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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Schulter und das Bein beileibe noch nicht in Ordnung.
    Florence setzte sich vor dem Sofa auf den Boden und fasste nach ihrer Hand. »Es tut mir so leid! Wenn ich wegen der Party nicht so blöd reagiert hätte …«
    »Ach nein. Das ist doch längst Geschichte. Ich war auch nicht besonders gut drauf. Diesen Gutschein für einen Fallschirmsprung hat Anthony mir geschenkt, und weil unser gemeinsamer Ausflug wegen seiner Reise nach Brüssel ins Wasser gefallen ist, wollte ich ihn eben einlösen.« Verträumt sah sie zum Fenster. »Weißt du, Fallschirmspringen ist fast so, als hättest du selbst Flügel. Man fühlt sich dabei wirklich frei!«
    Ungläubig schnaufte Florence. »Davon bin ich überzeugt. Es muss toll sein, wie ein Falke zu Boden zu stürzen und kurz vorher festzustellen, dass man die Federn in der Garderobe vergessen hat.«
    Zu lachen war in ihrem jetzigen Zustand keine so günstige Idee, also schluckte sie ihr Kichern tapfer herunter und gab sich reumütig. »Zugegeben, auf diese Landung hätte ich verzichten können.«
    Ein Schatten fiel durch die Terrassentür. »Du bist wieder wach!« Als Juna sah, dass sie Gesellschaft hatte, kam sie mit ausgestreckten Armen herein. »Und du musst Milas Freundin sein.«
    Mit einem Hüsteln versuchte Mila, ihre Verlegenheit zu kaschieren, während sie Florence’ Mienenspiel beobachtete. Von Erschrecken und Verwunderung bis zu fassungslosem Starren, als sie Arian erblickte, war alles dabei.
    »Wer ist das, ein Gott?«, flüsterte sie zu Milas Entsetzen deutlich hörbar.
    Erfreulicherweise ignorierte Juna die Frage. Offenkundig hatte sie sich an ähnliche Reaktionen, nicht nur von Geschlechtsgenossinnen, längst gewöhnt. Anstatt also darauf einzugehen, sagte sie: »Als Lucian uns erzählte, dass Mila vorübergehend hier an der Küste wohnt, wollten wir unbedingt nach ihr sehen. Du kannst dir vorstellen, wie entsetzt wir waren, als wir erfuhren, was passiert ist.«
    Sie schwindelt verdammt gut , dachte Mila und fragte sich, wie sie erklären sollte, nie zuvor von den beiden gesprochen zu haben. Eine Bekanntschaft wie diese verschwieg man nicht so einfach.
    Zum Glück fragte Florence nicht nach, erhob sich stattdessen und schüttelte den Engeln die Hand. »Danke, dass ihr euch um sie gekümmert habt. Ich wünschte, ich wäre eher hier gewesen.« Dann wandte sie sich an Mila. »Aber wer hat dich hergebracht? Ich dachte, du warst im Krankenhaus.«
    »Das war ich.« Lucian stand urplötzlich im Raum, sodass selbst Arian überrascht wirkte. »Sie müssen Florence sein. Shaley, wir haben telefoniert.«
    Nicht nur Milas Hals war plötzlich wie zugeschnürt. Wie hatte sie ihn jemals für einen normalen Sterblichen halten können? Die Luft vibrierte förmlich, und Lucian schien allgegenwärtig zu sein. Seine Stimme glitt seidenweich über ihren Nacken, umnebelte ganz offensichtlich den Verstand ihrer Freundin – zumindest, wenn man von dem verzückten Gesichtsausdruck schließen durfte – und ließ sogar Juna erröten.
    Einzig Arian schien immun zu sein. Er verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen himmelwärts und bewirkte damit, dass es Mila gelang, die humorvolle Seite der Szene zu erkennen. Sie bemühte sich, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, als sie sagte: »Flo, Mr. Shaley ist ein alter Bekannter.«
    Arian bekam einen Hustenanfall und kehrte ihnen den Rücken zu, um sich ein Glas Wasser einzuschenken.
    »So alt nun auch wieder nicht. Wir haben uns kürzlich über Peter kennengelernt.«
    »Peter?«, fragte Florence mit belegter Stimme.
    Schnell erläuterte sie: »Ich habe dir von ihm erzählt. Der Chef von Castles & Landscapes .«
    Bevor sie mehr sagen konnte, gab Florence einen kleinen Schrei von sich. »Dann berichten Sie über Stanmore? Maggy, ich meine, Lady Margaret hat mir davon erzählt. Sie war ganz aus dem Häuschen.« Der Blick, den sie Lucian zuwarf, hätte einen Eisklotz schmelzen können. »Nun sehe ich auch, warum.«
    Dass sich Florence in der Nähe von attraktiven Männern wie eine rollige Katze aufführte, war eindeutig neu. Was denkt sie sich bloß dabei? Wenig frohe Gedanken trieben Mila um. Immerhin habe ich Lucian zuerst entdeckt!
    Als ahnte er ihre nicht allzu freundschaftlichen Gedanken trat Lucian näher ans Sofa heran und legte ihr eine Hand leicht auf die gesunde Schulter. Diese beinahe zärtliche Geste erfüllte sie mit tiefer Befriedigung. Am liebsten hätte sie den Kopf in seine Hand geschmiegt und einfach nur seine Nähe genossen. Als

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