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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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gemacht.
»Eine taktvolle Anspielung
darauf, daß wir hier auf Abarrach mit unseren Kriegen und
Unruhen nicht besser
sind als Nichtige.« Er legte den Kopf schräg und
betrachtete Haplo aus
halbgeschlossenen Augen. »Pons hat Uns berichtet,
daß Euch die Sartan auf
Abarrach mißfallen. Wie sagtet Ihr doch: ›Wir
töten nicht die Unseren.‹«
    Der Blick des Herrschers richtete sich auf den
Leichnam des Prinzen in der Zelle gegenüber, dann schaute er
wieder zu Haplo,
dem keine Zeit blieb, den Mund zu dem sardonischen Lachen zu verziehen,
das er
hier als Maske trug.
    Kleitus wurde bleich und runzelte die Stirn.
»Ihr, der Feind von alters her, Sproß einer
grausamen, barbarischen Rasse, maßt
es Euch an, über uns den Stab zu brechen! Ja, Ihr seht, Wir
wissen Bescheid. In
den Chroniken finden sich Hinweise auf Euch oder vielmehr auf Euer
Volk.«
    Haplo blieb stumm.
    »Sagt Uns noch einmal, warum seid Ihr in unsere
Welt gekommen?«
    »Ich kann nur wiederholen, mein Fürst hat
mich
geschickt.« Der Patryn verlor allmählich die Geduld
und beschloß, zum Kern der
Sache zu kommen. »Warum fragt Ihr nicht ihn, welchen Grund er
gehabt hat. Ich
werde Euch zu ihm bringen. Es war ohnehin meine Absicht, eine solche
Reise
vorzuschlagen.«
    »Wahrhaftig? Ihr würdet Uns mit Euch durch
das
Todestor nehmen?«
    »Nicht nur das, Euer Majestät, ich
würde Euch
lehren, es selbst zu passieren. Ich werde Euch dem Fürsten
vorstellen. Euch
meine Welt zeigen …«
    »Und was verlangt Ihr als Gegenleistung? Es
fällt schwer zu glauben, nach allem, was Wir über
Euer Volk gelesen haben, daß
Ihr Uns diese Gefälligkeit aus reiner Herzensgüte
erweisen wollt.«
    »Als Gegenleistung«, sagte Haplo ruhig,
»werdet
Ihr mein Volk die Kunst der Nekromantie lehren.«
    »Aha.« Kleitus studierte die Runen auf dem
Handrücken des Patryns. »Die eine magische
Fähigkeit, die Ihr nicht besitzt.
Gut, Wir werden das Angebot in Betracht ziehen.
Selbstverständlich können Wir
diese Welt nicht verlassen, solange der Frieden Unserer Stadt bedroht
ist. Ihr
werde abwarten müssen, bis diese Angelegenheit zwischen
Unserem Volk und denen
aus Kairn Telest bereinigt ist.«
    Haplo zuckte nonchalant die Schultern. »Ich habe
keine Eile.« Schlagt euch ruhig gegenseitig die
Köpfe ein, dachte er zufrieden.
Je weniger von euch Sartan übrig sind, um meinem Gebieter ins
Handwerk zu
pfuschen, desto besser.
    Die Augen des Herrschers wurden schmal, und
Haplo fürchtete schon, zu weit gegangen zu sein. Er war es
nicht gewöhnt, daß
man seine Gedanken belauschte.
    Dieser Narr Alfred war immer viel zu sehr mit
sich selbst beschäftigt gewesen, um in Haplos
Bewußtsein herumzustöbern. Ich
werde besser aufpassen müssen, ermahnte sich der Patryn
selbst.
    »In der Zwischenzeit«, sagte der Herrscher
bedächtig, »wird es Euch hoffentlich nichts
ausmachen. Unser Gast zu sein. Wir
bedauern. Euch nicht komfortabler unterbringen zu können.
Würdet Ihr oben im Palast
wohnen, gäbe das Anlaß zu Gerede, Klatsch und
Spekulationen. Hier unten seid
Ihr viel besser aufgehoben.«
    Kleitus machte Anstalten zu gehen, zögerte,
drehte sich um. »Oh, noch etwas – Euer Freund
…«
    »Ich habe keine Freunde …«
schnitt Haplo ihm
barsch das Wort ab. Er war im Begriff gewesen, sich hinzusetzen, und
mußte
jetzt stehenbleiben.
    »Wirklich? Ich meine den Sartan, der Euch das
Leben gerettet hat. Der den Wiedergänger – nun ja
– tötete, bevor er Euch mit
dem Schwert durchbohren konnte …«
    »Das war Selbsterhaltung, Euer Majestät.
Ich bin
seine einzige Möglichkeit, nach Hause zu kommen.«
    »Dann wird es Euch nicht schmerzen zu
hören, daß
Euer Begleiter sich mit unseren Feinden verbündet und damit
sein Leben verwirkt
hat?«
    Haplo grinste und setzte sich nun doch hin.
Freundchen, da hast du dich geirrt. »Es würde mich
nicht schmerzen, wenn ich
hören müßte, daß Alfred in die
Feuersee gefallen ist.«
    Kleitus zog die Tür ins Schloß. Er
entfernte
sich den Gang hinunter.
    »Oh, eine letzte Frage, Euer Majestät
…« rief
Haplo und kratzte sich an den Tätowierungen auf seinem Arm.
Das Spielchen
konnten andere auch spielen.
    Kleitus ließ durch nichts erkennen, daß er
ihn
gehört hatte, und ging einfach weiter.
    »Ich habe etwas von einer Prophezeiung
gehört …«
Haplo ließ den unvollendeten Satz in der klammen, modrigen
Luft der Katakomben
hängen.
    Der Herrscher blieb

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