Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
Truppen nach Irland zu holen, ohne dass England dies verhindern kann.«
    »Haltet Ihr mich für eine Närrin, Cecil?« Elisabeths Stimme klang traurig und spöttisch zugleich.
    Cecil hob erschrocken die Hände. »Natürlich nicht, Euer Majestät! Ich habe Nachricht erhalten, dass alle Offiziere des Earls of Essex über seinen Vertrag mit O’Néill entsetzt sind. Während des Aufstands wurden Dutzende englischer Grundherren vertrieben oder sogar umgebracht. Städte wie Sligo und Eniskillen stehen unter der Herrschaft der Iren, und es ist zu befürchten, dass die Rebellen ihre Position weiter ausbauen können.«
    Mit wachsendem Zorn lauschte die Königin und klopfte dann erregt gegen die Lehne ihres Stuhls. »Wir lassen Englands Ansehen nicht in den Schmutz treten, Sir Robert. Teilt Lord Mountjoy mit, dass ich ihn zum Oberbefehlshaber in Irland ernenne und ihm den strengsten Befehl erteile, die Rebellion mit allen Mitteln niederzuwerfen! Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder einen Frieden sind ihm nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung gestattet!«
    »Sehr wohl, Euer Majestät!« Cecil verneigte sich und bat, gehen zu dürfen, um die entsprechenden Briefe aufzusetzen und zu verschicken.
    »Es ist Euch gestattet«, erklärte Elisabeth und beschloss, Charles Blount auch einen mit eigener Hand geschriebenen Brief zu übersenden. Im Gegensatz zu Essex war er ein guter, kompromissloser Offizier, und den brauchte sie nun, um in Irland zu siegen.

Sechster Teil:
Trauer und Liebe
    1.
    F erdinand blickte zu der englischen Marschkolonne hinüber und schüttelte den Kopf. »Es ist unsinnig, diese Truppe anzugreifen. Dafür sind sie zu wachsam. Außerdem haben wir es mit mindestens einhundert Musketieren zu tun. Wenn die auch nur eine Salve abfeuern können, verlieren wir die Hälfte unserer Leute.«
    »Aber wir können diese Hunde nicht einfach durch unsere Lande ziehen lassen!«, rief Ciara empört. »Sie sind Betrüger und Verräter! Der Earl of Essex hat mit uns einen Vertrag geschlossen, doch diese Kerle halten sich nicht daran. Denkt an das Dorf, dass sie gestern niedergebrannt haben. Dabei gehörten dessen Bewohner nicht einmal einem Clan an, der sich Aodh Mór O’Néill angeschlossen hat.«
    »Nein, aber sie haben unsere Leute mit Vorräten versorgt. Wie es aussieht, will Mountjoy genau das unterbinden.«
    Zwar hatte Ferdinand erwartet, dass sich die Engländer nicht an die von Essex vereinbarte Abmachung halten würden, doch ihr rigoroses Vorgehen hatte alle seine Befürchtungen noch weit übertroffen. Dennoch war in seinen Augen ein Angriff mit den gut einhundert Kriegern, die Oisin O’Corra hier versammelt hatte, auf einen fast doppelt überlegenen und besser bewaffneten Gegner zu riskant. Das versuchte er, Ciaras Bruder zu verdeutlichen.
    Während Oisin ihn unschlüssig anstarrte, funkelten die Augen der jungen Frau erneut kämpferisch auf. »Wenn es Saraid und mir gelingt, sie abzulenken, haben wir eine Chance!«
    »Ihr würdet dabei ins Kreuzfeuer geraten und könntet verletzt oder gar getötet werden«, warnte Ferdinand.
    »Ihr Männer schwebt in derselben Gefahr. Weshalb also sollten wir Frauen uns fürchten?« Ciara machte keinen Hehl daraus, dass sie die englischen Soldaten endlich bestraft sehen wollte. Diese hatten nicht nur das Dorf niedergebrannt, sondern auch einen Teil der Männer erschossen und die Frauen geschändet. Die restlichen Bewohner hatten sie in die Wälder gejagt und ihnen hohnlachend hinterhergerufen, sie sollten zu Hugh O’Neill gehen und sich von diesem durchfüttern lassen.
    »Wir hätten gestern angreifen sollen, als die Soldaten sich im Dorf verteilt hatten, wie ich es vorgeschlagen habe«, setzte Ferdinand hinzu.
    Oisin schüttelte den Kopf. »Da waren wir noch zu wenige und hätten uns im Kampf aufgerieben. Doch jetzt ist Aithil mit vierzig Mann zu uns gestoßen. Das müsste reichen.«
    »Ihr wollt es also tun?« Ferdinand setzte an, noch etwas zu sagen, da legte Oisin ihm die Hand auf die Schulter.
    »Versteht doch, Herr Ferdinand! Das hier ist unsere Heimat, und wir können nicht zulassen, dass die Engländer Dorf um Dorf niederbrennen und die Menschen vertreiben.«
    »Dann bittet Aodh O’Néill, Euch so viele Männer zu schicken, dass wir den Engländern überlegen sind. In drei Tagen könnten sie hier sein. Danach räumen wir mit dieser Schar dort auf, dass ihnen Hören und Sehen vergeht.«
    Ferdinands Vorschlag war vernünftig, das war Oisin bewusst. Doch drei

Weitere Kostenlose Bücher