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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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verunzierte. Außerdem erkannte sie Myriaden kleiner Dellen in seinem Brustpanzer. »Ist das dein Drache?« , fragte der Samurai in arg gebrochenem Englisch.
    »Ja«, entgegnete Anya geistesabwesend. »Er ist mein Drache.«
    Der Samurai verbeugte sich tief vor dem Salamander. Anya fiel auf, dass er seinen gepanzerten Unterarm fest gegen seine Körpermitte presste, um die Eingeweide im Leib zu behalten. »Es ist mir eine Ehre, deine Bekanntschaft zu machen, mächtiger Drache.«
    Sparky hockte in majestätischer Haltung vor seinem neuen Verehrer. Anya fragte sich, wie oft Sparky derartiges erlebt haben mochte. Sie hatte keine Ahnung, wie alt er war oder wo er sich herumgetrieben hatte. Gewiss musste es auch noch andere gegeben haben, die ihn sehen konnten und ihn für eine heilige Kreatur gehalten hatten. Eine heilige Kreatur, die ihrem eigenen Schwanz nachjagte und Mobiltelefone verspeiste.
    »Du hast die Augen von Ischtar« , zischte eine Stimme hinter ihr.
    Anya erschrak, wirbelte herum und sah einen alten, barfüßigen Mann in Lumpen vor sich. Er roch nach Staub und abgestandenem Weihrauch, Olivenblätter hatten sich in seinem grauen Bart verfangen, und er stützte sich schwer auf einen hölzernen Stock.
    Anya umklammerte den Molchkoffer, und Sparky fing zu ihren Füßen an zu knurren. Der alte Mann griff nach ihr, aber seine Geisterhand fuhr durch ihre Schulter hindurch.
    »Rühr mich ja nicht an«, grollte sie.
    Der alte Mann blinzelte sie aus kohlschwarzen Augen an. Die Pupillen waren voll geweitet – ob das jedoch ein Zeichen von Verletzung war, von Drogen oder Wahn konnte Anya nicht sagen.
    »Du hast ihren schrecklichen Blick. Kein Unterschied.«
    Anya kniff die Augen zusammen. Allein Drake hatte sie Ischtar genannt. Wie konnte dieser alte Mann davon wissen?
    »Wir kennen uns nicht«, sagte sie eisig.
    »Aber ich habe sie schon früher gesehen.« Der alte Mann grinste, streckte die Finger aus, um ihr Gesicht zu tätscheln, aber seine Finger flackerten nur bis unter die Hautebene in sie hinein. »Die Seelenfresserin. Diejenige, die all ihre Liebhaber zum Tode verurteilt.«
    Anya gefror der Atem in der Kehle, und das lag nicht nur an der Kälte, die mit der Berührung des Geistes einherging.
    »Ischtar ging hinunter in die Unterwelt, um ihren toten Geliebten zu retten, so heißt es in den alten Geschichten. Sie kam in Rüstung und hielt ein Schwert in Händen, als sie verlangte, dass ihr die Tore zur Unterwelt geöffnet werden. Die Königin der Unterwelt, Ereschkigal, ließ sie ein, doch sie vergiftete sie und nahm sie gefangen. Die Götter brachten Ischtar das Wasser des Lebens und schlossen einen Handel mit ihr: Ischtar durfte nur zurückkehren, wenn sie jemanden anderen schickte, der ihren Platz in der Unterwelt einnähme.«
    Anyas Kehle war trocken wie Papierstaub. »Wen hat sie geschickt?«
    Der alte Mann grinste sie zahnlos und ohne eine Spur von Humor an. »Ereschkigal schickte Dämonen mit Ischtar auf die Welt, um dafür zu sorgen, dass sie nicht davonkommt. Als Ischtar auf die Erde zurückkehrte, erkannte sie, dass ihr Gemahl nicht um sie trauerte, also schickte sie ihn an ihrer statt in die Unterwelt. Und so verlor Ischtar beide, den Geliebten und ihren Gemahl.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Du trägst ihre Rüstung und bist dazu verdammt, in ihren Fußspuren zu wandeln.« Die Augen des alten Mannes waren so schwarz wie endlose Abgründe.
    »Achte nicht auf den alten Balzeri« , mischte sich Gallus ein und dirigierte den alten Mann fort von ihr. Der fing an, vor sich hin zu summen. Gallus tippte sich an die Seite seines Helms. »Er hat zu viele Drogen genommen. Das hat einen Spielverderber aus ihm gemacht.«
    »Äh, ja …« Anya sah sich nach Katie um, die in ein Gespräch mit einem alten Ägypter vertieft war. Katies Blick huschte beständig von seinen kajalumrandeten Augen zu seiner breiten, gebräunten Brust. Sein muskulöser Oberkörper war unbekleidet und lediglich mit einem Türkishalsreif geschmückt. Mit seinen goldenen Sandalen und dem geplätteten Lendentuch wirkte er wie eine lebendig gewordene romantische Fantasie, wäre da nicht der geschwärzte Schlangenbiss auf einem Bizeps. Anya fragte sich unwillkürlich, ob er die Bekanntschaft von Cleopatras Natter gemacht hatte.
    »Lass uns gehen, Katie.«
    Katie löste sich zwar artig von dem eleganten Ägypter, doch ihre Augen verweilten weiter bei ihm. »Verdammt«, sagte sie. »Was für ein verwirrender Geist.«
    »Wir haben was zu

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