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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Nimm die Feder, schreib. Geliebte Phil... Verdammt!«
    »Ich habe >Liebe Philippa< geschrieben.«
    »Gut. Schreib weiter. Es interessiert Dich vielleicht, dass der dürre Kerl mit dem gefiederten Helm, der von Thanedd ebenso geheimnisvoll verschwunden ist, wie er aufgetaucht war, Cahir Mawr Dyffryn heißt und der Sohn des Seneschalls Ceallach ist. Dieses sonderbare Individuum suchen nicht nur wir, sondern auch der Geheimdienst von Vattier de Rideaux und die Leute dieses Hurensohns ...«
    »Frau Philippa, ä-häm, mag solche Wörter nicht. Ich habe geschrieben: >dieser Kanaille<.«
    »Meinetwegen. Dieser Kanaille Stefan Skellen. Du weißt aber so gut wie ich, liebe Phil, dass Emhyrs Nachrichtendienste nur jene Agenten und Emissäre dringend suchen, denen Emhyr das Fell über die Ohren zu ziehen geschworen hat. Solchen, die, statt einen Befehl auszuführen oder bei dem Versuch umzukommen, ihn verraten und den Befehl nicht ausgeführt haben. Die Sache sieht daher ziemlich verwunderlich aus, denn wir waren ja überzeugt, dass die Befehle dieses Cahirs lauteten, die Fürstentochter Cirilla zu ergreifen und nach Nilfgaard zu bringen. Absatz. Den seltsamen, aber begründeten Verdacht, den diese Angelegenheit bei mir erweckt hat, sowie eine etwas überraschende, aber nicht unlogische Theorie, die ich habe, würde ich gern mit Dir unter vier Augen diskutieren. Mit dem Ausdruck tiefer Hochachtung et cetera, et cetera.«
     
    Sie ritt nach Süden, schnurgerade, erst am Ufer des Bandwassers entlang, durch das Rodfeld, später, nachdem sie den Fluss durchquert hatte, durch feuchte Schluchten, die von einem weichen, grellgrünen Teppich von Haarmoos überzogen waren. Sie nahm an, dass der Hexer, da er das Terrain nicht so gut kannte wie sie, einen Übergang auf das Menschenufer nicht riskieren würde. Indem sie eine ausgedehnte, zum Brokilon hingewandte Flussschleife abschnitt, hatte sie Chancen, ihn in der Nähe des Wasserfalls von Ceann Treise einzuholen. Wenn sie schnell und ohne Pause ritt, konnte sie ihn vielleicht sogar überholen.
    Die Finken hatten sich nicht geirrt, als sie schlugen. Der Himmel im Süden hatte sich sichtlich bewölkt. Die Luft war schwer und schwül geworden, Mücken und Gnitzen schwärmten ausgesprochen aufdringlich.
    Als sie in ein Weidengestrüpp ritt, das von Haselnusssträuchern, an denen noch grüne Nüsse hingen, und von schwärzlichem Kreuzdorn überwuchert war, spürte sie eine Anwesenheit. Sie hörte nichts. Sie spürte es. Also wusste sie, dass es Elfen waren.
    Sie hielt das Pferd an, damit die im Dickicht verborgenen Bogenschützen Gelegenheit hatten, sie in Augenschein zu nehmen. Sie hielt auch den Atem an. In der Hoffnung, dass sie nicht an Übereifrige geraten war.
    Über dem über die Pferdekruppe gelegten Bock brummte eine Fliege.
    Ein Rascheln. Ein leises Pfeifen. Sie pfiff zur Antwort. Die Scioa'tael traten wie Gespenster aus dem Unterholz hervor, und erst jetzt atmete Milva freier. Sie kannte sie. Sie gehörten zum Kommando von Coinneach Då Reo.
    »Hael«, sagte sie und stieg ab. »Que'ss va?«
    »Ne'ss«, erwiderte der Elf trocken. An seinen Namen erinnerte sie sich nicht. »Caemm.«
    Ein Stück weiter auf einer Lichtung kampierten andere. Es waren mindestens dreißig, mehr, als Coinneachs Kommando zählte. Milva wunderte sich. In letzter Zeit nahmen die Einheiten der Eichhörnchen eher ab als zu. In letzter Zeit waren die Kommandos, denen sie begegnete, Gruppen von blutigen, fiebernden, sich kaum im Sattel und auf den Füßen haltenden Jammergestalten gewesen. Dieses Kommando war anders.
    »Cead, Coinneach«, begrüßte sie den näher kommenden Anführer.
    »Ceadmil, Sor'ca.«
    Sor'ca. Schwesterchen. So nannten sie jene, mit denen sie befreundet war, wenn sie Wertschätzung und Sympathie ausdrücken wollten. Und das, obwohl sie doch viel, viel älter waren als sie. Zu Beginn war sie für die Elfen nur Dh'oine gewesen, der Mensch. Später, als sie ihnen schon regelmäßig half, sagten sie »Aen Woedbeanna« zu ihr, »die Waldesbraut«. Noch später, nachdem sie sie besser kennengelernt hatten, nannten sie sie nach dem Vorbild der Dryaden Milva, die Weihe. Ihr wahrer Name, den sie den engsten Freunden offenbarte - im Gegenzug zu ähnlichen Gesten von deren Seite -, passte ihnen nicht - sie sprachen ihn »Mear'ya« aus und verzogen dabei leicht das Gesicht, als erinnere er sie in ihrer Sprache an etwas Unangenehmes. Und dann gingen sie gleich zu »Sor'ca« über.
    »Wo wollt ihr denn

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