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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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zusammengerollte Zeitung war weggerutscht, und die Tür zur Redaktion war zugefallen. Wie in Trance hockte sich Magdalena hin und schob die Zeitung an ihren Platz. Sie brauchte jetzt alle Luft, die sie kriegen konnte.
    »Wie war es?«
    Barbro rief nach ihr. Magdalena sah sich um, aber der Stuhl hinter dem Tresen war leer.
    »Was haben sie gesagt?«
    Magdalena ging am Empfang vorbei und fand sie am Putzschrank, wo sie gerade Mopp und Scheuereimer rausholte.
    »Sie haben es sehr ernst genommen, und es gab eine ausführliche Besprechung. Sven Munther hat entschieden, dass sowohl mein Haus als auch das von Petter observiert wird.«
    Magdalena lehnte im Türrahmen. Sie fühlte sich schwindelig, alles drehte sich.
    »Oje. Das heißt, sie meinen also, dass es eine ernsthafte Bedrohung ist?«, fragte Barbro, stellte den Eimer in die Spüle und drehte das heiße Wasser auf.
    »Das weiß ja keiner so recht, aber ich nehme mal an, dass sie nichts riskieren wollen.«
    »Wie geht es dir damit?«, fragte Barbro.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Magdalena. »Wenn ich ehrlich bin, fühlt sich das schon sehr unbehaglich an. Wir werden eine Weile in Petters Hütte wohnen.«
    »Am Rådasjön?«
    »Ja, genau. Irgendwie ist es nicht gut, da hinzugehen, aber wenigstens ist Nils gern dort.«
    Barbro stellte das Wasser ab und goss Flüssigseife in den Eimer. Magdalena sog den Duft ein, irgendwie wirkte das beruhigend.
    »Aber das ist sicher eine gute Idee«, sagte Barbro.
    »Ja. Wenn man sich vorstellt, dass womöglich jemand mein Haus niederbrennen will. Oder das von Petter. Wo er so viel renoviert und repariert hat.«
    »Aber die Polizei kümmert sich doch jetzt darum«, beruhigte Barbro sie.
    »Doch, klar. Aber trotzdem. Wenn …«
    »Da wird nichts passieren.«
    Barbro stellte den Eimer ab, nahm den Mopp und tauchte den Lappen ins heiße Wasser.
    »Es wird schon alles gut gehen, ganz bestimmt.«
    Als Christer ins Besprechungszimmer kam, spürte er sofort, dass etwas Besonderes geschehen war. Die anderen saßen bereits auf ihren Plätzen und sahen Munther zu, der vor dem Whiteboard auf und ab schritt.
    »Ich glaube, da erlaubt sich einer mit uns einen Scherz«, sagte Urban.
    »Das kann gut sein«, gab Munther zu. »Aber auch in dem Fall können wir nicht einfach dasitzen und so tun, als wäre nichts.«
    Er ging weiterhin auf und ab.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Christer und setzte sich.
    »Magdalena Hansson hat heute einen Brief gekriegt, und zwar mit dem Satz, den alle anderen Todesopfer auch bekommen haben.«
    Munther hielt ein A4-Papier hoch. Du hörst nicht, wenn ich aufhöre zu weinen. Christer schnürte es die Kehle zu.
    »Wir müssen in jedem Fall ihr Haus observieren. Sowohl ihres als auch das ihres Freundes.«
    »Aber wenn jemand sie wirklich töten will, glaubst du dann nicht, dass diese Person sich anders verhalten würde?«, beharrte Urban. »Der würde sie von der Straße abdrängen, sie niederschlagen oder erschießen. Irgendwas.«
    Christer sah aus dem Augenwinkel, wie Petra nickte.
    »Sehr gut möglich«, bestätigte Munther. »Sie wird bis auf Weiteres in der Sommerhütte ihres Freundes wohnen. Aber wie du schon sagst, Bratt, sollten wir sie vielleicht beobachten, wenn sie hinfährt, damit ihr niemand folgt. Ich werde sie gleich anrufen und mit ihr sprechen.«
    Munther sprach mit ihnen über seinen Observationsplan und wie die zusätzlich aus Torsby und Sunne herbeigerufenen Leute sowohl um Magdalenas Haus im Stjärnsnäsvägen als auch um Petters Haus in Sunnemo Posten beziehen sollten. Er hatte auch mit Viktor Hed von der Feuerwehr gesprochen, der die Lage ebenso ernst einschätzte.
    »Darüber hinaus arbeiten wir weiter mit den Überwachungsfilmen der Tankstellen. Ma cht einfach weiter«, sagte Munther. »Denkt offen und ohne Scheuklappen.«
    Beim Verlassen der Redaktion schaute Magdalena sich eingehend um und sah nach, welche Autos am Straßenrand parkten und ob jemand darin saß. Nein, alles schien ruhig. Eine Frau mit kurzen, roten Haaren und einem kleinen Lederrucksack zog Geld aus dem Automaten, sonst war die Straße leer. Saß auf dem Parkplatz auf der anderen Straßenseite jemand in einem der Autos? Magdalena hielt die Hand über die Augen, um in der Sonne besser sehen zu können. Ihr Herz pochte laut. Nein, auch da war niemand, zumindest konnte sie keinen sehen.
    Sven Munther hatte sie kurz nachdem Barbro nach Hause gegangen war, angerufen und ihr Anweisungen gegeben. Sie sollte die Lampen und den

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