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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Teller in die Spülmaschine.
    »Irgendwas ist, aber ich weiß nicht, was«, sagte Nellie. »Mit mir will er nicht reden, ich hab’s schon mehrmals versucht.«
    »Wahrscheinlich kommt das davon, wenn man die Nacht zum Tag macht«, sagte Lasse in die Zeitung. »Es kann nicht gut sein, alle Nächte wach zu sein und alle Tage zu schlafen.«
    Sicher hatte er in gewisser Weise recht, aber dennoch machte Petra sich Sorgen. Nellie hatte oft das richtige Gespür. Sie war es auch gewesen, die vor ein paar Jahren gemerkt hatte, dass das Händewaschen von Hannes anfing, manisch zu werden.
    »Soweit ich das mitgekriegt habe, hat er den ganzen Sommer über kaum das Haus verlassen.«
    »Ich werde mit ihm reden«, sagte Petra, »aber jetzt muss ich mich beeilen.«
    Ehe sie die Eingangstür zumachte, warf sie einen Blick Richtung obere Etage. Sah Hannes vor sich. Seinen Kopf, wie er aus der Decke schaute.
    Geliebter Sohn.
    Als Petra zur Polizeistation kam, war sie so in Gedanken, dass sie kaum merkte, wie Laila sie begrüßte. Die anderen hatten schon mit der morgendlichen Besprechung begonnen, und Petra ging schnell zum Kaffeeautomaten und goss sich eine Tasse ein, ehe sie zu den Kollegen stieß.
    »Entschuldigt die Verspätung«, sagte sie und setzte sich.
    Christer wedelte mit der Hand, um zu sagen, dass das nicht der Rede wert sei.
    Petra versuchte, dem Gespräch zu folgen, das um sie herum geführt wurde, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu Hannes zurück. Hatte Nellie recht? Ging es ihm wieder schlechter? Sie hatte versucht, mit ihm zu sprechen, doch er schien überhaupt nicht erzählen zu wollen, was er dachte und fühlte, und sie wollte natürlich auch nicht zu viel hineininterpretieren und dramatisieren, damit er sich nicht wie ein Problem vorkam.
    »Petra, hörst du zu?«
    Sie sah auf.
    »Was?«, fragte sie, ehe sie sich beherrschen konnte.
    Mein Gott, wie blöd.
    »Wir reden gerade über die Filme von den Tankstellen. Wie weit bist du mit Preem gekommen?«
    Petra versuchte, sich zu erinnern.
    »Ich habe von dem Tag, an dem es brannte, alles gesehen, und dann den Samstag und den halben Freitag.«
    Am Tag zuvor hatte sie mehrere Stunden dagesessen und Leute angeschaut, die ihre Autos betankten.
    »Nichts Bemerkenswertes?«
    Petra nahm einen Schluck Kaffee, ehe sie antwortete.
    »Nein. Kein Yngve Wennlund und niemand, auf den die Personenbeschreibung passen würde.«
    »Okay«, sagte Christer.
    »Und ihr?«, fragte er Folke und Urban, »habt ihr was gefunden?«
    Beide schüttelten den Kopf.
    »Ich habe die OKQ 8 in Hagfors gecheckt«, sagte Folke, »aber nichts gesehen. Die Uno-X in Råda hat leider keine Kamera.«
    »Da kann man nichts machen«, meinte Christer. »Wir sollten auf jeden Fall die Bänder bis eine Woche vor dem Brand durchsehen. Was anderes haben wir im Augenblick nicht.«
    Magdalena stellte die Wasserflasche auf den Schreibtisch und setzte sich. Abwesend schaltete sie den Computer ein und hörte das Surren, mit dem er hochfuhr. Die Uhr an der Wand beim Empfang zeigte fünf vor neun.
    Sie machte das Radio an, trank ein wenig Wasser und schaltete das Radio wieder aus. Die Unruhe saß in ihrem ganzen Körper. Da waren die Stapel auf dem Schreibtisch: alte Zeitungen, Gemeinderatssitzungen und Notizblöcke. Sie sah die pastellfarbenen Gardinen, den Drucker und den kaputten Stift von der Rheumaliga, der in den Staub unter dem Computer gerutscht war.
    Petter könntest du doch wohl mitnehmen, oder kann man den nicht umziehen?
    Sie nahm noch einen Schluck und holte dann das Handy aus der Tasche.
    Sie musste mal ein bisschen rauskommen. Nachdenken.
    Da öffnete sich die Tür zur Redaktion, und Magdalena sah durch die Glasscheibe, dass Thorbjörn Hermansson eintrat. Wieder. Sie legte das Handy weg und ging zum Empfang. Obwohl in der letzten Zeit sonniges Wetter geherrscht hatte, sah er in seinem dunklen Hemd winterbleich und fast durchsichtig aus.
    »Ein neuer Leserbrief?«, fragte sie und nahm das zusammengefaltete Papier, das er in der Hand hatte.
    »Ja«, antwortete er.
    Das Papier war von derselben Art wie das letzte, eine aus einem Spiralblock ausgerissene Seite. Seine Handschrift zeichnete sich auf der Rückseite ab.
    Da Thorbjörn Hermansson keine Anstalten unternahm, seine Antwort weiter zu präzisieren, sagte Magdalena:
    »Dann kümmere ich mich darum.«
    »Danke«, sagte er leise und verschwand durch die Tür.
    Dass es immer noch Menschen gab, die Briefe mit der Hand schrieben. Sie selbst verfasste nur

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