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Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1

Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1

Titel: Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser Inka Loreen Minden
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hier bei uns allein die Stellung. Er stürzt sich geradezu in die Arbeit.“
    Der Greis nickte versonnen. Sie sieht besorgt aus, und auch ich frage mich, was Brody Leeds antreibt. Es scheint so, als wäre sein persönlicher Dämon hinter ihm her.
    Yates blinzelte zu den heruntergelassenen Jalousien, durch deren Streben grelle Sonnenstrahlen fielen und den aufgewirbelten Staub wie feines Gold zum Glitzern brachten. „Und was ist mir dir, junge Frau? Sitzt du lieber in diesem düsteren Raum, als deine Freizeit zu genießen? Gibt es denn niemanden, mit dem du diesen wunderschönen Tag verbringen möchtest?“
    Tracy reichte ihm die Tasse und lächelte. „Ich bin gerade Single, Sie neugieriger Mann.“ Aber sofort wurde sie ernst. „Ich wuchs im Heim auf und habe keine Familie mehr, die ich besuchen könnte.“
    „ Oh, verzeih, das hatte ich vergessen.“ Schnell nahm Quirin einen Schluck des heißen Tees. Mein Gedächtnis verlässt mich langsam. Ich glaube, ich werde doch senil.
    „ Schon gut, ich mag mein Leben, so wie es ist. Außerdem lese ich einmal die Woche im Kinderheim vor, wenn ich im Auftrag des Ordens nach zukünftigen Jägern suche.“
    Ja, und wer könnte besser dazu geeignet sein als Tracy Cooper, mit ihrer emphatischen Veranlagung?
    „ Die Kinder sind meine Familie“, setzte sie noch hinzu, bevor sie mehrere Ordner aus einem Regal zog und auf ihrem Schreibtisch auftürmte.
    Der Großmeister merkte, dass sie sich einsam fühlte, wollte aber keinesfalls den Stachel tiefer ins Fleisch bohren. „Vielen Dank für den Tee. Ich hoffe, dass ich dich nicht von deiner Freizeit abgehalten habe“, sagte er dann schmunzelnd, nachdem er die Tasse gelehrt hatte. „Ich werde versuchen, ein wenig Ruhe zu finden.“
    „ Kein Problem. Ihr Besuch hat mich nur davor bewahrt, uralte Berichte schreiben zu müssen.“ Tracy lächelte und deutete auf den Aktenstapel. „Aber heute bin ich fest entschlossen, es in Angriff zu nehmen.“
    Quirin Yates stand schwerfällig auf und hob beschwichtigend die Hand, als ihm die junge Frau helfen wollte. „Vielen Dank, es geht schon. Ich bin nur müde.“
    Ja, oh ja, ich bin müde , dachte er, als er über den Gang zurück zu seinem Quartier schlurfte. Es ist eine Müdigkeit, gegen die selbst der Schlaf machtlos ist. Ich sollte meditieren, um meine geistigen Reserven wieder aufzufüllen.
    In seinem Zimmer verdunkelte er die Fenster. Er würde für eine unbestimmte Zeit abwesend sein, darum drehte er den Schlüssel im Schloss, um ungestört zu bleiben. Es war ihm schon einmal passiert, dass er von einem Novizen fälschlicherweise für tot gehalten wurde, als er sich auf einer Seelenreise befunden hatte. Dann setzte er sich in den gemütlichen Ohrensessel, schloss die Augen und atmete tief durch. Ich muss mich in das kollektive Gedächtnis der Magier einklinken, so werde ich Teil des Ganzen und kann gestärkt daraus hervorgehen.
    Der Großmeister fühlte, wie er langsam in eine andere Realität glitt. Die Dunkelheit hinter seinen Augenlidern erhellte sich, und ihm war, als würde die Vergangenheit wie ein rückwärts laufender Film auf ihn zukommen. Dann wurde es wieder dunkel, während er in eine düstere Periode der Zeit eintauchte. Das zentrale Bewusstsein ist erreicht, ich muss vorsichtig sein, wenn ich mich der reinen Energie nähere.
    Plötzlich tauchten sehr lebendige Bilder vor ihm auf. Yates sah einen bleigrauen Himmel über einer Bergkuppe und hörte das Rascheln von Blättern. Einige dunkle Gestalten in wallenden Gewändern standen dort unter einer mächtigen Eiche, um den Aufgang der Sonne zu erwarten, und Quirin konnte beinahe selbst den kühlen Wind spüren. Sofort überzog eine Gänsehaut seinen ganzen Körper. Sind das die ersten Primi? , fragte er sich, wobei er konzentriert versuchte, näher an den Ort des Geschehens vorzudringen.
    Als sich die ersten Strahlen durch die Wolkenschicht quälten, erhob ein hagerer Mann seinen Dolch und trieb ihn nacheinander tief in die dargebotenen Handflächen der anderen Personen. Zuletzt legten sie ihre Wunden übereinander und der Meister dieses Rituals stieß die Klinge durch alle Hände hindurch. Ein Gleißen umhüllte die Gruppe, sodass Yates nichts mehr sehen konnte.
    Der Pakt! Besiegelt mit Blut! , schoss ihm durch den Kopf. Er hatte sich schon oft in Trance versetzt, aber diesem Ereignis wohnte er zum ersten Mal bei. Tränen rannen über seine verwitterten Wangen, und er fühlte das Bedürfnis, sich der großen

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