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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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bezahlen zu lassen, was dieser ihm und dem gesamten Clan der Ui’Corra angetan hatte. Allerdings war ihm klar, dass er nicht blindlings handeln durfte. Die Engländer würden sonst nicht nur ihn, sondern auch Ciara, Saraid und Ferdinand umbringen. Dann würden auch Oisin und seine Schar sie nicht mehr retten können.
    »Ich werde mich beherrschen«, antwortete er leise, schwor sich aber, jede Chance wahrzunehmen, die Welt von Haresgill zu befreien.
    Kurz darauf hörten sie die Engländer auf sich zukommen. Die Soldaten marschierten mit schwerem Schritt, und ihre Anführer brüllten immer wieder, sie sollten wachsam sein.
    »Wir werden sie so ablenken, dass Oisin und die Unseren sie überraschen können«, flüsterte Ciara. Es klang wie ein Gebet.
    Ferdinand mochte ihr zu gerne glauben, doch die Art, in der Richard Haresgill seine Männer vorrücken ließ, deutete darauf hin, dass der Feind aus seinen bisherigen Niederlagen gelernt hatte.
    Die Straße machte eine Kurve. Kaum hatten sie diese passiert, sahen sie die Engländer direkt vor sich. Bei ihrem Anblick hielt der Trupp sofort an. Mehrere Dutzend Musketiere sicherten gegen den Wald ab, während die Reiter ihre Pistolen aus den Satteltaschen zogen und schussbereit machten.
    »Halt, stehen bleiben!«, brüllte ein Unteroffizier ihnen entgegen. Gleichzeitig zielten mehrere Musketiere auf die kleine Gruppe.
    »Auf diese Weise wird es nichts mit der Überraschung«, murmelte Ferdinand und überlegte verzweifelt, was er tun konnte. »Hör zu, Ionatán«, flüsterte er. »Sobald die Kerle heran sind, schlagen wir zu, packen dann die Frauen und verschwinden mit ihnen im Wald. Du kümmerst dich um Saraid und ich mich um Ciara. Hast du verstanden?«
    Ionatán begriff, dass er sich an diesem Tag nicht an Richard Haresgill würde rächen können. Doch er vertraute dem Deutschen und deutete daher ein Nicken an. Zu sagen wagte er nichts mehr, da der Unteroffizier mit sechs Musketieren auf sie zukam. Die Kerle achteten dabei darauf, dass die kleine Gruppe im Schussfeld ihrer Kameraden blieb.
    »Wer seid ihr?«, schnauzte der Unteroffizier die vier an.
    Angesichts des scharfen Tons begann Gamhain zu bellen. Sofort richteten zwei der sechs Musketiere ihre Läufe auf die Hündin. Auch die anderen vier und der Unteroffizier waren für einen Augenblick abgelenkt.
    »Jetzt, Ionatán!«, schrie Ferdinand, zog blank und schlug den Unteroffizier nieder. Er traf auch noch einen zweiten Mann, bevor die Engländer in der Lage waren, zu reagieren. Zwei Musketenläufe schwangen in seine Richtung. Gleichzeitig versetzte Ciara dem Esel einen kräftigen Hieb. Empört raste das Tier los und rammte die Engländer. Die Musketen krachten zwar noch, jagten ihre Kugeln jedoch in die Luft.
    Einer der Musketiere drehte seine abgeschossene Waffe um und schwang sie wie eine Keule, doch Saraids Dolch war schneller. »Heilige Maria Mutter Gottes, vergib mir!«, rief die Frau und schlug das Kreuz.
    Da versetzte Ionatán ihr einen heftigen Stoß. Saraid stolperte in den Wald hinein, fiel auf die Knie, raffte sich aber sofort wieder auf und rannte, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Flink wie ein Reh setzte Ciara ihr nach, während Ferdinand einen weiteren Engländer fällte, wobei er aus dem Augenwinkel sah, wie die englischen Musketiere des Haupttrupps anlegten und feuerten.
    Ferdinand setzte noch zu einem Hechtsprung an, spürte, wie ihm etwas heiß über den Rücken zog, und landete halb betäubt neben der Straße. Zu seinem Glück bot der Esel ihm einen Augenblick Deckung, wurde aber an seiner Stelle zum Opfer der nächsten Salve. Noch während das Tier mit einem klagenden Schrei niedersank, rappelte Ferdinand sich auf und rannte hinter Ciara, Saraid und Ionatán her. Gamhain hielt sich an seiner Seite und bellte, als wollte sie ihn anfeuern.
    »Los, ihnen nach!«, hörte er einen der englischen Offiziere brüllen und musste trotz seiner Schmerzen grinsen. Das war die Gelegenheit, auf die Oisin gewartet hatte.
    Während er zwischen den Bäumen hindurchrannte, sah er auf einmal Aithil. Der Ire winkte ihm zu, zog das Schwert und verbarg sich hinter einer mächtigen Eiche. Nun entdeckte Ferdinand auch Oisin, Deasún O’Corraidh und die anderen.
    Er blieb stehen, ignorierte den brennenden Schmerz am Rücken und packte den Schwertgriff fester. Wie viele Soldaten ihnen folgten, wusste er nicht, doch zwischen den Bäumen hatten sie eine Chance, sich gegen Haresgills Mordbrenner zu halten.
    Die

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