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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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sie kannten, graute es bereits vor ihrer Zeit im Wochenbett, und dies hier betrachteten sie sozusagen als Test, sowohl was Alexias Verhalten betraf, als auch die Fähigkeit aller anderen, damit fertigzuwerden. Rumpet und Floote erklärten es viel später in einigen privaten Gesprächen unter Butlern zu einem Fehlschlag auf ganzer Linie. Niemand überstand es unbeschadet, am allerwenigsten Alexia.
    Schon am zweiten Tag fiel sie den anderen auf die Nerven, um es höflich auszudrücken. »Königin Victoria könnte sich in unmittelbarer Gefahr befinden, und ich liege hier herum, von diesem Idioten von Arzt wegen eines Knöchels ans Bett gefesselt. Das ist nicht zu ertragen!«
    »Ganz gewiss nicht mit Würde und Anstand«, murmelte ihr Gemahl.
    Lady Maccon schenkte ihm keine Beachtung, sondern fuhr mit ihrem Geschimpfe fort. »Und Felicity? Wer behält Felicity im Auge?«
    »Professor Lyall hat sie gut im Griff, das versichere ich dir.«
    »Oh, na dann. Wenn es Professor Lyall ist, der wird schließlich mit dir fertig. Da habe ich vollstes Vertrauen in seine Fähigkeit, auch meine Schwester zu zügeln.« Ihr Tonfall war quengelig, wofür man ihr nicht wirklich einen Vorwurf machen konnte, denn ihre Bettruhe hatte tatsächlich ziemlich wenig mit wirklicher Ruhe zu tun. Ihre Schwangerschaft war schon viel zu weit fortgeschritten, als dass das ungeborene Ungemach ihr mehr als ein paar wenige Minuten Schlaf am Stück gegönnt hätte.
    »Hast du die Jungs jeden Abend bei Sonnenuntergang den äthografischen Transmitter überprüfen lassen?«, fragte sie ihren Mann. »Ich erwarte äußerst wichtige Informationen, erinnerst du dich?«
    »Ja, meine Liebe.«
    Alexia kniff nachdenklich die Lippen zusammen, während sie versuchte, sich noch etwas einfallen zu lassen, worüber sie nörgeln konnte. »Oh, ich hasse es einfach, eingesperrt zu sein.« Sie zupfte an der Decke, die über ihren Bauch gebreitet war.
    »Dann weißt du jetzt, wie Biffy sich fühlt.«
    Bei der Erwähnung des Dandys legte sich Lady Maccons Gereiztheit ein wenig. »Wie geht es ihm?«
    »Gut. Ich habe über deinen Vorschlag nachgedacht, Liebes, und versuche es mit einer sanfteren Herangehensweise, mit weniger Härte.«
    »Also das würde ich zu gern sehen.«
    »Ich habe mich bei Sonnenuntergang zu ihm gesetzt und ihn mit sanftem Zureden durch die Verwandlung begleitet. Rumpet schlug vor, dass etwas leise Musik vielleicht helfen könnte. Also habe ich Burbleson – du erinnerst dich doch an Catogan Burbleson, diesen neuen, musikalisch interessierten Claviger, den wir letzten Monat rekrutiert haben? – währenddessen auf der Violine spielen lassen. Ein nettes, beruhigendes, belangloses europäisches Stück. Schwer zu sagen, ob irgendetwas davon hilft, aber durch meine Bemühungen scheint sich der arme Junge zumindest nicht schlechter zu fühlen.«
    Alexia war argwöhnisch. »Spielt der junge Catogan gut Violine?«
    »Ziemlich.«
    »Nun, könnte er dann vielleicht kommen und ein wenig für mich spielen? Ich muss sagen, Conall, es ist außerordentlich langweilig, bettlägerig zu sein.«
    Darauf gab ihr Mann ein Knurren von sich – seine Version eines mitfühlenden Murmelns.
    Schließlich beorderte der Earl Floote aus London zurück, damit der sich um ihre Launen kümmerte. Niemand konnte so gut mit Alexia umgehen wie Floote. Das hatte zur Folge, dass sich der Großteil der Bibliothek von Woolsey, zusammen mit einer gehörigen Anzahl von Zeitungen und Schriften der Royal Society stapelweise um Alexias Bett herum ansiedelte und ihr herrisches Läuten der Glocke und die schneidenden Forderungen ein wenig nachließen. Stündlich wurde ihr beteuert, dass Königin Victoria wohlauf war und sicher bewacht wurde. Die Growlers, eine spezielle Werwolfgarde, auch bekannt als die »Knurrer ihrer Majestät«, befanden sich in höchster Alarmbereitschaft, und aufgrund der Befürchtung der Muhjah, dass Werwölfe eventuell ein Risiko darstellen könnten, hielten rund um die Uhr auch noch ein Vampir-Schwärmer und vier Schweizergardisten Wache.
    Lord Akeldama schickte Boots vorbei, der sich nicht nur nach Lady Maccons Gesundheit erkundete, sondern auch eine kleine Flut an nützlichen Informationen brachte. Die Geister schienen in ganz London in Aufruhr zu sein, denn sie erschienen und verschwanden wieder, waberten hier und dort herum und flüsterten über eine bevorstehende Gefahr. Wenn man sie direkt befragte, schien keiner genau zu wissen, was vor sich ging, aber die

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