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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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auf, noch ehe er klingeln konnte. Die Kleine war leichenblass und zitterte wie Espenlaub. Wenn sie ihm nur eine Scharade vorspielte, musste sie verflucht abgebrüht sein. Seine Instinkte brüllten förmlich, dass dem nicht so war. Alexis war viel zu aufgelöst, um vernünftig zu sprechen, klammerte sich an ihm fest. Keith atmete ihren Duft ein und hielt sie. Er konnte nicht anders.
    „Lass uns reingehen, Cara.“
    Sie war kaum fähig zu stehen, daher blieb er hinter ihr und stützte sie, als sie die Treppe hochliefen. Alexis musste sich beruhigen, ehe sie mit ihm reden konnte. Da Keith Sean und Hazel nicht allein lassen wollte, war es die einfachste Lösung, die Kleine mit ins Sadasia zu nehmen, um sie dort auch zu verhören, falls es nötig sein sollte.
    „Keith, ich habe dich angelogen. Es tut mir so leid. Aber ich wollte es dir sagen.“ Sie deutete auf ein Blatt Papier, wirkte, als ob sie sich übergeben müsste. Und so wie sie aussah, hatte sie es bereits mehrere Male getan. Er las den Satz, erkannte die Bedrohung, die dahintersteckte.
    „Alexis! Du packst jetzt eine Tasche, dein Notebook und kommst mit mir.“
    „Aber …“
    Er umfasste ihre Wangen, spürte ihren rasenden Puls. „Nein, Cara. Du tust, was ich sage.“ Wenn sie nicht freiwillig mitkommen würde, hätte er auch keine Skrupel, sie gefesselt und geknebelt auf die Rücksitzbank seines Autos zu werfen. Sie durfte nicht allein bleiben, und im Sadasia hatte sie Schutz und er Unterstützung. „Du kannst mir später alles erklären.“ Er schob sie in Richtung ihres Schlafzimmers. Ihre Reisetasche stand ausgepackt auf dem Boden. Alexis straffte ihre Schultern und kämpfte mit dem Schock. Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Ich bin so froh, dass du mich nicht im Stich lässt.“
    „Pack Sachen für eine Woche ein.“
    Er stellte die Tasche auf ihr Bett.
    „Ist dort deine Unterwäsche drin?“ Keith deutete auf die weiße Kommode. Er wollte sie ein wenig mehr aus ihrer Starre reißen. Und Galgenhumor verfehlte selten seinen Zweck.
    Sie nickte, während sie ihre Stirn kräuselte. Sobald er die Schublade aufzog, wirkten seine Bemühungen.
    „Du bist ein Ferkel, Keith Logan.“
    „Ich weiß.“ Auch ihm half seine Taktik. Wenn er eins über die Jahre gelernt hatte, dann war es immer ratsam, das Beste aus der Situation herauszuholen. Grinsend griff er nach ein paar Slips und BHs und warf sie in die Tasche. Alexis hatte bereits Sweater, Jeans und etliche andere Kleidungsstücke hineingestopft. Socken folgten.
    „Ich bin fertig. Nur noch mein Notebook und wir können fahren.“ Anscheinend konnte sie es kaum erwarten, ihre Wohnung zu verlassen. Das deckte sich auch mit seinen Absichten. Keith zog den Reißverschluss zu, schlang sich die Tasche um die Schulter. Alexis schnappte sich das Ladekabel, packte alles in die Notebooktasche, und wenige Minuten später saßen sie im Wagen.
    Keith startete den Motor.
    „Ich fühle mich schrecklich, und doch bin ich froh, dass ich endlich den Mut habe, jemandem meine Geschichte zu erzählen.“
    Keith fuhr aus der Parklücke und legte seine Hand auf ihr Bein. Sie zitterte noch immer stark, auch wenn ihr Verstand sich an die Oberfläche gekämpft hatte.
    „Beruhige dich, Cara. Warte, bis wir im Sadasia sind. Ich möchte, dass Sean dabei ist und sich anhört, was du zu sagen hat.“ Sean hatte mehr Abstand zu der Kleinen und konnte besser als er einschätzen, ob sie log. „Einverstanden?“
    „Ja. Ich vertraue euch. Endlich bin ich nicht mehr allein.“
    Keith drehte die Heizung höher. Alexis fasste nach seiner Hand, umschlang seine Finger mit ihren, die so zerbrechlich wie ihre Seele waren.
    Und wenn sie dich geschickt anlügt? Von VelvetPain ausgebildet wurde, um dich in die Irre zu führen? Ist das nicht ein eigenartiger Zufall, dass beides zur selben Zeit passiert ist?
    Nein! Resolut kämpfte er diesen Gedanken zurück. Das konnte und durfte nicht sein. Und es war auch nicht so. Während der Fahrt beruhigte sich Alexis sichtlich. Gregory folgte ihnen in sicherem Abstand. Hin und wieder sah er ihn im Rückspiegel.
     
    Erleichtert drückte er auf den Knopf des Senders, der das Tor öffnete. Nachdem er hindurchgefahren war, wartete er, bis es sich schloss, und erst dann fuhr er weiter. Er parkte den Wagen und half Alexis beim Aussteigen. Sie kuschelte sich eng an ihn, suchte Schutz bei ihm, den er ihr zu gern gewährte. Sean empfing sie an der Haustür. Keith atmete auf, als er Alexis nach

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