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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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wirklich nicht noch mal erleben.«
    Magdalena schloss die Augen und erinnerte sich an das Gefühl, wie jemand ihren Kopf hart auf den Fußboden knallte. Wieder und wieder. Knall. Knall. Knall.
    »Was ist, versprichst du das?«, fragte Petter.
    »Ich verspreche es. Ist es schön bei euch?«
    »Doch, ja«, erwiderte Petter. »Das Wasser hat vierundzwanzig Grad. Gestern Abend waren wir mit dem Boot draußen und haben Netze ausgelegt, und heute Morgen hatten wir neun Barsche drin, richtig dicke Dinger. Die wollte ich heute Abend räuchern.«
    »Das klingt gut.«
    Petter summte zustimmend.
    »Und wie geht es dir?«
    »Doch, alles gut«, sagte Magdalena.
    Was war nur mit ihr? Warum erzählte sie nicht von dem Schwangerschaftstest?
    »Doch, eine Neuigkeit gibt es. Ich habe mit Ann-Sofie telefoniert, und ich denke, ich werde übers Wochenende nach Stockholm fahren.«
    »Ach, wirklich?« Petter klang enttäuscht. »Und ich dachte, wir würden uns sehen.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Magdalena, »aber ich habe Ann-Sofie schon so lange nicht mehr gesehen, und da Nils sowieso an dem Wochenende nach Hause kommt, kann ich genauso gut fahren und ihn holen.«
    »Okay.«
    Petter klang immer noch nicht wirklich zufrieden.
    »Aber wir sehen uns Sonntagabend«, sagte Magdalena. »Ich war den ganzen Sommer nicht in Stockholm, und nun ist er schon bald wieder vorbei. Ich brauche eine Portion Abgase.«
    Etwas Distanz.
    Sie versuchte ein Lachen.
    »Tut mir leid«, sagte Petter. »Klar musst du fahren. Ich wollte nicht beleidigt klingen. Ich habe einfach Sehnsucht nach dir.«
    »Ich sehne mich auch nach dir.«
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, blieb Magdalena mit dem Handy in der Hand sitzen.
    Warum konnte sie nicht einfach nur fröhlich sein?
    Christer stellte die Schale mit dem Fertigessen, Kohlrouladen und Kartoffelbrei, auf den Sofatisch. Ehe er sich im Sofa niederließ, nahm er die Fernbedienung von der Armlehne des Stressless-Sessels und schaltete den Fernseher ein.
    »Und jetzt mache ich einen Kandelaber aus Saubohnen und etwas Silberbesteck …«
    Die Moderatorin stand barfuß in einem riesigen weißen Raum und breitete enthusiastisch die Arme aus. Schnell wechselte Christer den Kanal. Er wollte keine weiteren Programme über Sommeridyllen, kein gemeinsames Liedersingen und Schunkeln, keine Grillrezepte mehr und keine Luftballons am Himmel über Stockholm mit Sonnenuntergang.
    Saubohnen und Silberbesteck, dachte er und schüttelte den Kopf. Mein Gott!
    Als er am Ende bei einer Dokumentation über Haie landete, legte er die Fernbedienung weg und beugte sich über sein Essen. Der Kartoffelbrei lag eingetrocknet und dampfend an einem Ende des Kartons, aber die Kohlrouladen waren immer noch eiskalt. Diese Kombination ließ ihn den Bissen, den er schon im Mund hatte, wieder ausspucken und die ganze Kiste noch mal mit in die Küche nehmen.
    Ob er jemals akzeptieren würde, dass man dieses Gericht einfach nicht richtig hinkriegte?
    Er schnitt die Kohlrouladen in Stücke und stellte alles noch mal in die Mikrowelle. Als er die Schale wieder herausnahm, war das Fleisch an manchen Stellen zwar immer noch kalt, aber da der Kartoffelbrei größtenteils schon verdampft war, gab er sich zufrieden und ging ins Wohnzimmer zurück.
    Wenn ich das nächste Mal glaube, dass die so schmecken wie die von Mama, dann muss ich mich an das hier erinnern.
    Nachdem die Hai-Dokumentation zu Ende war und eine neue Serie über den Ersten Weltkrieg anfing, machte Christer den Fernseher aus. Durch die Wand war ein schwaches Rauschen der Wasserleitung des Nachbarn zu hören.
    Er nahm das Handy vom Sofatisch und ließ es in seiner Hand kreisen. Dabei versuchte er, sich das Bild von Torun in Erinnerung zu rufen, aber die Wochen, die vergangen waren, hatten die Erinnerung verschwimmen lassen. Doch die fröhlichen Augen und ein Grübchen, das sich wie ein Mond in der Wange abzeichnete, waren noch da. Das Gefühl, sie dicht bei sich zu halten. Der Wunsch, sie zu berühren.
    Nach dem letzten Tanz hatte sie ihn lange angesehen. Er hätte sie gern geküsst, hatte sich aber nicht getraut, und dann war der Moment vorbei gewesen. Sie hatte seine Hand losgelassen, das Gewicht auf das andere Bein verlagert und eine unsichtbare Mücke vom Gesicht verscheucht.
    Als er nach ihrer Nummer gefragt hatte, hatte sie ihn froh angesehen.
    »Schick mir eine SMS , dann habe ich auch gleich deine Nummer«, hatte sie gesagt, und er hatte schnell eine Nachricht geschickt.
    Christer rief

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