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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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das grausige
Doppelantlitz von
Kleitus erkennen konnte, der am Bug des Flaggschiffs stand. Ihm zur
Seite –
Jera.
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Kapitel 36
Glückshafen,
Abarrach
    Haplos Schiff lag unbeschädigt vor Anker. In
wenigen Augenblicken konnten sie an Bord sein, wo die Runen sie vor
Angriffen
schützten. Alfred fühlte sich hin- und hergerissen.
Was Haplo gesagt hatte,
stimmte. Der Herzog war wie alle Lebenden von Abarrach verloren. Keiner
der
wenigen würde der Raserei der Toten entgehen, denen die Lazare
Rache und
Vernichtung predigten.
    Wenigstens hätte ich einen gerettet, einen
Sartan. Mitleid, Mitgefühl, Erbarmen … Bestimmt
würde ich einen Weg finden zu
verhindern, daß er diesem sogenannten Herrscher des Nexus in
die Hände fällt.
Und wenn nicht? Welche unabsehbaren Folgen könnte es haben,
wenn ein Nekromant
sein Wissen in den anderen Welten verbreitet? Wäre es nicht
besser, wenn er
hier stürbe? Für ihn, für alle?
    Die Soldaten von Kairn Telest schwärmten
über
den Pier, um ihren Prinzen zu verteidigen. Pfeilhagel prallten klirrend
gegen
die Bordwände der eisernen Schiffe. Die Toten zogen sich
Pfeile aus dem Fleisch
und schleuderten sie in das Magma, wo sie zischend verglühten.
Kleitus riß
einen Pfeil heraus, der ihm in die Brust gedrungen war, und hielt ihn
in die
Höhe.
    »Wir sind nicht eure Feinde!« rief er.
Seine
Stimme tönte über die See und ließ die
Toten im Hafen verstummen. »Sie, die
Lebenden« – er deutete auf die schwarzgewandete
Gestalt Baltasars – »sind eure
wahren Feinde! Sie haben euch versklavt, der Würde
beraubt!«
    »Erst wenn die Lebenden alle tot sind, werden
die Toten frei sein!« gellte Jera.
    »… Toten frei sein
…« wiederholte die Stimme
ihres Schemens.
    Die Armee der Telester zögerte, schwankte
unschlüssig, die Luft war erfüllt vom Wispern und
Wehklagen der Schemen.
    »Jetzt!« sagte Haplo.
»Lauf!«
    Er sprang vom Rücken des Drachen auf den Pier.
Alfred landete dicht hinter ihm, aber natürlich fiel er hin,
und es dauerte
eine Zeitlang, bis er sich aufgerafft hatte. Als er wieder auf den
Füßen stand
und sich ungelenk in Bewegung setzte, sah er, wie Haplo nach dem Arm
des
Herzogs griff.
    »Hier entlang, Euer Gnaden. Ihr kommt mit
mir.«
    »Wohin? Was soll das?« Jonathan wich
zurück.
    »Durch das Todestor. Zurück in meine
Welt.«
Haplo deutete auf das Schiff. Der Herzog schaute in die angegebene
Richtung,
erkannte die Möglichkeit der Rettung. Er zögerte,
schwankte, ähnlich wie das
Heer der Toten. Der Drache hatte sich ein kurzes Stück vom
Ufer entfernt, wo er
abwartend verharrte und die Vorgänge am Ufer beobachtete.
    Jonathan schüttelte den Kopf.
»Nein«, sagte er
leise.
    Haplos Griff um seinen Arm verstärkte sich.
»Verdammt, ich rette Euch das Leben! Wenn Ihr bleibt, werdet
Ihr sterben!«
    »Begreift Ihr nicht!« Jonathan schaute dem
Patryn mit einer merkwürdigen, entrückten
Gelassenheit ins Gesicht. »Das ist
meine Bestimmung.«
    »Seid kein Narr!« Haplo verlor die
Beherrschung.
»Ich weiß, daß Ihr Euch einbildet, mit
einer höheren Macht in Verbindung
getreten zu sein, aber das war ein Trick! Sein Trick!«
Er deutete auf
Alfred. »Nur eine Lüge! Wir sind
die höchste Macht im Universum. Mein
Gebieter ist die höchste Macht! Kommt mit mir, und Ihr werdet
verstehen …«
    Eine höhere Macht! Die Erkenntnis traf Alfred
wie ein Schlag. Er taumelte, ihm wurden die Knie weich. Jetzt endlich
verstand
er, was in der Kammer mit ihm geschehen war! Jetzt erinnerte er sich an
das
wunderbare Gefühl der Zufriedenheit, der Ruhe, verstand die
Trauer, als die
Vision zu Ende war und er glaubte, etwas Unersetzliches verloren zu
haben. Und
es hatte des Patryns bedurft, um ihm die Augen zu öffnen!
    Im tiefsten Innern kannte ich die Wahrheit, aber
ich wollte sie mir nicht eingestehen. Warum nicht? Warum habe ich mich
geweigert, auf die Stimme meines Herzens zu hören?
    Ganz einfach – wenn es keine höhere Macht
gibt,
dann sind wir Sartan einem furchtbaren, einem entsetzlichen, einem
unverzeihlichen Irrtum erlegen!
    Der Gedanke war zu ungeheuerlich, um ihn so ohne
weiteres erfassen zu können. Sein Gehirn war kaum imstande,
die Unzahl von
Ideen, Vorstellungen, Folgerungen und Emotionen zu verkraften, die auf
ihn
einstürmten. Der feste Boden, auf dem er geglaubt hatte zu
stehen, wurde ihm
plötzlich unter den Füßen weggezogen, und
er trieb in einem stürmischen

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