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Feuertaufe für Darlene

Feuertaufe für Darlene

Titel: Feuertaufe für Darlene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Erinnerung daran schmerzhaft auf der Seele brennen. »Leider ist ihnen das nicht gut bekommen. An deiner Stelle würde ich mir also noch mal gründlich überlegen, ob du dich tatsächlich mit uns anlegen willst.«
    »Es geht überhaupt nicht darum, dass ich euch das Geld nicht geben will«, versicherte Hancock sofort. »Ich habe bloß nicht genug da. Ich habe frühestens nächste Woche mit euch gerechnet. Bis dahin hätte ich die Kohle besorgt. So viel, wie ihr von mir verlangt, habe ich nicht einfach hier in der Schublade rumliegen.«
    »Sag mal, für wie bescheuert hältst du uns eigentlich?« Petralia schürzte die Lippen. »Erstens sind wir diejenigen, die bestimmen, wann wieder Zahltag ist. Und zweitens läuft dein Laden gut genug, dass du vor Geld geradezu stinken musst.«
    »Stimmt genau«, bestätigte sein Komplize. »Deshalb sind dieses Mal auch hundert Dollar mehr fällig. Als Wiedergutmachung, weil du uns mit deinem unverschämten Gelaber die Ohren vollgequatscht hast.«
    »Aber das geht nicht.« Die Hände des Saloonbesitzers krallten sich an der Thekenkante fest, in der Hoffnung, dass so sein Zittern nicht zu sehr auffallen würde. »Wenn ihr wenigstens etwas später gekommen wärt, hätte ich euch einen Teil der Summe geben können. Aber es ist noch nicht einmal eine Stunde her, seit ich die Kneipe aufgemacht habe. Es ist bisher kaum was in der Kasse. Und die restlichen Einnahmen sind auf der Bank. Wo soll ich das Geld denn hernehmen? Ich kann es mir schließlich doch nicht aus den Rippen schneiden.«
    »Das ist dein Problem«, entgegnete Petralia ungerührt. »Entweder, du kommst augenblicklich mit dem Zaster rüber, oder du musst die Konsequenzen tragen, die sich aus deiner Starrköpfigkeit ergeben.«
    »Hört zu, Leute.« Hancocks Stimme war zu einem flehenden Wimmern geworden. »Seid doch vernünftig. Ihr bekommt euer Geld. Darauf gebe ich euch mein Wort. Ich brauche lediglich noch etwas Aufschub. Sagen wir bis morgen. Dann kriegt ihr alles. Bis auf den letzten Cent.«
    »Tja, Tony und mich könntest du mit deinem Gejammer vielleicht sogar weichkriegen.« Richfield zog bedauernd die Mundwinkel nach unten. »Aber dieser Gentleman hier ist leider ein unnachgiebiger Verhandlungspartner mit einem Herz aus Blei. An dem beißt du dir die Zähne aus.« Sein Smith & Wesson Frontier erschien über dem Tresen. »Also solltest du besser den Zaster auf den Tisch blättern, wenn du nicht willst, dass …«
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick wurde er von einem Schlag getroffen und zu Boden geworfen.
    Lassiter hatte erkannt, dass ihm nicht genug Zeit bleiben würde, um über die Treppe hinunter in den Gastraum zu stürmen.
    Deshalb hatte er sich kurzentschlossen über das Geländer der Galerie geschwungen.
    Er besaß das Geschick eines Berglöwen. Deshalb gelang es ihm nach seinem waghalsigen Sprung, genau auf dem Rücken des Banditen zu landen. Seine Arme legten sich um Richfields Schultern. Dieses Manöver bremste nicht nur seinen eigenen Fall, sondern verhinderte auch, dass der Verbrecher dem Barkeeper weiter gefährlich werden konnte.
    Richfields Zeigefinger krümmte sich reflexartig am Abzug.
    Doch der Lauf seines Revolvers wies bereits steil nach oben.
    Deshalb raste die Kugel zwar über die Theke hinweg, verfehlte den Mann dahinter aber um ein gutes Yard, bevor sie den Spiegel, der an der Rückwand des Saloons hing, in tausend Scherben zerspringen ließ.
    Lassiter rollte sich geschickt ab.
    Bereits eine Sekunde später war er wieder auf den Beinen.
    Er wirbelte herum. Genau in dem Moment, als sich auch Richfield aufrichten wollte, krallte sich seine linke Hand im Hemd des Banditen fest.
    »Okay, du feiger Hund. Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob du nicht nur austeilen, sondern auch ordentlich was einstecken kannst.«
    Seine rechte Gerade traf das Kinn des Banditen punktgenau und knüppelhart.
    Richfield wurde der Kopf in den Nacken geschleudert. Er kippte zurück. Dabei knallte sein Schädel gegen einen Messingspucknapf, der am Fuß der Theke stand. Der Bandit gab ein kurzes Keuchen von sich, dann blieb er bewusstlos liegen.
    Lassiter erhielt jedoch nicht die Gelegenheit, seinen Triumpf auch nur ansatzweise auszukosten.
    »Du verdammter Hurensohn, wie kommst du dazu, dich in unsere Angelegenheiten einzumischen?«
    Eine Hand legte sich ihm von hinten auf die Schulter.
    Petralia hatte seine Überraschung über das Eingreifen des fremden Helfers überwunden. Er drehte Lassiter zu sich herum.

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