Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
hatte auf einmal etwas Unangenehmes. Sie konnte nicht sagen, was genau ihr missfiel, aber ihre gute Laune hatte einen spürbaren Dämpfer bekommen.
»Belohnung?« Sie versuchte unbekümmert zu klingen. »Du bist ein ganz schönes Früchtchen, Leon. Morgen können wir uns treffen. Heute bin ich schon verabredet.«
»Wir könnten auch einen netten Abend zu dritt verbringen.«
»Ich glaube nicht, dass ich das möchte, Leon.«
»Dariusz hat nichts dagegen«, erwiderte Matthews Assistent.
»Ach, und woher willst du das wissen?« Allmählich lief das Gespräch in eine Richtung, die Phoebe unangenehm war.
»Ich bin in seinem Atelier, und er steht neben mir. Willst du ihn sprechen?«
»Nein, ist schon gut. Bis später.« Ohne eine Antwort von Leon abzuwarten, drückte sie die Aus-Taste. Von ihrer Sympathie für den Briten war nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Seine Hartnäckigkeit und sein Bestreben, ständig seinen Willen durchzusetzen, hatte er von Anfang an geschickt mit dem unbedarften Auftreten eines netten, etwas schrillen Vogels kaschiert. Alles nur Fassade, dachte Phoebe. Sie musste sich vor ihm in Acht nehmen.
Nadeshna war auch heute die Pünktlichkeit in Person. Sie trug einen kurzen Trench und hohe Slingpumps und an der Art, wie eng der Mantel geschnürt war, ahnte Falk, dass sie nichts drunterhatte. Als er ihr die Tür öffnete, warf sie ihre blonde lange Mähne zurück und schritt an ihm vorbei in die Halle. Erst dort wandte sie sich ihm zu und gewährte ihm einen keuschen Kuss auf die Wange. Seit dem Abend mit den beiden Callboys fraß der Kunsthändler ihr aus der Hand. Doch Nadeshna hatte nicht vor, zum x-ten Mal zu ihm zurückzugehen. Dieses Mal sollte er sich zu ihr bekennen und ihr gestehen, dass er sie liebte. Sie wollte nicht nur seinen Haustürschlüssel, sie wollte endlich einen Ring. Und zwar einen aus Gold für die rechte Hand. Falk griff ihr ins Haar, zog ihren Kopf in den Nacken. Nadeshna sagte nichts, öffnete aber die Schlaufe ihres Mantels und ließ ihn zu Boden gleiten. Sie trug tatsächlich nichts außer ihrem betörenden orientalischen Duft.
»Ich habe mich für dich schön gemacht«, schnurrte die Blondine und kratzte Falk mit langen roten Nägeln über die Hemdbrust. »Im Hamam habe ich mich abseifen lassen. Meine Haut ist wie Seide …« Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Venushügel. Ihr Liebhaber stöhnte auf. Nadeshna hatte immer wieder etwas Neues auf Lager. Er nahm sie am Arm und ging mit ihr in den großen Salon, dessen Tafel für zwei Personen eingedeckt war. In der Mitte des Tisches stand ein großes, aufwendig dekoriertes Paket. Begeistert klatschte Nadeshna in die Hände und beeilte sich, es zu öffnen. Falk entkorkte währenddessen eine Flasche Champagner und füllte zwei Gläser. Nadeshna zog ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Karton und quittierte jedes mit hellem Lachen. Als sie alle Schätze entdeckt hatte, wandte sie sich zu Falk.
»Ich ziehe mich schnell um, und dann stoßen wir an, ja?« Im nächsten Moment war sie auch schon aus dem Salon verschwunden. Falk hob sein Glas und leerte es in einem Zug. Er wusste genau, wie umwerfend sie in den Dessous aussehen würde.
»Hier bin ich.« Lasziv lehnte Nadeshna im Türrahmen, machte aber keine Anstalten, auf ihn zuzugehen. Falk betrachtete sie. Genau das hatte er erwartet. Das Ensemble war einfach perfekt für sie. Langsam ging er auf sie zu.
Sie trug eine cremefarbene Korsage, die ihre vollen Brüste wunderbar zur Geltung brachte, die Schnürung betonte ihre weiblichen Hüften unter der schmalen Taille. Die Strümpfe waren mit einem breiten Spitzenrand versehen und durch lange Satinstrapse mit dem Corselett verbunden. Ein Höschen trug sie nicht, dafür aber hochhackige Satinpumps wie alles andere auch in Creme. Ihren Körper umspielte ein fast transparenter Mantel im Empirestil, der ebenfalls mit Spitze gesäumt und unter dem Busen mit einem Band geschlossen wurde.
»Du bist wunderschön«, sagte Falk anerkennend und reichte ihr ein Glas. Nadeshna strahlte. Es war ihm anzumerken, dass er es ernst meinte. Im wehenden Mantel kam sie auf ihn zu und nahm das Glas entgegen. Ohne den Blick von ihm abzuwenden, trank sie.
»Was gibt es zu essen?«, fragte sie mit rauchiger Stimme. Falk stellte sein Glas ab und ging vor ihr auf die Knie. »Erster Gang: Nadeshna, würde ich sagen«, murmelte er und vergrub seinen Kopf in ihrem Schoß. Seine Geliebte öffnete ihre Schenkel und gab seinem Drängen
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