Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1
über Susannah sprechen hörte, doch er wollte nur noch von Yorath weg. Er musste Brody finden und das magische Schwert an sich nehmen. Dann würde er seinem Vater zeigen, zu was er fähig und dass er nicht nur eine schwächliche Missgeburt war!
Yorath wich seinem Sohn jedoch nicht von der Seite. „Madocs Dämonenarmee ist ohne Anführer. Seine Schergen werden sich schon bald in ihre Höhlen verkriechen.“
Umso besser , dachte sich Delwyn, als er die Richtung einschlug, aus der er gekommen war.
11
Mark atmete auf, als er die nachgiebige Wand in seinem Rücken spürte. Er hatte sich den Weg freigekämpft, nachdem sie die Lage ziemlich unter Kontrolle hatten, um sich endlich auf die Suche nach Alan zu machen. Irgendwo in diesem Höllenpfuhl musste er sein. Sein Magen krampfte sich wieder vor Angst um seinen Partner zusammen.
Die Dämonenbrut war so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war, was sich Mark nicht so recht erklären konnte. Wahrscheinlich formieren sie sich gerade neu. In dem Getümmel der Schlacht hatten sie auch noch Delwyn verloren! Brody wirkte so verzweifelt, wie Mark sich schon seit Ewigkeiten fühlte. Es tut mir leid, Kumpel, ich kann dir nicht beim Suchen helfen. Wenn ich Alan jetzt nicht aufspüre, sehe ich ihn vielleicht nie wieder , dachte Mark voller Bedauern. Sie mussten unbedingt diese Ruhe nutzen und sich beeilen, denn ihre Gruppe war so zersplittert ein leichteres Angriffsziel.
Mit Entsetzen betrachtete er die leblosen Körper, die überall an den Wänden hingen. Hier also waren die zahlreichen Vermissten gelandet – nicht tot, aber seelenlos und für immer verloren!
Ich will nur noch raus hier! Ungehalten trat Mark eine dieser Tentakeln zur Seite und beobachtete voller Ekel, wie sie nach einem blutigen Fleischbrocken tastete, der von einem Haufen gerollt war: dem Aussehen nach Schlachtabfälle.
„ Verdammte Scheiße“, fluchte der Jäger, nachdem er über etwas gestolpert war, was aus dem Unrat herausragte. Bloß nicht auf diesem glibberigen Mist ausrutschen , ging ihm durch den Kopf. Ich will hier möglichst wenig berühren! Und doch wühlte er im nächsten Moment mit beiden Händen in den blutigen Überresten – denn das, worüber er fast gefallen wäre, war ein menschlicher Fuß!
Marks Atem ging stoßweise. Er muss es nicht sein! Verdammt, hier liegen überall Tote herum! Er muss es nicht sein! , dachte er immer wieder, während er hektisch den Körper von den gröbsten Fleischfetzen befreite.
„ Oh Gott, Alan!“ Mark stöhnte schon bevor er das Gesicht freigelegt hatte. Er erkannte die nackte Gestalt seines Geliebten und seine Hände zitterten, als er die verquollenen Züge von den letzten Resten der roten Masse säuberte. Mit bebenden Fingern strich er die verklebten Stoppelhaare nach hinten.
„ Mein Leben ist vorbei …“, flüsterte der große Mann, bevor er Alan in seine Arme zog und den leblosen Körper fest an sich drückte. Wenn er tot ist, will ich es auch sein! Eine unbekannte Lethargie legte sich über Mark, er konnte nichts mehr fühlen, selbst das Atmen fiel ihm schwer. „Bitte Milchgesicht, das kannst du mir nicht antun!“
Plötzlich berührte jemand sanft seine Schulter. Es dauerte, bis Mark den Kopf hob und in Delwyns Gesicht schaute. „Madoc ist vernichtet“, sagte dieser leise, doch er war nicht allein gekommen. Mark sah, wie Tracy und Brody vor dem Hünen zurückwichen, dabei nahmen sie Yates schützend in ihre Mitte.
Doch der Großmeister trat Yorath ohne Scheu entgegen. „Keine Sorge, meine Freunde, ein Primus kann einem Primus keinen Schaden zufügen.“ Als die Krieger den alten Mann verständnislos ansahen, setzte dieser noch augenzwinkernd hinzu: „Eines Tages werdet ihr das verstehen.“ Die beiden mächtigsten Männer jeder Seite sahen sich beinahe respektvoll an und nickten sich stillschweigend zu.
Marks Brauen zogen sich zusammen. Schneidend bemerkte er zu Delwyn: „Na wie schön für dich! Dann kannst du dich ja wieder mit deinem Erzeuger zusammentun. Jetzt, wo dein Widersacher erledigt ist!“
Argwöhnisch beobachtete der große Jäger, wie Yorath sich neben ihn hockte, und sich anschickte, Alan aus seinen Armen zu ziehen. „Neeeeiiin!“, schrie Mark den riesenhaften Dämon an und klammerte sich verzweifelt an den zerschlagenen Leib, der alles darstellte, was ihm von Alan geblieben war. Der Herrscher der Unterwelt ergriff den bewusstlosen Krieger und schleuderte Mark von sich.
Als dieser sich wieder aufrappelte,
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