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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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hatte, auf hundert Metern Entfernung anzusehen war, räusperte sie sich. »Für einen Moment habe ich gedacht, er käme mir bekannt vor. Aber wenn man genauer hinsieht«, sie blickte Parker an, ohne auch nur den Hauch ihrer inneren Unruhe preiszugeben, »dann könnten sogar Sie es sein.«
    »Name?« Ungeduldig fuhr der Sergeant dazwischen.
    Milas Sorge schlug allmählich in Ärger um. Wofür hält der Kerl sich? Für einen dieser Milizionäre, die glaubten, sich alles erlauben zu können?
    Obwohl ihr ein unangenehmer Knoten auf den Magen drückte, entgegnete sie kühl: »Tot sieht er ja nicht aus. Vielleicht fragen Sie ihn einfach selbst?«
    Parkers Mundwinkel zuckten. »Komarow, sehen Sie nach, wo die Haushälterin bleibt.«
    Dem Sergeant war anzusehen, dass er widersprechen wollte, doch er riss sich zusammen und verließ den Raum.
    »Miss Durham, auch wenn Sie sich nicht sicher sind, müssen Sie uns sagen, an wen er Sie erinnert. Der Mann ist in der Nähe des Fundorts gesehen worden. Wir haben ein paar Fragen an ihn.«
    Parker klang aufrichtig, und wenn es stimmte, was er sagte, wäre es bestimmt besser, die Wahrheit zu sagen.
    »Auf den ersten Blick hatte das Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit Lord Huberts Sekretär, Anthony Khavar. Aber nach genauerer Betrachtung … nein, ich glaube nicht, dass er das ist.« Anthony kann doch unmöglich etwas mit der Sache zu tun haben.
    Mila nahm sich zusammen und erwiderte den prüfenden Blick des Polizisten. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas mit der Sache zu tun hat. Seine Lordschaft ist mit ihm nach Brüssel gereist, und ich müsste es wissen, wären sie schon zurück.«
    Eine allzu bekannte Stimme fragte: »Müsstest du das, Darling?« Lässig schlenderte Lucian in den Wintergarten.
    »Klar, Florence und ich benutzen sein Büro, weil es im Rose Cottage keinen Internetanschluss gibt«, sagte sie rasch und war sich dabei nicht sicher, ob sie dies für Parker tat, oder um Lucian zu beruhigen, dessen Stimme merkwürdig angespannt geklungen hatte.
    Parker antwortete nicht. Stattdessen musterte er Lucian.
    Mit seiner unnachahmlichen Selbstverständlichkeit hatte der sich auf einen Stuhl gesetzt, als wäre er hier zu Hause. Abwartend lehnte er sich nun zurück und legte ein Bein über das andere.
    »Und wer sind Sie?« Der Inspektor klang heiser, als hätte er sich nur mit äußerster Anstrengung vom Anblick des Dunklen Engels losreißen können.
    »Ich bin Journalist«, sagte Lucian. Es klang wie eine Drohung.
    Zu Milas Erstaunen fragte Parker nicht weiter nach. Netter Trick , dachte sie. Ich wünschte, ich könnte ihn auch so ohne Weiteres abschütteln.
    Wenn du willst, bringe ich es dir bei , antwortete Lucian prompt.
    Sagtest du nicht, dass du keine Gedanken lesen kannst? Lass das bitte. Vorwurfsvoll sah sie ihn an.
    Ein freches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann solltest du vielleicht das Amulett nicht berühren?
    Erst jetzt bemerkte sie das Schmuckstück in ihrer Hand und ließ so schnell los, als hätte sie sich daran verbrannt. Verdammt!
    So weit würde ich nicht gehen. Jetzt lachte er sie aus und … seine Stimme war immer noch in ihrem Kopf.
    Parker konnte von alldem nichts mitbekommen haben, dennoch blickte er aufmerksam von einem zum anderen, als ahnte er, dass sie mehr miteinander verband als eine lose Bekanntschaft.
    Mit belegter Stimme sagte er: »Ich … wir brauchen Ihre Adresse und eine Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können.«
    Damit hatte sie gerechnet und zog die elegante Visitenkarte aus der Tasche, die Florence für sie hatte anfertigen lassen. »Derzeit wohne ich im Rose Cottage, dort gibt es allerdings keinen Handy-Empfang.«
    »Danke.« Der Polizist warf einen Blick auf die Karte und steckte sie ein. »Sie sind also aus London?«
    »Genau.« Manchmal hatte Lucians Einwort-Strategie ihre Vorteile. Ein warmer Hauch berührte ihre Gedanken, und sie wusste, dass ihm gefiel, wie sie die ungewohnte Situation handhabte.
    »Eine letzte Frage, Miss Durham, wo waren Sie vergangene Nacht zwischen dreiundzwanzig und vier Uhr morgens?«
    »Sie glauben doch nicht etwa …?« Bevor er etwas antworten konnte, riss sie sich zusammen und winkte ab. »Wie Sie sehen, bin ich nicht ganz auf dem Posten. Wo wird man sich da schon aufhalten? Im Bett.«
    »Reine Routine.« Es hätte wie eine Entschuldigung klingen können, doch er ließ nicht locker: »Kann das jemand bezeugen?«
    Lucian antwortete für sie. »Selbstverständlich.«
    Ausgerechnet

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