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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Land.«
    »In der Politik darf man sich nicht von Gefühlen leiten lassen, Ciara. Sonst hätte ich nach allem, was zwischen den Ui’Néill und den Ui’Corra geschehen ist, niemals ein Bündnis mit Aodh Mór O’Néill eingehen dürfen. Doch ihn, mich und viele andere Clanführer eint der Wille, gemäß unseren Sitten und in unserem Glauben zu leben. Wir sind sogar jetzt noch bereit, die Oberherrschaft der Königin von England anzuerkennen, wenn wir im Gegenzug Frieden erhalten und die Engländer jene Ländereien räumen, die sie in den letzten drei Jahrzehnten an sich gerissen haben.«
    Ciaras störrische Miene verriet Oisin, dass sie seine Meinung nicht teilte. Aber Politik war das Metier der Männer und ging Frauen nur dann etwas an, wenn sie wie Elisabeth Tudor Herrscherin eines Landes waren. Daher gab er es auf, seiner Schwester jene Winkelzüge erklären zu wollen, zu denen O’Néill und er sich gezwungen sahen.
    »Die Gebiete der Ui’Néill und unserer Verbündeten in Uladh sind kaum angreifbar«, erklärte er ihr stattdessen. »Es gibt nur wenige Straßen, auf denen die Engländer gegen uns vorrücken können, und der Rest des Landes wird durch Wälder und Moore geschützt. Wir Ui’Corra haben den Auftrag, unser Tal zu bewachen und zu verhindern, dass die Engländer hindurchziehen und O’Néill in die Flanke fallen können. Daher werde ich mich mit meinen Männern am Taleingang niederlassen und dort eine Befestigung errichten. Buirre und fünf Krieger bleiben bei euch zurück, darunter auch dein Tagelöhner.«
    »Ionatán will gegen die Engländer kämpfen, nicht hier auf der Burg sitzen und zusehen, wie du und die anderen es tun«, wandte Ciara ein.
    »Er hat das zu tun, was ich ihm befehle. Während meiner Abwesenheit wird Buirre hier das Kommando übernehmen und die Burg und unser Land verwalten!«, sagte Oisin in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
    Ciara biss die Zähne zusammen, damit ihr kein falsches Wort entschlüpfte. Im alten Turm an der Küste von Tir Chonaill hatten Saraid und sie entschieden, was zu tun war – und das trotz aller Armut mit Erfolg. Daher kränkte es sie, dass ihr Bruder plötzlich jemand anderes mit der Verwaltung beauftragte.
    »Es geschieht so, wie Ihr es befehlt, Taoiseach«, sagte sie mit beleidigt klingender Stimme.
    Oisin sah sie traurig an. »Kind, ich tue doch alles dafür, dass du einmal ein glückliches Leben führen kannst.«
    »Das weiß ich doch!« Plötzlich kam Ciara sich schlecht vor und senkte den Kopf. »Es tut mir leid, Oisin, dass ich dir so viele Sorgen mache.«
    »Du bereitest mir keine Sorgen«, antwortete er lächelnd. »Aber ich möchte, dass du mich verstehst. Aodh Mór O’Néill will mich als Lehensmann in seine Gefolgschaft aufnehmen. Dazu bin ich bereit! Aber ich werde niemals auf die Eigenständigkeit unseres Clans verzichten, nur damit er Herr über Uladh oder gar Hochkönig von Irland werden kann. Doch nun noch zu etwas anderem: Dein Abenteuer mit den Tagelöhnern hat mir gezeigt, dass du einen besseren Schutz benötigst, als Buirre und die Männer, die ich bei ihm lasse, dir bieten können.«
    Befiehl mir nur nicht, in der Burg zu bleiben und keinen Schritt hinauszutun, dachte Ciara und wollte schon aufbegehren, als ihr Bruder zu ihrer Verwunderung die Kammer verließ. Kurz darauf kehrte er mit einer riesigen, langbeinigen Hündin zurück, die ein furchterregendes Gebiss hatte und sie neugierig beschnüffelte.
    »Du darfst niemals vor Gamhain zurückweichen«, sagte Oisin, als Ciara einen Schritt rückwärts machte. Sie kannte Hunde und kam mit ihnen aus, aber dieses Tier ängstigte sie.
    »Gamhain ist der richtige Name für dieses Vieh. Bestimmt ist das Tier größer als ein Kalb«, stieß sie hervor und versuchte, ihre rechte Hand, die der Hund gerade ins Maul nehmen wollte, auf dem Rücken zu verstecken. Das gelang ihr erst, als sie sich leicht zur Seite drehte. Das Tier sah sie unwillig an, richtete sich auf und legte ihr mühelos die Vorderpfoten auf die Schultern. Ciara galt als hochgewachsen für eine Frau, dennoch musste sie den Kopf heben, um den Hals des Tieres über sich erkennen zu können.
    »Gamhain ist noch sehr jung und nicht voll ausgewachsen, aber sie wird dich beschützen, wenn du die Burg verlässt. Ich habe sie selbst ausgebildet. Trotzdem sollte immer einer der Krieger dich begleiten, wenn du weitergehst als bis zum ersten Dorf. Richard Haresgill hat uns Rache geschworen, und ich traue ihm zu,

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