefühl von Geborgenheit wie eine federleichte Decke um sie legte.
    Vielleicht sollte ich es doch behalten , dachte sie und hätte diesen Frieden gern länger genossen, aber da rollte der Wagen bereits über den Kies vor ihrem Cottage, und wenig später schloss sie ihre Haustür auf. »Florence, bist du da?«
    Keine Antwort. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie vorgehabt hatte, Flo vom Herrenhaus aus anzurufen. Mila hatte es einfach vergessen. Eine feine Freundin war sie.
    »Willst du mich nicht hereinbitten?«, unterbrach Quaid ihre Selbstvorwürfe.
    »Musst du nicht vor meiner Tür Wache halten, lieber Taxifahrer?« Schon früher hatte sie ein Geplänkel mit ihm genossen und dabei gelegentlich verdrängt, wie gefährlich er sein konnte.
    Offenbar erinnerte er sich ebenfalls daran. »Entweder du lässt mich ins Haus, oder du bezahlst für die Fahrt.«
    Hätte er ihr nicht zugezwinkert, wäre die Art, wie er sich über sie beugte, mehr als nur ein wenig beunruhigend gewesen.
    »Komm rein«, sagte sie heiterer, als ihr zumute war. »Kann ich dir …« Rasch korrigierte sie sich. Quaid war jemand, bei dem man auf jedes Wort achten musste, um nicht unbedacht eine falsche Einladung auszusprechen oder Schlimmeres. »Geh doch schon mal auf die Terrasse. Möchtest du ein Wasser trinken?« Sie griff in den Kühlschrank.
    »Ein Bier wäre mir lieber.«
    »Von mir aus.«
    Als sie sich umdrehte, stand er direkt vor ihr. »Und ich hatte gehofft, du würdest mir etwas anderes anbieten. Damals warst du noch ein Kind, aber jetzt …«
    Auf unheimliche Weise schien er genau zu wissen, was in ihrem Kopf vor sich ging. Das erschreckend ausdruckslose Gesicht war keine zehn Zentimeter von ihrem entfernt, nur mit den Augen begann er sie bereits auszuziehen.
    »Ich habe dir gar nichts angeboten!« Zwischen Kühlschrank und dämonischem Engel gefangen, spürte sie Panik in sich aufsteigen. Ruhig! , beschwor sie das neuerdings unter der Oberfläche lauernde Feuer. Es war ihr sofort durch die Adern geschossen und tanzte nun in den Fingerspitzen, um ihr zu Hilfe zu eilen. Unauffällig ließ sie die Bierflasche durch die Hand gleiten, bis sie den Hals fest umfasste. Ein kräftiger Schlag damit auf die Tischkante ergäbe notfalls eine brauchbare Waffe.
    Solcherart gewappnet, versuchte sie zuerst einmal, Quaid durch beruhigende Worte zur Vernunft zu bringen. »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte sie und war erfreut, wie ruhig ihre Stimme dabei klang.
    »Warum nicht? Gib zu, du warst in mich verliebt.«
    Er lachte, als hätte ihm die Verehrung, die sie ihm als Teenager entgegengebracht hatte, geschmeichelt.
    So imposant wie Lucians Flügel waren seine nicht, aber auch sie absorbierten das Licht in der unmittelbaren Umgebung. Die Linien in seinem Gesicht wirkten hart, wie mit dem Messer geschnitzt, und dem jugendlichen Charmeur, als der er sich gern gab, ähnelte er nun nicht mehr. Der Dunkle Engel zeigte sein wahres Gesicht.
    Manchmal war ihre Größe ein Vorteil. Während er sich über sie gebeugt hatte, war sie leicht in die Knie gegangen, um kleiner zu wirken und einen besseren Stand zu haben. Plötzlich schnellte sie hoch, und mit einer kraftvollen Kopfnuss hatte sie ihm die Nase gebrochen.
    Überrascht taumelte er zurück. »Verdammt! Bist du verrückt geworden?« Seine Stimme klang gedämpft, während er das Blut mit dem Handrücken abwischte. Das kleine Manöver hielt jemanden wie Quaid nicht lange auf, aber es war doch Ablenkung genug.
    Das Feuer war nun kaum noch zu halten, und bevor es

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