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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ihn auch noch andere Lektionen
gelehrt.
    Jetzt war Haplo tot. Und ich hatte gerade
angefangen zu hoffen, er könnte …
    Ein Winseln riß Alfred aus seinen Gedanken. Eine
Zunge, die kalt und feucht über seine Hand schleckte,
ließ ihn auffahren.
    Ein schwarzer, eigentlich recht gewöhnlicher
Hund blickte teilnahmsvoll zu ihm auf und legte den Kopf
schräg. Feuchte braune
Augen boten Trost an für einen Kummer, der nicht verstanden,
aber mitempfunden
wurde.
    Alfred starrte das Tier an, dann erholte er sich
von der anfänglichen, namenlosen Verblüffung und warf
ihm die Arme um den Hals.
Er hätte weinen mögen.
    Der Hund war bereit gewesen, sein Mitgefühl
anzubieten, aber solche rüden Vertraulichkeiten gingen
entschieden zu weit. Er
entwand sich Alfreds Umarmung und betrachtete den Mann verwundert.
    Warum die ganze Aufregung? schien er zu sagen.
Ich tue nur, was man mir aufgetragen hat.
    Bleib bei ihm. Haplos letzter Befehl.
    »G-guter Junge«, sagte Alfred und streckte
schüchtern die Hand aus, um den seidigen Kopf zu streicheln.
    Der Hund ließ ihn mit einer Miene gewähren,
die
deutlich besagte, daß das Streicheln akzeptabel war, aber
daß alles seine
Grenzen hatte.
    Alfred verstand.
    »Haplo ist nicht tot! Er lebt!« rief er.
    Er hob den Blick und merkte, daß alle im Zimmer
Anwesenden ihn anstarrten.
    »Wie habt Ihr das gemacht?« Jeras Gesicht
war
bleich, ihre Lippen farblos. »Der Hund ist in dem
Schlammtümpel versunken. Wir
alle haben es gesehen!«
    »Was hat das zu bedeuten, Tochter? Wovon ist
hier die Rede?« verlangte der alte Graf ärgerlich zu
wissen.
    »Der – der Hund, Vater! Es ist derselbe,
den der
Hauptmann in den Pfuhl geworfen hat!«
    »Bist du sicher? Vielleicht sieht er ihm nur
ähnlich?« »Natürlich bin ich
sicher, Vater! Sieh Alfred an. Er kennt den Hund!
Und der Hund kennt ihn!«
    »Wieder ein Trick. Wie ist Euch das
gelungen?«
wandte der Graf sich an Alfred. »Was für eine
wunderbare Magie ist das? Wenn
Ihr fähig seid, tote Körper wiederzuerwecken, die
zerstört wurden …«
    »Ich habe es dir gesagt, Vater!« Jeras
Erregung
war so groß, daß sie kaum ein Wort herausbrachte.
»Die Prophezeiung!«
    Schweigen. Niemand sprach. Jonathan betrachtete
Alfred mit dem unverhohlenen und faszinierten Staunen eines Kindes. Der
Graf,
seine Tochter und der Fremde musterten den Sartan abschätzend,
dachten
vielleicht schon darüber nach, welchen Nutzen sie aus ihm
ziehen konnten.
    »Kein Trick! Nicht ich! Ich habe nichts
getan!«
protestierte Alfred. »Es war nicht meine Magie, die den Hund
zurückgebracht
hat. Es war Haplos …«
    »Euer Freund? Aber ich versichere Euch, er ist
tot«, sagte Jonathan mit einem raschen Blick auf seine Frau,
der
unmißverständlich ausdrückte: Der
arme Kerl hat den Verstand verloren!
    »Nein, er ist nicht tot. Euer Freund
hier
muß sich irren. Ihr habt seinen Leichnam doch nicht gesehen,
oder?« fragte
Alfred.
    »Das nicht. Aber das Blut, der Speer
…«
    »Ich sage Euch«, beharrte Alfred,
»daß der Hund
hier nicht sein würde, wenn Haplo tot wäre. Ich kann
nicht erklären, woher ich
es weiß, denn ich bin nicht einmal sicher, ob meine Vermutung
über das Tier
richtig ist. Doch eins weiß ich genau: Es bedarf mehr als
eines Speers, um
meinen Freund zu töten. Seine magischen
    Kräfte sind sehr stark.«
    »Es hat keinen Sinn, darüber zu streiten.
Entweder er lebt, oder er lebt nicht. Um so mehr Grund für
uns, ihn oder was
von ihm übrig ist, aus den Klauen des Herrschers zu
befreien«, meinte der Graf.
Er wandte sich an Tomas. »Und jetzt, Sir – wann
soll die Auferstehung des
Prinzen stattfinden?«
    »Nach meinen Gewährsleuten in drei Tagen,
von
heute an gerechnet, Mylord.«
    »Das gibt uns Zeit«, sagte Jera,
verschränkte
die Hände und legte nachdenklich den Zeigefinger an die
Lippen. »Zeit, um zu
planen. Und Zeit, dem Volk des Prinzen eine Nachricht zu senden. Wenn
er nicht
wiederkommt, wird man ahnen, daß ihm etwas
zugestoßen ist. Wir müssen sie
warnen, nichts zu unternehmen, ehe wir nicht bereit sind.«
    »Bereit? Bereit wozu?« erkundigte sich
Alfred
verständnislos.
    »Krieg«, antwortete Jera.
    Krieg. Sartan gegen Sartan. In all den
Jahrhunderten unserer Geschichte hat es nie eine solche
Tragödie gegeben. Wir
teilten eine Welt, um sie vor der Eroberung durch unsere Feinde zu
bewahren,
und es gelang. Wir errangen einen großen Sieg. Und haben doch

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