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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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kniff die Augen zusammen. »Ist deine Beerdigung. Besser gesagt, es war deine.«
    Charon zog eine Packung Zigaretten aus der Tasche, klopfte eine heraus und zündete sie mit einem verchromten Feuerzeug an. »Einer der Vorzüge, kein Mensch zu sein, ist, dass ich mich straflos allen möglichen Lastern hingeben kann.«
    »Ja. Aber du warst einmal ein Mensch.« Das war als Feststellung gedacht, hörte sich aber an wie eine Frage.
    Charon zuckte mit den Schultern. Der Rauch, der aus seiner Lunge kam, roch nicht wie Rauch. Er roch wie der Weihrauch, an den sich Anya von den Sonntagen in der katholischen Kirche erinnerte, die sie in ihrer Kindheit erlebt hatte. »Nicht so ganz. Aber ich bin nicht wegen meiner Biographie hier.«
    »Haben die anderen Geister dich vorgeschickt?«
    »Nein. Die verstecken sich bei ausgeschaltetem Licht im Kühlschrank. Ich bin auch nicht hinter den Salamandereiern her.«
    »Was willst du dann?«
    Rauch ringelte sich um Charons Kopf, aber sein Blick war so kalt und blau wie ein Winterhimmel. »Jemand stört mich bei der Arbeit, und ich nehme meine Arbeit sehr ernst.«
    »Seelen ins Jenseits führen.«
    »Ja. In der letzten Woche hab ich mehrere Übertritte verpasst, und es war mir stets ein Anliegen, pünktlich zu sein.«
    »Lass mich raten … Jasper Bernard. Zwei Wachmänner. Und Leslie Carpenter.«
    Charon schnippte geisterhafte Asche in das Waschbecken. »Hope Solomon stört die natürliche Ordnung des Todes.«
    Anya schluckte und dachte an den Geschmack der Geister, der in ihrem Rachen zerfiel, nachdem sie sie verschlungen hatte. »Ich schätze, es gibt eine ganze Menge Leute, die die natürliche Ordnung des Todes stören.«
    »Du tust nur deinen Job, Laterne.« Charon blies Rauch in die Luft, der hinter seinen Backenzähnen hervorströmte wie der Atem eines Drachen. »Mit dir hab ich kein Problem. Aber Hope mischt sich zu sehr ein, und ich will, dass sie aufgehalten wird.«
    »Das wollen wir beide«, entgegnete Anya. »Aber bisher konnte ich nicht einmal einen Durchsuchungsbefehl erwirken.«
    »Das ist kein rechtliches Problem.« Charon drückte die Zigarette an der Wand aus, wo sie eine Brandspur auf einer Kachel hinterließ. Er musste ein sehr mächtiger Geist sein, dass er mit solcher Lässigkeit eine Wirkung auf die physische Welt erzielen konnte, dachte Anya.
    »Das ist nicht einmal ein Problem, das auf der physischen Ebene gelöst werden kann. Hope will deine Salamander, und sie will die Büchse der Pandora. Die Büchse der Pandora würde es ihr ermöglichen, Tausende von Geistern zu fangen und festzuhalten. Mit solch einer Macht wird sie weit über jedem Gesetz stehen. Du wirst dich auf die astrale Ebene begeben müssen, um sie zu bekämpfen.«
    Anya starrte die Last in ihren Händen an. Sie würde sterben, ehe sie zuließe, dass Hope die Eier oder Sparky in die Finger bekam. Sparky saß schwanzwedelnd zu ihren Füßen.
    »Wie macht sie das?«, fragte Anya. »Ich verstehe ja, dass sie Geister fängt, aber was hat das mit Bränden zu tun, die nach Magie riechen? Und wie zwingt sie sie dazu, ihren Wünschen nachzukommen?«
    Charon streckte die Hand aus und berührte Anyas Wange. Sie zuckte zurück, aber nicht, ehe sie die Kälte seiner Finger wahrgenommen hatte. »Gespürt?«
    »Ja.« Ihr Mund war trocken. »Ich hab eine Theorie gehört, die besagt, dass Geister Energie – beispielsweise Wärme – aus der Umgebung absaugen, um sich zu manifestieren. Geisterhafte Erscheinungen gehen oft mit einem Temperatursturz über mehrere Dutzend Grad einher.«
    Charon nickte. »Und das Gegenteil trifft auch zu. Wenn eine große Menge Energie freigesetzt wird, steigt die Temperatu r.«
    »Die Feuer«, sagte Anya. »Diese Feuer treten stets gleichzeitig mit dem Erscheinen von Hopes Geistern auf.«
    »Es erfordert enorme Mengen magischer Energie, diese Geister zu kontrollieren, sie durch die Geistergefäße ihrem Willen zu unterwerfen. Und die Geister müssen noch mehr Energie aufwenden, um Dinge zu bewegen, um beispielsweise Artefakte aus Bernards Haus zu stehlen. Sie brennt sie aus. Diese Feuer sind eine Nebenwirkung der spirituellen Anstrengungen, die unternommen werden bei dem Versuch der Manifestation über einen Strudel in der physischen Welt.«
    »So etwas habe ich gesehen … in der Decke, als Leslie Carpenters astrale Doppelgängerin verschwunden ist. Und als Bernies Geist entführt wurde.«
    »Eine astrale Doppelgängerin ist für ihre Zwecke genauso nützlich wie jeder andere Geist.

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