Feurige Begegnung auf Mallorca
gerade in den Sand hinunterspringen, als sie abrutschte und von Tómas, der blitzsschnell reagierte, aufgefangen wurde.
Es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Jenna lag in seinen starken Armen und konnte nichts weiter tun, als ihn anzuschauen. In seinen Augen loderte ein Feuer, das ihr Angst einjagte, sie zugleich aber auch wie magisch anzog.
Sie spürte seinen Atem auf den Lippen und erschauerte vor Lust. Im nächsten Moment zog Tómas sie an sich und küsste sie so voller Leidenschaft, dass die Welt um sie herum zu versinken schien.
Jenna fühlte sich, als würde sie auf Wolken schweben. Dieser Kuss übertraf alles, was sie bisher erlebt hatte. Wenn er schon so gut küsste, wie mochte es erst sein, wenn er …
Ganz in der Nähe erklang lautes Kindergelächter, und das Geräusch riss sie abrupt in die Realität zurück.
Sie löste sich von Tómas und taumelte ein paar Schritte zurück. „Nein!“, rief sie, wandte sich um und lief davon. „Ich kann das nicht!“
5. KAPITEL
„Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich möchte noch einmal betonen, dass es mir leidtut. Ich wollte Sie nicht überrumpeln. Es ist … ganz einfach so passiert.“
Jenna nickte. Nachdem sie weggelaufen war, hatte Tómas sie rasch eingeholt. Jetzt, zwanzig Minuten später, befanden sie sich in seinem Wagen auf dem Weg zurück zur Villa Calvario. Abgesehen von seinen Entschuldigungen war die Fahrt bisher schweigend verlaufen.
Doch Jenna spürte, dass auch sie nun etwas sagen sollte.
„Sie müssen sich nicht immer wieder entschuldigen“, erwiderte sie knapp.
„Aber ich …“
„Hören Sie: Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich weiß sehr wohl, dass zu einem Kuss immer noch zwei gehören. Das ging nicht von Ihnen allein aus.“
„Dann …“
Erneut unterbrach sie ihn. „Keine voreiligen Schlüsse, bitte! Das hat nichts, aber auch rein gar nichts zu bedeuten“, stellte sie klar. „Ich habe mich da zu etwas hinreißen lassen, das nicht hätte passieren dürfen. Ich schlage vor, wir belassen es dabei und sprechen nicht mehr davon. Einverstanden?“
Er verzog keine Miene. „Einverstanden.“
Der Rest der Fahrt verlief wieder schweigend. Jenna war heilfroh, als sie die riesige Villa endlich erreichten und sie sich auf ihr Zimmer zurückziehen konnte.
Dort ließ sie sich sofort aufs Bett sinken, barg das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen.
In diesem Moment kam einfach alles zusammen. Sie musste an ihren Vater denken, der nach seinem Zusammenbruch noch immer im Krankenhaus lag, und daran, dass sie hierhergekommen war, um ihm zu beweisen, dass er sie als Geschäftsfrau unterschätzte.
Doch was tat sie, statt sich darum zu kümmern, ihm endlich Resultate vorzubringen? Ließ sich von Tómas küssen!
Jenna schüttelte den Kopf. Was sie machte, war Wahnsinn! Um ein Haar wäre sie in seinen Armen dahingeschmolzen. Ein Glück, dass sie das Kinderlachen zurück in die Realität geholt hatte.
Schluchzend wischte sie sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. Dann griff sie zum Telefon, um sich zu erkundigen, wie es ihrem Vater ging. Ihn selbst konnte sie nicht anrufen, da sie nicht wusste, in welchem Hospital er lag, und Handys waren in Krankenhäusern ja verboten. Und mit Eric wollte sie nicht sprechen. Daher wählte sie die Nummer des Sekretariats in London. Mit Karen war sie immer sehr gut ausgekommen, und sicher wusste sie über die jüngsten Entwicklungen Bescheid.
Fünf Minuten später hatte Jenna erfahren, dass sich ihr Vater weiterhin auf dem Weg der Besserung befand und sogar heute Nachmittag schon entlassen werden sollte.
Wenigstens eine gute Nachricht, befand sie, stand auf und trat auf den Balkon. Trotz der Mittagshitze wehte ihr ein angenehmer Wind ins Gesicht, und einen Augenblick lang tat sie nichts weiter, als einfach nur dazustehen und tief durchzuatmen.
Dann fasste sie den Entschluss, nach unten zu gehen. Dort, in den herrlichen Gärten des Anwesens, würde es ihr am ehesten gelingen, den Kopf frei zu bekommen. Und das war bitter nötig, denn sie musste sich unbedingt Gedanken über ihr weiteres Vorgehen machen. Was sie brauchte, war ein genauer Plan, wie sie von Tómas das bekommen konnte, was sie wollte.
Sie verließ den Balkon und ging ins Badezimmer, um sich das Gesicht zu waschen und etwas neues Make-up aufzulegen. Niemand sollte sehen, dass sie geweint hatte, schon gar nicht Tómas, falls er ihr zufällig über den Weg lief.
Bilde dir bloß nichts auf diesen Kuss ein, dachte
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