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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Augenwinkel beobachtete sie, wie Sparky schwanzwedelnd um Brian herumschlich. Plötzlich aber fesselte etwas anderes die Aufmerksamkeit des Wesens. Er starrte an dem Mann vorbei zu dem glühenden Rechteck verlockender, nagelneuer Schaltungen auf dem Boden. Sparky zuckte voran, um an dem HDTV-Gerät zu lecken. »Sparky« , blaffte sie, worauf sich der Salamander über die Schulter zu ihr umblickte und eine Unschuldsmiene aufsetzte, wie sie ausschließlich ein Elementargeist von der Größe eines Rottweilers zustande bringen konnte.
    »Kalinczyk?« Die vertraute Stimme am anderen Ende brodelte vor Ungeduld.
    Anya presste den Handballen an die Stirn. »Ja.«
    »Marsh hier. Es hat einen Vorfall am heutigen Einsatzort gegeben.«
    »Was für einen Vorfall?« Mit angestrengter Miene ging sie im Kopf blitzartig die verschiedenen Möglichkeiten durch. Das Feuer konnte nicht wieder aufgelebt sein – das ganze Haus war kalt gewesen.
    »Jasper Bernards Haus wurde durchwühlt. Die Presse ist bereits hier. Ziehen Sie besser ihre Siebenmeilenstiefel an, und machen Sie sich darauf gefasst, hier jemandem in den Arsch zu treten.«

KAPITEL DREI
    Jasper Bernards Haus war wie ein Bienenkorb, umgeben von dem gelben Absperrband der Feuerwehr, vor dem es vor Stimmen nur so brummte. Anya bahnte sich mühsam einen Weg durch das Gedränge der Nachbarn, die in Pyjamas und Bademänteln an der Absperrung standen und gafften. Der aalglatte Reporter, den sie schon früher vor Ort gesehen hatte, war auch hier, und die Scheinwerfer seines Übertragungswagens beleuchteten die Hausfassade, einen Feuerwehrwagen, eine ausgebrannte Limousine und zwei Polizeifahrzeuge vor dem Eingang.
    Anya ließ ihre Marke aufblitzen und duckte sich unter dem Absperrband hindurch. Der Reporter streckte ihr sein Mikrofon entgegen. »Nick Sarvos von Channel 7 News. Stimmt es, dass in dem Haus ein Mann verbrannt ist?«
    Anya verzog das Gesicht. Der Umgang mit Presseleuten war ihr zuwider. Ihr Verstand fror bei derartigen Befragungen schlicht ein, und sie fürchtete stets, etwas monumental Dummes von sich zu geben. Es gab nichts, was die Presse für sie hätte tun können, also konnte es auch keinen Austausch von Gefälligkeiten geben, der darauf basierte, dass sie Informationen durchsickern ließ. Derartige Dinge überließ man am besten den PR-Leuten des Detroit Fire Departments. Sie reckte eine Hand hoch und erklärte im Davongehen: »Kein Kommentar.«
    »Die Nachbarn sagen, hier ginge es um einen Fall von spontaner menschlicher Selbstentzündung«, brüllte ihr der Reporter hinterher. »Ist an dem Gerücht was dran?«
    Anya ging forschen Schrittes die Stufen zu Bernies Veranda hinauf und tat, als hätte sie ihn nicht gehört. Den Mann zu ignorieren würde sich vermutlich böse rächen und sie in seinen Berichten dumm aussehen lassen, aber sie hatte ihm nichts zu bieten. Teufel auch, sie wusste ja nicht mal selbst genau, was eigentlich los war.
    Polizisten spazierten im grellen Licht des Übertragungswagens über die Veranda und warfen lange Schatten auf die abblätternde Farbe der Wände. Die Uniformierten traten zur Seite, um sie passieren zu lassen. Marsh stand in der Tür und kritzelte auf einem Klemmbrett herum. Er sah nicht eben glücklich aus.
    »Ich dachte, der Tatort wäre gesichert.« Anya musterte ihn stirnrunzelnd. Das DFD gab einen Brandort nicht frei, ehe er als sicher erachtet und alle Hinweise auf Brandstiftung aufgenommen worden waren. Und davon waren sie derzeit noch weit entfernt. Das DFD musste nur einen Brandbekämpfer am Tatort zurücklassen, um weiterhin ohne besondere Befugnis nach Gutdünken kommen und gehen zu können. Eine nützliche Facette des Gesetzes, die dem DFD einen beachtlichen Freiraum bei seinen Ermittlungen einräumte … alles im Namen der öffentlichen Sicherheit. »Wie zum Teufel konnte jemand da rein?«
    »Ja, eigentlich hätte er gesichert sein sollen«, gab Marsh finsteren Blicks zurück. »Ich habe einen Mann vorn auf der Straße postiert. Offenbar hat sein Wagen Feuer gefangen. Als er es gelöscht hat, sah er dann die Lichter im Haus.«
    »Lichter? Was für Lichter?«
    »Jedenfalls keine Taschenlampen … der Bursche, der Wachdienst hatte, hat einen flackernden, orangefarbenen Lichtschein beschrieben. Er dachte, das Feuer wäre wieder aufgelebt und ist rein, um nachzusehen. Und hat festgestellt, dass das Haus durchwühlt worden ist.«
    »Na großartig.«
    »Ja, also, das DPD hat die Sache aufgenommen, kann aber nicht sagen,

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