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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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irgendwie behilflich sein, Lady Maccon?«
    Die korbförmige Gondel von Lord Akeldamas privatem Luftschiff schwebte wie ein gutmütiger Retter vom Himmel herab.
    Alexia warf Boots einen Blick über ihre Schulter zu. »Ach, nicht unbedingt. Ich dachte, ich könnte hier einfach noch ein Weile herumhängen und sehen, was sich ergibt.«
    »Oh, kümmern Sie sich nicht um sie«, schrie Felicity. »Helfen Sie lieber mir! Ich bin viel wichtiger!«
    Boots schenkte Miss Loontwill keinerlei Beachtung, sondern wies den Piloten an, näher an das zertrümmerte Haus heranzufliegen, bis sich die Gondel direkt unter Lady Maccon befand.
    In genau diesem Moment wankte das Gebäude weiter nach vorn, und Alexia verlor den Halt, um mit einem Schrei in den Korb zu plumpsen, wieder einmal auf ihre Tournüre, die inzwischen nur noch äußerst wenig Widerstandskraft aufwies. Nach einem Augenblick der Überlegung blieb Alexia einfach an Ort und Stelle auf dem Rücken liegen. Was zu viel war, war zu viel.
    »Jetzt ich, jetzt iiich!«, kreischte Felicity, und sie hatte auch allen Grund dazu, denn das Gebäude stürzte tatsächlich ein.
    Boots bemerkte die Bissmale an ihrem weißen Hals und zögerte. »Lady Maccon?«
    Alexia seufzte schwer und blickte zu ihrer Schwester hoch. »Wenn es sein muss.«
    Der Pilot ließ das Luftschiff leicht ansteigen, und Tizzy bot Miss Loontwill höflich den Arm, als wolle er sie zum Dinner geleiten, und mit all der Würde eines verängstigten Kätzchens stieg Felicity über den Rand und in die Gondel.
    Hinter ihr stürzte krachend das Gebäude ein. Der Pilot zog hart an seinen Propellerhebeln, woraufhin das Luftschiff eine gewaltige Dampfwolke ausstieß und davonschoss, gerade noch rechtzeitig, um einem großen Stück des Dachs zu entgehen, als der Rest des Hauses in sich zusammenbrach.
    »Wohin, Lady Maccon?«
    Alexia blickte zu Boots hoch, der sich in offensichtlicher Sorge über sie beugte. Lady Maccon fiel nur ein einziger Ort ein, wohin sie sich wenden konnte, solange ihr Gatte außer Gefecht gesetzt war und der Mond hell und rund über ihnen stand. All ihre üblichen Schlupflöcher waren nicht verfügbar: Madame Lefoux’ Erfinderwerkstatt kam nicht infrage, und die Tunstells weilten immer noch in Schottland.
    BUR , davon war sie überzeugt, dürfte bereits zum Ort der Zerstörung unterwegs oder hinter dem Oktomat her sein, der sich krachend seinen Weg durch die Stadt bahnte. BUR verfügte über ein ganzes Arsenal von Waffen, von eigenen ätherotronischen Gatling-Geschützen bis hin zu mini-magnatronischen Kanonen, ganz zu schweigen von den Mandalson-Pudding-Bomben. Sollten die doch eine Weile versuchen, Madame Lefoux aufzuhalten. Vermutlich würden sie in Anbetracht der intellektuellen Fähigkeiten und mechanischen Fertigkeiten der Erfinderin auch nicht erfolgreicher sein als sie, aber vielleicht gelang es ihnen ja, den Oktomaten zumindest ein wenig aufzuhalten. Schließlich hatte Alexia nur einen Sonnenschirm. Dann fluchte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht einmal den mehr hatte. Er lag unter ihr, vermutlich unter der Hälfte des eingestürzten Gebäudes begraben. Ethel befand sich sicher in ihrem Retikül, das an ihrer Taille befestigt war, aber ihr kostbarer Sonnenschirm war fort.
    »Ich bin sicher, Sie werden mir zustimmen, Gentlemen«, sagte sie bitterlich. »Es sind Zeiten wie diese, in denen ein Mädchen ernsthaften Rat bezüglich ihrer Aufmachung benötigt.«
    Boots und Tizzy besahen sich mit sorgenvollen Mienen den bedauernswerten Zustand von Alexias Kleid, die plattgedrückte Tournüre, den schmutzigen Saum, die rußbedeckten und versengten Spitzenborten.
    »Bond Street?«, schlug Tizzy mit ernster Stimme vor.
    Alexia zog eine Augenbraue hoch. »O nein, das hier ist ein echter Garderoben-Notfall. Bitte bringen Sie mich zu Lord Akeldama.«
    »Unverzüglich, Lady Maccon«, sagte Boots. »Unverzüglich.«
    Das Luftschiff stieg ein wenig höher, und nachdem es eine weitere große Dampfwolke ausgestoßen hatte, schwebte es zügig nach Norden, wo Lord Akeldamas Stadthaus lag.

15

    Wohin Luftschiffe keinen Fuß setzen
    L ord Akeldama hatte auf dem Dach seines Stadthauses einen Luftschifflandeplatz errichten lassen. Er befand sich ein wenig seitlich versetzt, um Platz für den spucknapfähnlichen Empfänger seines äthografischen Transmitters zu lassen.
    Das Luftschiff setzte so leicht auf wie ein Sahnebaiser. Widerstrebend, da es ihr an diesem Abend nicht immer gelungen war, sich auf ihren zwei

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