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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Meer,
ohne Schiff, ohne Kompaß, ohne Anker.
    Ein Schmerzensschrei holte ihn in die
Wirklichkeit zurück.
    Haplo war von einem Speer am Arm gestreift
worden. Blut floß aus der nicht sehr tiefen Wunde. Es war ein
deutlicher
Hinweis auf die schwindende Magie des Patryns, daß die Sigel
auf seiner Haut
ihn nicht hatten schützen können.
    Als ein Pfeil ihn nur um eine Handbreit
verfehlte, wurde Alfred sich endgültig wieder der Gefahr
bewußt, in der sie
schwebten. Die Toten von Kairn Telest hatten die Waffen erhoben und
richteten
diese Waffen gegen ihr eigenes Volk.
    »Könnt Ihr sie nicht aufhalten?«
rief Alfred dem
Prinzen zu. »Es ist Euer Volk!«
    Der Leichnam stand reglos, die glitzernden Augen
des Schemens ruhten auf Jonathan.
    »Kehrt in Eure Heimat zurück,
Patryn«, sagte der
Herzog. »Ihr seid nicht Teil von dem, was in Abarrach
geschieht. Wir haben
unser Schicksal selbst verschuldet, jetzt müssen wir
Wiedergutmachung leisten,
soweit es in unserer Macht steht. Kehrt in Eure Welt zurück
und berichtet Eurem
Volk, wie es uns ergangen ist.«
    »Pah!« Haplo spuckte aus. »Hund,
komm her!« Der
Patryn lief auf sein Schiff zu, und nach einem fragenden Blick auf
Alfred
folgte ihm der Hund.
    Das Schiff des Herrschers Kleitus legte an, die
Toten strömten auf den Pier und vermischten sich mit der Armee
der Telester.
Nicht mehr lange, und der Herzog würde im Getümmel
untergehen. Kleitus und Jera
standen nebeneinander an der Reling. Die Herzogin streckte den Arm aus
und
befahl den Toten kreischend, ihren Gemahl zu töten.
    Jonathan stand gefaßt inmitten des Chaos. Mit
einem Ausdruck von Schmerz und Trauer blickte er zu seiner Frau hinauf.
Ein
kurzes, bitteres Ringen malte sich auf seinen Zügen.
    Er weiß, was er tun muß, dachte Alfred,
aber er
hat Angst. Gibt es einen Weg für mich, ihm zu helfen? Er
schüttelte ratlos den
Kopf. Wie soll ich helfen? Ich habe keine Ahnung, was hier geschieht.
    Ein zweiter Pfeilhagel umschwirrte Alfred wie
ein Schwärm Wespen. Einer blieb in seiner Robe stecken, ein
zweiter landete vor
seinen Füßen. Haplo wurde in den Oberschenkel
getroffen. Er umklammerte das
Bein und versuchte, humpelnd weiterzulaufen. Blut quoll zwischen seinen
Fingern
hervor. Das Bein gab nach, er fiel hin.
    Die Toten stießen Jubelrufe aus, einige
lösten
sich vom Pulk und liefen auf ihn zu. Der Hund stellte sich ihnen mit
gefletschten Zähnen entgegen. Haplo stand auf, schleppte sich
weiter, doch er
wußte, daß er unmöglich vor den Toten das
Schiff erreichen konnte. Er zog das
Schwert und wappnete sich für den Kampf.
    Die Pfeile, mit denen Jonathan überschüttet
wurde, hätten Regentropfen sein können. Er schenkte
ihnen keine Beachtung, und
sie trafen ihn nicht. Als er Ruhe gebietend die Hand erhob, bewirkte
die Macht
der Persönlichkeit dieses jungen Mannes mit dem von tiefem
Leid gezeichneten
Gesicht, daß das Geschrei der Toten verstummte und die Lazar
aufhörten, ihre
Streitmacht anzufeuern. Sogar das gespenstische Klagen der Schemen war
nicht
mehr zu hören.
    Jonathan begann zu sprechen. »In alter Zeit, als
wir Sartan in diese Welt kamen, die wir geschaffen hatten, strebten wir
danach,
sie lebenswert zu machen, für uns und die Nichtigen und die
Geschöpfe, die in
unsere Obhut gegeben waren. Anfangs ging alles gut, bis auf eins: Wir
hörten
nichts von unseren Brüdern in den anderen Welten. Ihr
Schweigen war zuerst
beunruhigend. Dann wurde es besorgniserregend, denn unsere Welt begann
uns im
Stich zu lassen. Oder vielleicht wäre es richtiger zu sagen,
daß wir unsere
Welt im Stich ließen, denn statt darauf bedacht zu sein, mit
dem hauszuhalten,
was uns zu Gebote stand, verschwendeten wir das Wenige, im Vertrauen
darauf,
rechtzeitig Hilfe von den Welten jenseits zu erhalten. Sie
würden uns mit allem
versorgen, woran es uns mangelte.
    Die Nichtigen erlagen als erste den Giften
dieser Welt, die um uns herum kalt und öde wurde. Die Tiere
waren die nächsten
Opfer. Und dann wurden wir selbst immer weniger. An diesem
entscheidenden Punkt
unternahm unser Volk zwei Schritte – einen nach vorn ins
Licht, den anderen
zurück in die Dunkelheit.
    Eine Gruppe von Sartan versuchte, den Tod zu
besiegen und dem Sterben ein Ende zu machen. Sie beschäftigten
sich mit
Nekromantie. Doch statt den Tod zu besiegen, verfielen sie ihm.
Gleichzeitig
beschloß eine andere Gruppe von Sartan, ihre
Fähigkeiten zu

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