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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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und Tante gewohnt hatte, und dieses besaßen allesamt die gleiche Aufteilung, sodass sie sich mit geschlossenen Augen hätte zurechtfinden können. Und sie alle standen im tröstlichen Schatten der mächtigen römisch-katholischen Kirche St. Florian. Dennoch waren die Dinge nicht mehr so wie in ihrer Kindheit. Heute trug der Wind mehr Müll zu den Maschendrahtzäunen, der nie wieder entfernt wurde. Mehr Feuerhydranten waren mit AUSSER BETRIEB-Schildern versehen. Keine Verkehrsströme führten mehr von und zu der inzwischen geschlossenen Autofabrik weiter unten an der Straße. Die Leute ließen ihre Verandabeleuchtung die ganze Nacht brennen, als könnte der schwache Lichtschein die Dunkelheit wenigstens teilweise in Schach halten. Als Anya klein gewesen war, hätte ihre Mutter dergleichen als Energieverschwendung betrachtet. Aber heute schien es irgendwie notwendig zu sein. Es war ein wirkungsloser Ausdruck der Hoffnung, wie Anya sehr gut wusste, dennoch war es eine instinkthafte Handlung. Menschen versammelten sich um das Licht wie um ein Lagerfeuer, um sich sicher zu fühlen.
    Brians Atem beschlug die Scheiben des Vans. »Soll ich mit reinkommen?«
    Anya dachte kurz über die Frage nach, und sie wusste, dass er ihr Zögern spürte. Das Pulsieren des Reifs an ihrem Hals fühlte sich träge an. Sparky schlief, also sagte sie: »Klar.«
    Sie stieß die Tür auf, trat hinaus auf den rissigen Boden der Einfahrt und nahm ihre Schlüssel aus der Jackentasche. Brian ging zur Rückseite des Vans und wühlte in den Kabeln und Kisten seiner Geisterjägerausrüstung herum. Schließlich kam er mit einem Karton unter dem Arm um den Wagen gelaufen.
    »Was hast du da?«, fragte sie.
    »Ein Geschenk.« Er balancierte den Karton auf dem Oberschenkel, während sie die Tür entriegelte. »Eine Kleinigkeit für dein Haus.«
    Anya runzelte die Stirn, auch wenn sie fand, dass ihre Raumdekoration durchaus verbesserungswürdig war. Verglichen mit Brians üblicher Umgebung, einem Vogelnest aus Kabeln und Elektroarkana, sah ihr Haus vermutlich recht spartanisch aus. Ausgestattet mit makellos sauberen Gebrauchtmöbeln war ihr Wohnzimmer der Inbegriff der Nützlichkeit. Anya gefiel es so. An den meisten Tagen kam sie aschebeschmutzt von der Arbeit nach Hause, und die Hartholzböden waren leicht zu reinigen. Sie war geradezu zwanghaft darauf bedacht, die Arbeit aus ihrer heimischen Zuflucht fernzuhalten, und Sauberkeit schuf die tröstliche Illusion von Ordnung, so wie die Verandabeleuchtung ihrer Nachbarn die Illusion von Sicherheit schuf.
    Brian stellte den Karton vor dem Couchtisch ab.
    »Was ist da drin?« Sie tänzelte zu ihm, und er legte den Arm um ihre Hüften.
    »Ich hab ziemlich viel Zeit hier verbracht, daher …« Sein Kinn lag auf ihrem Kopf. »Ich hab mir die Freiheit genommen, dir einen Fernseher zu besorgen.«
    Anya blinzelte. Dank Sparky hatte sie nur sehr wenige Elektrogeräte im Haus. Teufel auch, das kleine Wesen hatte ihre letzte Mikrowelle hochgejagt und vor ein paar Wochen einen elektrischen Dosenöffner in die ewigen Jagdgründe befördert. »Äh, ich hoffe, Sparky wird nicht …«
    »Jagt er ihn hoch, jagt er ihn eben hoch.« Er küsste sie auf die Wange. »Aber in letzter Zeit hat er uns doch ziemlich in Ruhe gelassen.«
    Anya lächelte, den Kopf an Brians Brust gelehnt. Ein bockiger Salamander konnte schon eine ernsthafte Herausforderung für eine Beziehung darstellen. Sparkys Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, das sich meist in den unpassendsten Momenten zeigte, war in ihren früheren Beziehungen zu einem ernsten Problem geworden. Es war wirklich nicht einfach, in Stimmung zu kommen, während ein unsichtbarer Salamander maulend am Fuß des Betts hockte. Aber Sparky schien derzeit nicht gar so bedürftig zu sein. Letzte Woche hatte der Salamander Brian und Anya sogar gestattet, zusammengekuschelt auf der abgenutzten Samtcouch zu schlafen, ohne die beiden zu stören.
    Anya war immer noch ein wenig unsicher, wenn es darum ging, sich auf einen anderen Menschen einzulassen. Jeder Mensch, den sie geliebt hatte, war aus ihrem Leben verschwunden. Und sie wollte nicht, dass es bei Brian auch so kam. Er war zu wichtig für sie, und sie hatte Angst, die Sache zu vermasseln.
    Sie fühlte Brians Atem an ihrem Kopf, fühlte, wie seine Arme steif wurden und sein Kinn kaum wahrnehmbar zurückwich. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie immer noch nach Arbeit roch: nach Tod und Magie und dem fettigen Fleck auf Bernies Boden. Der

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