Feurige Begegnung auf Mallorca
diesem Haus. Mein Gast. Und es ist mein oberstes Anliegen, dafür Sorge zu tragen, dass meine Gäste sich wohlfühlen. Also – kann ich noch etwas für Sie tun? Sie brauchen es nur zu sagen, und Ihr Wunsch wird Ihnen erfüllt.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Jeder Wunsch?“
„Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen.“ Er bemühte sich sichtlich, gelassen zu bleiben, doch Jenna entging nicht, dass sich seine Züge verhärteten. Offenbar ahnte er, worauf sie hinaus wollte.
„In Ordnung.“ Sie nickte. „Wenn Sie wirklich etwas für mich tun wollen, dann geben Sie mir das, weswegen ich hergekommen bin: Ihr Einverständnis für meinen Vater, die erforderlichen Versorgungsarbeiten für das geplante Einkaufszentrum vorzunehmen.“
Einen Augenblick lang sah Tómas sie mit durchdringendem Blick an. Dann schüttelte er den Kopf. „Sie wissen, wie meine Bedingung lautet: Ich möchte, dass Sie eine Woche mein Gast sind, damit ich die Möglichkeit habe, Sie kennenzulernen. Diese Zeit ist noch nicht um.“ Er hielt inne. „Dennoch habe ich Sie soeben zumindest einigermaßen durchschaut.“
Sie holte tief Luft. „Was meinen Sie damit?“
„Nun, Sie haben mir wieder einmal bewiesen, dass es Ihnen nur ums Geschäft zu gehen scheint.“
„Ich will Ihnen etwas sagen“, erwiderte Jenna kühl. „Sie kennen mich überhaupt nicht.“
„Uns bleiben ja noch ein paar Tage, um das zu ändern.“
„Wie Sie meinen.“ Sie hob die Schultern. „Aber wenn Sie immer nur Ihren geschäftlichen Verpflichtungen nachkommen müssen“, gab sie bissig zurück, „bleibt uns dazu wohl kaum Gelegenheit.“
„Der Punkt geht an Sie.“ Dieses Mal lag zu ihrer Überraschung so etwas wie Respekt in seinem Blick. „Aber nun sage ich Ihnen etwas: Dieses Meeting heute Abend kann ich nicht mehr absagen. Ab morgen bin ich jedoch ganz für Sie da. Und ich habe mir auch schon ein kleines Programm für uns ausgedacht.“
„Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie gespannt ich bin.“
„Das dürfen Sie auch sein. Abends können wir uns dann bei einem Essen in aller Ruhe unterhalten.“
Noch einmal warf er ihr einen kurzen, aber intensiven Blick zu, bevor er sich abwandte und sie allein ließ.
Jenna atmete tief durch. Sie brauchte einen Moment, um sich zu fassen. Die Art und Weise, wie ihr Körper auf Tómas reagierte, behagte ihr ganz und gar nicht. Sie wusste nicht einmal, woran es genau lag. War es die Aura von Macht, die er ausstrahlte, oder ganz einfach nur sein gutes Aussehen? Fest stand nur, dass er etwas an sich hatte, das ihr jedes Mal aufs Neue die Knie weich werden und ihr Herz höher schlagen ließ.
Sie musste wieder an den Kuss denken, und ihr kam ein Gedanke: Ganz offensichtlich schien auch sie irgendeine Anziehungskraft auf Tómas auszuüben, wie auch immer die aussehen mochte. Stellte das nicht einen Vorteil für sie dar? Musste sie nicht einfach nur mit den Waffen einer Frau kämpfen, um das zu bekommen, was sie wollte?
Im Grunde sollte das doch ganz einfach sein. Sie brauchte ihn lediglich um den Finger zu wickeln, und er würde ihr geben, was immer sie von ihm verlangte. Aber war das wirklich so leicht? Und war das richtig?
Sie schüttelte den Kopf. Nein, auf keinen Fall. So etwas konnte sie einfach nicht. Sie war zu vielem bereit, um an ihr Ziel zu gelangen – aber sie würde keinesfalls mit den Gefühlen anderer Menschen spielen.
Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. Hastig nahm sie es aus ihrer Handtasche, die sie immer bei sich trug, und schaute aufs Display.
Es war die Handynummer ihres Vaters.
„Dad!“, begrüßte sie ihn, nachdem sie das Gespräch angenommen hatte. „Bist du schon entlassen worden? Ich bin so froh, dass es dir besser geht. Ich wollte mich bei dir melden, aber …“
„Wie kommst du voran?“, unterbrach er sie ungeduldig. „Hast du schon etwas erreichen können?“
Sie zögerte. „Noch nicht direkt, aber ich bin dran und …“
„Das reicht mir nicht!“, fiel er ihr erneut ins Wort. „Ich hätte von Anfang an Eric schicken sollen. Du vertrödelst auf Mallorca nur meine Zeit. Aber das war mir eine Lehre.“
„Wie meinst du das?“ Jenna kniff die Augen zusammen. Ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf.
„Du packst deine Koffer und kommst gleich morgen zurück nach London. Ich werde Eric schicken, damit er die Sache regelt und …“
„Nein!“, schrie sie verzweifelt. Tief atmete sie durch und zwang sich, von nun an wieder leiser zu sprechen, schließlich
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