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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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Computerlabor befand sich im Untergeschoss der Universität. Dort unterhielt Brian auch sein eigenes Labor, das aussah, als würde es einem verrückten Wissenschaftler gehören, da es bis unter die Decke vollgestopft war mit mysteriösen technischen Geräten. Die Idee, ihn in der Serverfarm zu vögeln, würde sie überdenken müssen, nun, da sie wusste, dass ALANN zusah.
    »ALANN, wie viele Leute sitzen vor der Kamera?«
    Der Cursor zögerte einen Moment. Dann erschien die Ziffer 2 auf dem Bildschirm.
    »Das ist unheimlich.« Auf unerklärliche Art fühlte sich Anya an Katies provisorisches Ouija-Brett erinnert, das Antworten aus dem Nichts zu liefern schien.
    »Wie Arthur C. Clarke sagte: ›Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.‹«
    Das Walkie-Talkie auf der Arbeitsplatte erwachte knisternd zum Leben, und sie hörten Katie leise flüstern: »Hey, seht ihr das?«
    Anya ruckte zum Monitor herum. Katie stand am Ende des Korridors und umklammerte das Walkie-Talkie. Etwas Fahles, Durchscheinendes kräuselte sich am Rand des Aufnahmewinkels. Anya fühlte, wie sich der Salamander an ihrem Hals regte. Das war definitiv mehr als ein paar vorbeihuschende Autoscheinwerfer.
    Anya rannte aus der Küche heraus und prallte beinahe mit Jules und Max zusammen, die aus dem Keller gekommen waren. Gemeinsam kletterten sie die mit Teppich ausgelegten Stufen hinauf, um einen Blick in den Korridor im Obergeschoss zu werfen.
    Die transparente Gestalt einer Person kam durch den Gang. Aus diesem Blickwinkel konnte Anya erkennen, dass es eine junge Frau war, weiß gekleidet und barfuß. Ihr dichtes, lockiges Haar war verfilzt und auf einer Seite ganz platt. Sie drehte sich um, und Anya erkannte, dass sie einen Hausmantel trug. Aber etwas war noch seltsamer: Ihre Augen waren geschlossen. Der Geist setzte einen Fuß vor den anderen, als würde er schlafwandeln. Am anderen Ende des Flurs öffnete sich die Tür zum Jungenschlafzimmer, und ein Paar ängstlicher Augen schaute heraus.
    Katie griff nach der Gestalt, und Anya musste nicht erst die Anzeige überprüfen, um festzustellen, dass die Temperatur im Korridor gesunken war, dass die Erscheinung die Wärme aus der Luft gesogen hatte, um sich sichtbar zu manifestieren.
    »Hallo?«, sagte sie.
    Die Gestalt ignorierte sie und ging langsam in Richtung Treppe, wo Anya, Jules und Max sie beobachteten. Anya sah einen Silberfaden, der um die Taille der Frau gewickelt war und hinter ihr herflatterte, und sie kniff die Augen zusammen. Was war das? Der Gürtel des Hausmantels?
    Jules nahm eine drohende Haltung ein, als der Geist sich näherte. »Tu es«, raunte er Anya zu. »Verschling das Ding. Beseitige es.«
    Anya schüttelte den Kopf. Sie fühlte, dass Sparky sich um ihre Knie wickelte, aber der Salamander wirkte keineswegs alarmiert. Und sie selbst fühlte auch nichts, was darauf hingewiesen hätte, das von diesem Geist eine besondere Bedrohung ausgegangen wäre.
    Aber aus Jules Perspektive war nur ein beseitigter Geist ein guter Geist. Sie wusste, dass Jules Renee tolerierte, weil sie sich um Ciro kümmerte, aber er hegte keine Sympathien für das Übernatürliche.
    Der Geist schlenderte auf die Treppe zu.
    »Los«, zischte er.
    »Nein. Sie tut doch niemandem etwas.«
    Der Geist schlurfte zur ersten Stufe. Anya und die anderen drückten sich flach an die Wand und ließen die Erscheinung passieren. Anya erschauerte, als die Frau vorüberging. Der Saum ihres Hausmantels streifte Anyas Knie. Sparky folgte ihr auf dem Fuße und glitt schnuppernd die mit Teppich bezogenen Stufen hinab. Im Schlepptau der Geisterfrau nagte er an der Silberschnur.
    Der Geist hatte den Fuß der Treppe beinahe erreicht, als in der Ferne ein tiefes Rumpeln erklang. Anya erkannte das Geräusch augenblicklich: Der Müllwagen, einige Straßen entfernt.
    Auch der Geist schien das Geräusch zu erkennen. Die Frau neigte den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch ertönte, schlug die Augen auf …
    … und verschwand.
    Sparky schnüffelte energisch an der Stelle des Zottelteppichs, an der der Geist gestanden hatte.
    »Hast du ihn ausgelöscht?«, fragte Jules.
    »Nein. Sie ist aus eigenem Antrieb verschwunden.«
    Das Team ging die Stufen hinunter und versammelte sich vor Brians Videomonitoren, um die Aufnahme zurückzuspulen und zu sehen, welche harten Beweise sie hatten einfangen können.
    »Scheiße«, fluchte Max, und Jules versetzte ihm einen Klaps. Die Kamera hatte lediglich

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