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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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hätten werden können.« Sarvos faltete die Hände vor dem Körper. » Wunder für die Massen hat sich nicht dazu geäußert, ob Aktiva der Organisation dazu verwendet würden, jene zu entschädigen, die seinerzeit ihr Zuhause verloren haben. Channel 7 wird weitere Ermittlungen zu diesem Fall anstellen.«
    »Hoffentlich ist dein Schlafanzug feuerfest, Sarvos«, murmelte Anya über ihrem Kaffee. Der Gedanke, der Reporter könnte ernsthaft in Gefahr schweben, beunruhigte sie; vielleicht sollte sie ihn warnen – aber was sollte sie sagen?
    Schabend öffnete sich die Tür. Sparky versteifte sich und knurrte, und Anya griff zu ihrer Waffe. Katie bahnte sich ihren Weg ins Haus. Sie trug ihren weißen Bäckerkittel und hatte das lange Haar sorgfältig um den Kopf geflochten. Nun, da der Drudenfuß an ihrer Halskette nicht zu sehen und ihr Gesicht frisch geschrubbt und zart gerötet war, sah sie aus wie Grete Natzlers harmlose große Schwester. Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, während sie mit Einkaufstaschen und einem weißen Bäckerkarton jonglierte.
    Anya grinste ihr müde entgegen. »Hast du Frühstück mitgebracht?«
    »Die letzten Piroggen. Greif zu.« Katie reichte Anya den Karton, der einen köstlichen Duft verströmte.
    »Lecker.«
    »Wie geht’s Sparky?« Katies Augen waren kugelrund vor Sorge.
    Anya schaute in den Korb. »Er ist okay. Erschreckt sich immer noch vor jedem Schatten, aber ich glaube, allmählich geht es ihm besser.«
    Katie stellte ihre Tüten auf dem Sofatisch ab. »Hoffentlich verschafft ihm etwas von diesem Zeug ein bisschen Erleichterung.«
    »Was ist in den Tüten?«
    »Ein Hexenarsenal. Nach dem, was du erzählt hast, scheinen Hopes Geister größtenteils an die magischen Gesetze gebunden zu sein, die wir bereits von unserer Arbeit kennen – sie können beispielsweise einen ordnungsgemäß geschlossenen Kreis nicht betreten.« Katie zog einen gläsernen Parfümflakon aus einer der Tüten. »Das ist Drachenblut.«
    Anya zog eine Braue hoch. »Wirklich?«
    »Es ist Pflanzensaft, Harz von Draceana-Draco- Bäumen. Mit Wodka aufgegossen und mit ein paar anderen Zutaten vermengt ergibt das eine Tinktur. Der Baum gehört heute zu den gefährdeten Arten, darum ist es inzwischen fast unmöglich, an das Zeug ranzukommen. Irgendwie scheint es ganz passend, es für die Salamander zu nutzen.«
    »Was bewirkt es?« Anya entkorkte den Flakon. Der Inhalt roch nach Zimt und Ambra mit einer Basis aus Sandelholz.
    »Es wird für Schutzmaßnahmen benutzt, zur Abwehr des Bösen. Achte darauf, dass es getrocknet ist, ehe du dich anziehst – es hinterlässt Flecken. Andererseits würde der Rotton eine tolle Lippenstiftfarbe ergeben.«
    Anya ließ die rote Flüssigkeit in der Flasche kreisen. »Du bist die Mary Kay der Magie.«
    Katie reichte Anya eine Schmuckkassette. »Sieh dir das an.«
    Anya öffnete die Kassette. Darin lag ein Armband mit Glasperlen. Das Armband war aus roten Schnüren gefertigt und wies Knoten zwischen den einzelnen Perlen auf. Die Perlen waren so gestaltet, dass sie Augen ähnelten: Weiße Flecken auf blauem Hintergrund, in denen reglose, schwarzen Pupillen ruhten.
    »Es schützt vor dem bösen Blick«, erklärte Katie. »Die Knoten sind Banne, ganz ähnlich wie die Perlen in einem Rosenkranz. Jeder wurde zu dem Zweck geknüpft, die Salamander vor Schaden zu schützen. Die Perlen wurden in Osteuropa hergestellt, wo sie dazu dienen, den bösen Blick abzuwehren.«
    Anya knotete sich das Armband um das Handgelenk. »Wow. Wo bekommst du um sieben Uhr morgens so ein Zeug her?«
    »Ich bin nicht die einzige Magieexpertin in dieser Stadt.« Katie zuckte mit den Schultern. »Ein paar von uns sind sogar Morgenmenschen. Übrigens: Du bist herzlich eingeladen, dir passende Arbeitskleidung aus meinem Kleiderschrank rauszusuchen.«
    »Mist. Die Arbeit hatte ich ganz vergessen.« Anya kaute an ihrer Lippe. »Eigentlich muss ich um neun dort sein.«
    »Warte mal.« Katie verschwand im Keller und kehrte mit einem Fetzen eines kunterbunten Gewebes zurück, den sie Anya gab. »Ich glaube, das wirst du brauchen können.«
    »Was ist das?« Anya drehte den Stoff in den Hände hin und her. Das Gewebe war mit orangefarbenen und braunen Spatzen übersät und ganz hübsch.
    »Das ist ein Baby-Tragetuch.« Katie nahm es ihr ab und warf es sich über die Schulter. Der Stoff führte über ihre linke Schulter hinab zu den Rippen, wo er sich eng an den Körper schmiegte. »Eltern benutzen die

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