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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Spionagechef des Kaisers, aufgebaute Agentennetz zerschlagen worden war und dass Dijkstra alle Fäden in der Hand hielt. Er wusste auch, dass diese Fäden geraden Weges zu seiner Person führten. Doch seine Person wurde von der diplomatischen Immunität geschützt, und die Pflicht zwang ihn, das Spiel zu Ende zu führen. Insbesondere nach den seltsamen chiffrierten Anweisungen, die ihm Vattier und der Untersuchungsführer Stefan Skellen geschickt hatten, der kaiserliche Agent für Sonderaufgaben.
    »Da ein Nachfolger noch nicht ernannt ist«, fuhr Dijkstra fort, »ist es mir eine überaus unangenehme Pflicht, Euch wissen zu lassen, dass Euer Exzellenz im Königreich Redanien zur Persona non grata erklärt worden ist.«
    Der Botschafter verneigte sich. »Ich bedaure es«, sagte er, »dass die in der wechselseitigen Abberufung der Botschafter resultierenden Diffidenzen aus Angelegenheiten entspringen, die weder das Königreich Redanien noch das Kaiserreich Nilfgaard unmittelbar betreffen. Das Kaiserreich hat keinerlei feindselige Akte gegen Redanien unternommen.«
    »Abgesehen von der Blockade der Jarugamündung und der Skellige-Inseln für unsere Schiffe und Waren. Abgesehen von der Bewaffnung und Unterstützung der Scioa'tael-Banden.«
    »Das sind Unterstellungen.«
    »Und die Konzentration der kaiserlichen Truppen in Verden und Cintra? Die Überfälle bewaffneter Banden auf Sodden und Brugge? Sodden und Brugge stehen unter dem Schutz von Temerien, wir jedoch sind mit Temerien verbündet, Exzellenz, Angriffe auf Temerien sind Angriffe auf uns. Es bleiben auch Angelegenheiten, die Redanien direkt betreffen: die Rebellion auf der Insel Thanedd und der verbrecherische Anschlag auf König Wisimir. Und die Frage der Rolle, die das Kaiserreich bei diesen Ereignissen gespielt hat.«
    »Quod attinet den Zwischenfall auf Thanedd« - der Botschafter breitete die Arme aus -, »bin ich nicht ermächtigt, eine Ansicht zu äußern. Seiner Kaiserlichen Majestät Emhyr var Emreis sind die Hintergründe der privaten Fehden zwischen euren Zauberern fremd. Ich bedaure die Tatsache, dass unsere Proteste gegen eine Propaganda, die etwas anderes suggeriert, keine nennenswerte Wirkung gezeigt haben. Einer Propaganda, die, wie ich anzumerken wage, nicht ohne das Zutun höchster Kreise des Königreiches Redanien verbreitet wird.«
    »Eure Proteste kommen überraschend und sind überaus verwunderlich.« Dijkstra deutete ein Lächeln an. »Immerhin verhehlt der Kaiser nicht im mindesten die Tatsache, dass sich an seinem Hofe eine Herzogin von Cintra aufhält, die just von Thanedd entführt wurde.«
    »Cirilla, die Königin von Cintra«, berichtigte ihn Shilard Fitz-Oesterlen nachdrücklich, »ist nicht entführt worden, sondern hat im Kaiserreich um Asyl nachgesucht. Mit dem Zwischenfall auf Thanedd hat das nichts zu tun.«
    »Wirklich nicht?«
    »Der Zwischenfall auf Thanedd«, fuhr der Botschafter mit steinerner Miene fort, »hat beim Kaiser Missbehagen ausgelöst. Und der heimtückische, von einem Wahnsinnigen ausgeführte Anschlag auf das Leben König Wisimirs hat seine aufrichtige und lebhafte Abscheu erregt. Noch größere Abscheu ruft indes das in der Öffentlichkeit verbreitete widerwärtige Gerücht hervor, das es wagt, die Anstifter dieses Verbrechens im Kaiserreich zu suchen.«
    »Die Ergreifung der wahren Anstifter«, sagte Dijkstra langsam, »wird den Gerüchten ein Ende bereiten, wie wir hoffen wollen. Doch ihre Ergreifung und gerechte Aburteilung ist eine Frage der Zeit.«
    »Justitia fundamentum regnorum«, pflichtete ihm Shilard Fitz-Oesterlen gewichtig bei. »Und crimen horribilis non potest non esse punibile. Ich versichere, dass Seine Kaiserliche Majestät ebenfalls wünscht, dass es so geschehen möge.«
    »Es liegt in der Macht des Kaisers, diesen Wunsch zu erfüllen«, warf Dijkstra wie widerwillig hin und verschränkte die Arme vor der Brust. »Eine der Anführerinnen der Verschwörung, Enid an Gleanna, bis vor kurzem die Zauberin Francesca Findabair, spielt sich als Königin von des Kaisers Gnaden eines Marionettenstaates der Elfen in Dol Blathanna auf.«
    »Seine Kaiserliche Majestät« - der Botschafter verneigte sich steif - »kann sich nicht in die Angelegenheiten von Dol Blathanna einmischen, eines unabhängigen Königreiches, das von allen Nachbarländern anerkannt ist.«
    »Aber nicht von Redanien. Für Redanien ist Dol Blathanna weiterhin ein Teil des Königreichs Aedirn. Obwohl ihr Aedirn im Verein mit den

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