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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mitchell
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Coffeeshops ab, von dem man einen wunderbaren Blick auf den Gendarmenmarkt hatte, und erhob sich. Phoebe nickte. In der letzten Woche hatte sie jeden Tag bis in die frühen Morgenstunden in der Galerie verbracht und die Vernissage geplant. Eigentlich war es mehr das gesamte Drumherum gewesen, das sie ausgelaugt hatte. Pressemitteilungen, Einladungen an ausgewählte Journalisten, Erstellung einer Gästeliste, Gestaltung und Produktion der Einladung. Und nun gab es kein Zurück mehr. Amelie klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter, nahm ihre Tasche und gab das Zeichen zum Aufbruch. Während sie die Friedrichstraße hinauf zu der Galeries Lafayette schlenderten, hakte sich Phoebe bei ihrer Freundin ein. Sie hatte ein wenig Nähe dringend nötig; seit der letzten heftigen Begegnung in ihrer Wohnung hatte sie Dariusz nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er hatte sich in seinem Atelier in Kreuzberg verschanzt, wie er ihr per SMS mitgeteilt hatte, und wollte die verbleibenden vier Wochen bis zur Vernissage in der ersten Juliwoche nutzen, um eine weitere Installation zu fertigen. Auch von Falk hatte sie nichts mehr gehört, seitdem er sie vor der Galerie abgepasst hatte. Das Unbehagen machte sich in ihr immer breiter. Amelie spürte, dass ihre Freundin etwas bedrückte.
    »Ich traue mich kaum, es auszusprechen, aber ich habe das Gefühl, dass Dariusz noch immer mit Falk verhandelt. Oder umgekehrt. Von beiden habe ich längere Zeit nichts mehr gehört und gesehen, einfach merkwürdig. Dabei habe ich Dariusz ganz klar gesagt, dass ich ihm keine Steine in den Weg legen werde, wenn er zum guten alten Schumann wechselt.« Sie lächelte gequält.
    Amelie drückte ihren Arm und blickte auf ihre Uhr. Erschrocken sah sie Phoebe an. Diese winkte ab.
    »Ist schon gut, Amelie, geh schon. Wir telefonieren.«
    Amelie drückte ihr einen Kuss auf die Wange und bahnte sich im nächsten Augenblick schon ihren Weg durch den mittäglichen Stau der Autos. Phoebe sah ihr nach, bis sie im Eingang zur U-Bahn verschwand. Unentschlossen stand sie vor der Galeries Lafayette . Plötzlich kam ihr eine Idee. Schwungvoll stieß sie die breite Glastür auf und betrat den Shoppingtempel.

    Falk drehte die Einladung zwischen seinen gepflegten Fingern hin und her und ärgerte sich. Zum einen darüber, dass er es immer noch nicht fertiggebracht hatte, Nadeshna vor die Tür zu setzen, zum anderen, weil ihm diese kleine braungelockte Engländerin anscheinend wirklich ans Bein pinkeln wollte. Natürlich hatte es Klasse, ihn einzuladen, aber dann würde er gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Er hatte die Galeristin unterschätzt, so viel musste er sich eingestehen. Das Beste wäre es wohl, er würde sich mit ihr verabreden und Ursachenforschung betreiben. Die so plötzlich angesetzte Vernissage musste einen anderen Grund haben als den, dass die Welt nicht mehr länger auf Dariusz Badz warten konnte. Er zündete sich eine Zigarette an und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Die S-Bahn, die über seine Galerie in den S-Bahn-Bögen fuhr, ließ alles um ihn herum vibrieren. Sein Telefon klingelte. Er sah auf das Display: Nadeshna. Kurzentschlossen drückte er das Gespräch weg und wählte Phoebes Nummer.

    Das Geräusch war ohrenbetäubend und erinnerte mehr an eine Sirene als an eine Türklingel. Dariusz zog seine Schweißmaske vom Gesicht und stellte den Bunsenbrenner ab. Wer zum Henker störte ihn gerade jetzt? Er lächelte der Frau zu, die sich auf dem alten roten Cordsofa neben einem riesigen Glaskasten gerade die Bluse zuknöpfte, und öffnete das Rolltor. Es war Phoebe. Ohne abzuwarten, marschierte sie an ihm vorbei, direkt ins Atelier, wo die andere Frau gerade ihre langen blonden Haare zurückwarf und sich erhob. Sie lächelte fast schüchtern, nahm ihre Lederjacke und schlenderte an Dariusz vorbei, ohne sich noch einmal nach den beiden umzusehen. Wütend schmiss der junge Künstler seine Maske in die nächste Ecke.
    »Was willst du hier, Phoebe? Siehst du nicht, dass ich arbeite?«
    »Doch, das sehe ich«, erwiderte sie mit ironischem Unterton. Sie war vor ihrem Dinner mit Falk hier vorbeigekommen, um mit Dariusz zu reden und sich von ihm in ihren neuen Dessous bewundern zu lassen. Und nun das. Phoebe kochte innerlich.
    »Arbeitest du neuerdings mit musischer Unterstützung?« Sie hatte die Arme verschränkt und schritt genervt vor ihm auf und ab. Ja, sie war eifersüchtig, und ja, sie wusste, dass sie dazu kein Recht hatte. Dariusz war nicht ihr

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