Feuertochter: Roman (German Edition)
anderen auf sich.
Ciara atmete tief durch. »Wir sollten nicht zu lange warten. Nur, ich habe es noch nie gemacht. Du?«
»Einige Male! Na ja, so oft auch nicht. Als ich vierzehn war, hat mich eine Magd auf den Gütern meines Onkels auf dem Heustock verführt, und später bin ich von meinem Vetter Andreas bei einem Besuch in Augsburg in ein Hurenhaus mitgenommen worden. Das hat mir aber nicht gefallen.«
Ferdinand befand, dass er weniger in seiner Erinnerung kramen als die Initiative ergreifen sollte. Mit einem sanften Griff legte er Ciara auf den Rücken, schob ihr die Beine auseinander und glitt dazwischen. Zuerst hielt sie erschrocken die Luft an, gab sich dann aber ganz ihren Gefühlen und seiner Führung hin.
Obwohl er seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht nicht gerade bei Jungfrauen gemacht hatte, begriff Ferdinand, dass er diesmal sanfter zu Werke gehen musste, und beherrschte sich. Er liebkoste zuerst Ciaras Brüste mit den Lippen, schob sich dann nach vorne und drang vorsichtig in sie ein.
Im ersten Augenblick war es für Ciara ein seltsames Gefühl, plötzlich sein Glied in sich zu spüren, aber sie entspannte sich nach kurzer Zeit und genoss es, mit ihm so verbunden zu sein wie mit noch keinem Menschen vor ihm. Ihre Leidenschaft wuchs, als er sich langsam vor- und zurückbewegte, und sie wünschte sich, dieser Augenblick würde niemals vergehen.
Beide wussten zuletzt nicht mehr, wie lange sie die Lust miteinander geteilt hatten. Irgendwann war Ferdinands Kraft verbraucht, und er blieb keuchend neben ihr liegen. »Es war wunderschön«, flüsterte er.
Ciara nickte, obwohl er es nicht sehen konnte. »Das war es! Doch nun sollten wir einer Torheit nicht die andere folgen lassen und liegen bleiben, bis man uns findet. Komm, hilf mir, mich anzuziehen. Anschließend tue ich das Gleiche bei dir.«
»Ich wünschte, ich könnte deinen Bruder um deine Hand bitten«, antwortete Ferdinand, dessen Gedanken mehr der Zukunft als dem Jetzt galten.
»Der Tag wird kommen!« Und wenn sich mein Leib dafür runden muss, setzte Ciara in Gedanken hinzu. Ferdinand war von Adel und ein tapferer, umsichtiger Krieger. Auch wenn Oisin zunächst zornig sein mochte, würde ihm in einem solchen Fall nichts anderes übrigbleiben, als ihrer Heirat mit Ferdinand zuzustimmen. Bis dahin war es jedoch noch ein langer Weg, und sie wollte ihren Bruder nicht durch eigene Dummheit darauf aufmerksam machen, dass sich zwischen ihr und Ferdinand etwas tat.
Sie kleidete sich mit Ferdinands Unterstützung an und half dann ihm mit Hosen, Hemd und Rock. »Auf die Schuhe sollten wir verzichten, damit man uns nicht hört, wenn wir zum Lager zurückkehren. Schrei aber bitte nicht, wenn du dir einen Dorn eintrittst!«, warnte sie ihn.
Ferdinand musste sich das Lachen verkneifen. »Keine Sorge, ich werde schweigen wie ein Grab!« Dann fiel ihm ein, dass dieser Vergleich nicht gut gewählt war, und fügte hinzu, dass er schweigen würde wie der nächtliche Wald.
»Besser nicht! Lausche doch nur«, riet Ciara ihm.
Ferdinand vernahm nun selbst das Rauschen der mächtigen Baumriesen, die Schreie der Eulen, die auf der Jagd waren, und die vielen anderen Geräusche, die den Wald beinahe wie ein lebendes Wesen erscheinen ließen. Ihm war fast andächtig zumute, als sie Hand in Hand auf die Lagerfeuer zugingen, die von den Wächtern auf kleiner Flamme genährt wurden.
Der Weg war weiter als gedacht, und ehe sie das Lager erreichten, schälte sich ein Schatten aus dem Dunkel. Ciara konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken und glaubte sich ertappt. Doch es war nur Cyriakus Hufeisen, der treu Wache gehalten hatte.
»Ihr wart lange aus«, begrüßte er die beiden mit einem Grinsen in der Stimme. »Doch kommt jetzt! Herr Ferdinand und ich werden gemeinsam zurückkehren und dabei genug Aufsehen erregen, damit Ihr unbemerkt ins Lager schlüpfen könnt, Jungfer.«
»Ihr liebt wohl Euren Herrn?«, fragte Ciara leise.
»Hätte ich sonst seinetwegen Simon von Kirchbergs Dienste verlassen, obwohl Herr Ferdinand keinen Pfennig besitzt, um mich bezahlen zu können?«, antwortete Hufeisen mit einer Gegenfrage.
»Ferdinand steht himmelhoch über Simon!« Ciaras Augen funkelten und warnten die beiden Männer davor, ihr zu widersprechen.
Hufeisen lachte leise, während Ferdinand spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg. Nie hatte er sich über Simon oder einen anderen Menschen erheben wollen, doch jetzt freute er sich, dass Ciara in ihm jemanden sah,
Weitere Kostenlose Bücher