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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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waren, ganz gleich, wie viel Zeit das erfordern würde. Anya nahm an, dass die Umsatzeinbußen wirklich atemberaubend sein mussten.
    Ein Feuerwehrmann des DFD öffnete die Tür, und Anya zeigte ihm ihre Marke. Der Feuerwehrmann musterte Katie. »Wer ist das?«
    »Sie gehört zu mir.«
    »Ich bin Kunsthistorikerin«, trällerte Katie hilfreich.
    Der Feuerwehrmann, der den Brandort bewachte, nickte. »Hier sind den ganzen Tag Dutzende solcher Leute übereinandergestolpert.«
    Anya runzelte die Stirn. »Historiker?«
    »Es heißt, die Museen, die einige ihrer Kunstgegenstände zur Verfügung gestellt haben, seien nicht erfreut über diesen Vorfall. Etliche haben ihre Sammlungen zurückgefordert.«
    Anya seufzte. Zusammen mit der zeitweisen Schließung des Museums und der schlechten Presse deutete eine spürbare Verkleinerung der Sammlung einen Mangel an Vertrauen in das Museum an. Das konnte der Institution ernsthaft schaden. Das DIA war eines der wenigen verbliebenen Juwele von Motor City; es wäre traurig, wenn auch sein Glanz verblasste.
    »Patrouillieren Ihre Leute im Museum?«, fragte sie beiläufig.
    »Nicht, wenn’s sich vermeiden lässt.« Der Wachhabende rammte die Hände in die Taschen. »Unsere Anweisung lautet, Eingänge sichern und nichts anrühren. Außerdem …« Er sah sich über die Schulter um. »Bei Nacht ist’s hier verdammt unheimlich.«
    Anya grinste. »Das kann ich mir vorstellen.«
    Ohne die hektische Betriebsamkeit der Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter wirkte das DIA vollends verlassen. Anya und Katie gingen durch die Große Halle, ihre Schritte hallten laut durch die steinerne Leere. Sparky stürmte voran, doch er machte keine Geräusche, als er über den Marmorboden hastete. Zwischen den Rüstungen und dem chemisch gefärbten Staub waren Verwirbelungen und Fußspuren auf dem Boden zu sehen, zurückgelassen von den Besuchern des Tages.
    Aber es gab immer noch Leben hier – gewissermaßen.
    Ein fernes Donnern rollte durch die Halle, so tief, dass es den Staub am Boden erschütterte. Sparky blieb ruckartig stehen, und Anya wäre beinahe über ihn gestolpert. Die Kiemenwedel des Salamanders zuckten, als kostete er die Luft auf der Suche nach dem Ursprung des Geräusches – ein hallender Galopp, der Glas und alte Rüstungen erbeben ließ. Im Großen und Ganzen war es, als stünden sie mitten auf einer Tanzfläche bei zu laut aufgedrehten Bässen.
    »Was ist das?«, brüllte Katie.
    »Ich glaube, das ist nur Pluto«, antwortete Anya, dennoch spannten sich ihre Finger noch stärker um den Gurt des Molchkoffers. Und sie wich nicht von der Stelle, als der Donner in die Halle vordrang und das gewaltige Schlachtross an ihnen vorüberraste. Pluto galoppierte durch die Glastür am Eingang und löste sich auf. Anya hörte das alarmierte Geschrei der wachhabenden Feuerwehrleute, gefolgt von einem lauten Knall und einem Plätschern, ausgelöst von einer Kaffeekanne, die auf den Boden gefallen war.
    »Pluto?«, quiekte Katie. »Wie der Gott der Unterwelt?«
    »Na ja, dieser Pluto ist ein Pferd.« Das obsidianschwarze Ross kehrte zurück, ein böswilliges Glitzern in den Augen, den Schweif stolz aufgerichtet. Sparky baute sich mit peitschendem Schwanz vor Anya auf und sah zu, wie das Geisterpferd mit einem übermütigen Klimpern schnaubend an ihnen vorübertrottete. »Er ist eigentlich ganz harmlos. Glaube ich.«
    »Ich hab noch nie einen Geist gesehen, der mal ein Tier war«, murmelte Katie. »Es heißt, so was passiert, wenn das Schicksal des Tieres mit dem eines Menschen verknüpft ist, aber … ich dachte immer, es käme so gut wie nie vor. Tieren fällt der Übertritt ins Jenseits normalerweise leicht, und sie haben kein Interesse daran, noch lange hier herumzuhängen.«
    »Für mich ist Pluto auch der erste Pferdegeist.«
    Nun, da das Donnern der Hufe verstummt war, vernahmen sie Stimmen von den weiter hinten gelegenen Emporen. Es hörte sich wie ganz normales menschliches Geplauder an: Gelächter und Konversation, akzentuiert von gelegentlichem Kreischen und dem Klimpern von Glas.
    Katie musterte Anya mit einem schiefen Blick. »Hast du nicht gesagt, wir hätten das Museum für uns allein?«
    Anya runzelte die Stirn und ging argwöhnisch auf den Ursprung der Geräusche zu. Das Ganze hörte sich an wie ein verdammter Cocktailempfang. »Es sollte niemand hier sein. Das Museum ist geschlossen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich bei all dieser Ablenkung Magie wirken kann.« Katie hörte sich skeptisch

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