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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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schweren Schritte der Engländer kamen näher. Einer der jungen Iren wollte schon seine Deckung verlassen, da schob Oisin ihn zurück. »Wir lassen die Kerle an uns vorbeilaufen und greifen sie von hinten an.«
    »Eine gute Idee!« Ferdinand winkte Oisin kurz zu, atmete dann tief durch und wartete, bis einer der mit festen Stiefeln, Hosen aus derbem Tuch und ledernen Röcken gekleideten Engländer an ihm vorbeirannte.
    In dem Augenblick, in dem Oisin einen kurzen Pfiff ausstieß, schnellte Ferdinand auf den Engländer zu und schwang sein Schwert. Der Mann brachte die eigene Waffe noch hoch, konnte den Hieb aber nicht mehr abwehren und wurde in die Schulter getroffen. Mit einem Aufschrei ließ er sein Schwert fallen und sank zu Boden.
    Ferdinand kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern setzte vier Männern nach, die Ciara und Saraid verfolgten und bereits einigen Vorsprung gewonnen hatten.
    Saraid war ein wenig hinter ihrer Cousine zurückgeblieben und spürte bereits den Atem der Verfolger im Nacken. Voller Angst blickte sie zurück, strauchelte und schlug hin.
    »Die haben wir!«, rief einer der vier Engländer und streckte die Hand aus, um sie hochzuzerren.
    »Das glaubst aber auch nur du!« Mit diesen Worten war Ferdinand heran und schlug zu. Der erste Engländer fiel stöhnend zu Boden, aber die drei übrigen richteten sogleich ihre Waffen gegen ihn.
    »Sprich dein letztes Gebet, dreckiger Ire«, stieß einer von ihnen mit verzerrter Miene hervor.
    »Ich bin kein Ire«, antwortete Ferdinand grinsend, um Saraid Zeit zu geben, zur Seite zu robben.
    »Dann bist du eben ein dreckiger Spanier!«
    »Im Raten bist du wirklich nicht gut. Ich bin nämlich ein Deutscher und der Mann, der euch nun in die Hölle schicken wird!«
    Noch im Reden attackierte Ferdinand die drei. Der Erste wich seinem Schlag aus und hieb selbst zu. Ferdinand wurde am Arm getroffen, gleichzeitig aber fand seine Klinge ihr Ziel. Ein weiterer Engländer sank nieder.
    Zweifach verwundet spürte Ferdinand, dass seine Kräfte nachließen. Doch noch immer standen ihm zwei Engländer gegenüber. Mit zusammengebissenen Zähnen parierte er die wuchtigen Schwerthiebe eines der Männer. Der zweite versuchte, ihn von hinten anzugreifen, doch da schoss ein schwarzbrauner Schatten heran und riss ihn nieder.
    »Danke, Gamhain!«, rief Ferdinand aufstöhnend. Ihm war jedoch bewusst, dass er auch gegen einen Feind nicht mehr lange durchhalten würde.
    Mit einem wütenden Schrei griff der Engländer an. Ferdinand parierte den Schlag, doch wurde ihm dabei die Waffe aus der Hand geprellt. Der Krieger hob das Schwert, um ihn niederzustoßen, riss auf einmal den Mund auf und kippte haltlos nach vorne.
    Hinter ihm kam Ciara zum Vorschein, in der Hand den blutigen Dolch, mit dem sie den Engländer von hinten erstochen hatte.
    Ferdinand lächelte sie dankbar an. »Das war Rettung in höchster Not!«
    »Du bist verwundet!« Erschrocken trat sie auf ihn zu, doch er hob die Hand.
    »Das ist unerheblich. Lass uns lieber schauen, wie es Gamhain geht.«
    Ferdinand eilte zu der Hündin, die den von ihr angesprungenen Engländer am Boden festhielt. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass dieser den Dolch zog.
    Ehe er zustoßen konnte, trennte Ferdinand ihm den Kopf von den Schultern. Während er seine Klinge an der Kleidung des Feindes abwischte und Ciara Gamhain beruhigend tätschelte, hörten sie Haresgills Trommler zum Rückzug schlagen. Wer sich von den Engländern noch auf zwei Beinen halten konnte, löste sich von den Iren und eilte zur Straße zurück.
    »Denen haben wir es gegeben!«, jubelte Ionatán, während Oisin Ferdinand in grimmiger Zufriedenheit musterte.
    »Gut gemacht! Wir haben mehr als dreißig von den Kerlen erwischt. Jetzt holen wir uns den Rest!«
    »Ihr wollt doch nicht etwa angreifen?«, fragte Ferdinand entsetzt.
    »Wir wären dumm, wenn wir unseren Vorteil nicht ausnützen würden. Los, Männer, auf sie. Lasst keinen entkommen.«
    »Nein, tut es nicht! Ihr rennt in euer Verderben!«
    Ferdinands verzweifelter Appell war vergebens. Berauscht von dem leichten Erfolg über die Engländer, die Ciara, Saraid, Ferdinand und Ionatán verfolgt hatten, stürzten sich die Iren laut brüllend auf den Feind.
    »Diese Narren! Sie laufen schnurstracks in die Salven hinein!« Noch während Ferdinand diese Worte verzweifelt ausstieß, hörte er bereits die ersten Musketen krachen.
    Ciara hatte seine Verletzungen begutachten wollen, blieb aber nun erschrocken

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