Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Klemme
als die, in die er uns
geführt hat, kann ich kaum geraten.« Er deutete auf
Alfred, der sich auf den
Bauch rollte und seine Kehrseite äußerst
unvorteilhaft in die Höhe reckte.
    »Außerdem«, fügte Haplo
schroff hinzu, »kenne
ich schlimmere Orte als diesen, Hund, bei Fuß!«
    Der Hund gähnte und streckte sich mit
eingestemmten Vorderpfoten, dann wippte er nach vorn und dehnte die
Hinterläufe.
Zu guter Letzt schüttelte er sich ausgiebig.
    »Wißt Ihr, was dort oben vor sich
geht?« Der
Schemen hob die glitzernden Augen zur Decke.
    »Ich kann’s mir vorstellen«,
murmelte Haplo
kurzangebunden. Er wollte darüber nicht sprechen.
    »Ihr werdet nie lebend Euer Schiff erreichen.
Ihr werdet wie Kleitus und Jera – Seelen gefangen in toten
Leibern, voller Haß
auf die Parodie von Leben, die sie an diese Welt fesselt, voller Angst
vor dem
Tod, obwohl er Erlösung bedeutet.«
    »Das Risiko muß ich eingehen«,
erwiderte Haplo,
doch er fühlte, wie seine Hände feucht wurden.
    Also gut, ich habe Angst! Wir respektieren
Angst, wir schämen uns ihrer nicht – so haben es uns
die Ältesten im Labyrinth
gelehrt. Das Kaninchen flieht vor dem Fuchs, der Fuchs vor dem Wolf.
Angst muß
man sich eingestehen, sie erkennen, verstehen, überwinden.
    Haplo trat dicht vor den Schemen des Prinzen.
Wie durch weißen Nebel konnte er dahinter die Wand des Ganges
sehen und
folgerte aus dem starren, eindringlichen Blick der Schattenaugen,
daß der Tote
in gleicher Weise durch ihn hindurchzusehen vermochte.
    »Wie lautet die Prophezeiung?«
    »Meine Worte«, sagte der Prinz,
»sind für die
Toten.«
    Haplo wandte sich überhastet ab und stolperte
über den Hund, der ihm dichtauf gefolgt war. Das Tier jaulte
schmerzerfüllt,
sprang zur Seite und fragte sich, was es falsch gemacht haben
könnte.
    Alfred fuhr in die Höhe. »Was …?
Wo …?« stieß er
verschlafen hervor.
    Haplo fluchte wortgewaltig und streckte dem Hund
versöhnlich die Hand entgegen. »Tut mir leid, alter
Freund. Komm her. War nicht
so gemeint.«
    Das Tier akzeptierte die Entschuldigung und ließ
sich großzügig hinter den Ohren kraulen.
    Alfred, der inzwischen gemerkt hatte, daß keine
unmittelbare Gefahr drohte, wischte sich den Schweiß von der
Stirn. »Geht es
dir besser?« erkundigte er sich schüchtern.
    Die Frage verdroß Haplo über alle
Maßen. Ein
Sartan, der sich über sein Wohlbefinden Sorgen machte! Er
stieß ein freudloses
Lachen aus, wandte sich ab und machte sich wieder auf die Suche nach
Wasser.
    Alfred seufzte und schüttelte das kahle Haupt.
Er war offensichtlich zutiefst bekümmert, sein schlaksiger
Körper wand sich wie
ein knorriger alter Baum. Nachdem er Haplo eine Weile beobachtet hatte,
erriet
er seine Absicht.
    »Wasser, das ist eine gute Idee. Meine Kehle ist
förmlich ausgedörrt. Ich kann kaum reden
…«
    »Dann laß es bleiben.« Haplo
beendete seinen
vierten erfolglosen Rundgang durch den Tunnel, bei dem ihn der Hund
begleitet
hatte. »Nichts. Weiter oben muß es Wasser geben.
Wir machen uns besser auf den
Weg.« Er trat zu dem schlafenden Herzog und stieß
ihn mit der Fußspitze an.
»Aufwachen, Euer Gnaden.«
    »Liebe Güte. Daran habe ich gar nicht mehr
gedacht.«
Alfred bekam rote Ohren. »Er steht unter einem Bann. Er war
tödlich verwundet –
nein, eigentlich nicht, aber er glaubte es, und die Macht der
Suggestion …«
    »Oh, ich weiß alles über die
Macht der
Suggestion! Du und deine Beschwörungen! Weck ihn auf, damit
wir endlich
aufbrechen können. Und diesmal keine von deinen blauen
Wegweisern, Sartan!«
Haplo hob mahnend den Finger. »Das Labyrinth weiß,
wo sie uns das nächste Mal
hinführen. Ihr werdet euch bequemen müssen, mir zu
folgen. Und jetzt beeil
dich, oder ich lasse euch hier sitzen!«
    Doch er wartete. Wartete, bis Alfred den Herzog
aufgeweckt hatte, und wann immer er sich fragte, weshalb, zum Henker,
er seine
Meinung geändert hatte, gab er sich zur Antwort, daß
es vernünftiger und
sicherer war, nicht allein zu reisen.
----

Kapitel 32
Die Katakomben,
Abarrach
    Der Gang führte ständig aufwärts,
fort von dem
entweihten Sanktuarium zu den Ufern eines gewaltigen Magmapfuhls,
dessen Glut
die ewige Nacht der Katakomben mit einem düsteren roten Glanz
erhellte. Sie konnten
ihn nicht umgehen, sie waren gezwungen, ihn zu überqueren.
Eine schmale
Felsbrücke überspannte die flüssige Lava,
ein dünner schwarzer

Weitere Kostenlose Bücher