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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wie aus der Pistole geschossen. »Immer. Köstlich.«
    Alexia lächelte breit.
    »Aber nicht nach einem Baby. Ich war noch nie in der Lage, das Kleine zu riechen. Ebenso wenig wie Randolph. Schon eigenartig.«
    Alexias Lächeln verblasste.
    Ihr Ehemann wandte sich wieder seiner Untersuchung der Schublade zu. »Ich nehme an, wir werden die Gendarmerie rufen müssen.«
    »Ich sehe nicht, warum das nötig wäre. Es war doch nur alter Papierkram.«
    »Aber du hast ihn aufgehoben.« Lord Maccon war verwirrt.
    »Ja, aber das bedeutet nicht, dass er wichtig war.«
    »Ah …« Er nickte verstehend. »Wie all deine vielen Paar Schuhe.«
    Alexia zog es vor, das zu ignorieren. »Der Dieb muss jemand gewesen sein, den ich kenne. Oder jemand, den ich kenne, hat den Diebstahl in Auftrag gegeben.«
    »Wie kommst du darauf?« Nachdenklich ließ sich Lord Maccon aufs Bett fallen.
    »Ich sah ihn hereinkommen. Er hatte es speziell auf diese Schublade abgesehen. Ich glaube nicht, dass er uns hier erwartet hat, denn er schien außergewöhnlich überrascht zu sein, mich zu sehen. Er muss uns gut kennen oder mit einem Mitglied des Woolsey-Haushaltes bekannt sein, denn er hat gewusst, wo sich unser Zimmer befindet und dass wir eigentlich nicht zu Hause sein sollten.«
    »Oder es soll uns von der Fährte ablenken. Vielleicht hat er etwas anderes gestohlen oder getan, das nichts mit diesen Papieren zu tun hat.«
    Alexia dachte darüber nach, während sie immer noch wie ein Fischreiher auf einem Bein stand und sich am Fensterbrett abstützte. »Oder er ist hinter irgendetwas her, um uns damit zu erpressen. Oder es den Klatschblättern zuzuspielen. Es gab bemerkenswert wenig Skandale, seit wir beide uns wieder versöhnt haben. So etwas würde ich dem alten Twittergaddle und dem Chirrup durchaus zutrauen.«
    »Nun, leere Spekulationen führen uns nirgendwohin. Vielleicht hat er das falsche Zimmer erwischt oder die falsche Schublade. Und außerdem, warum sind wir beide eigentlich nicht wieder im Bett?«
    »Ach ja, da gibt es eine kleine Schwierigkeit. Weißt du, mein Knöchel scheint nicht mehr so zu funktionieren wie vorhin.« Alexia schenkte Conall ein schwaches Lächeln, und zum ersten Mal bemerkte er ihre ungeschickte Haltung.
    »Herrje, warum das denn?« Der Earl schritt zu seiner Frau und bot ihr statt des Fensterbretts seine kräftige Gestalt als Stütze. Dankbar verlagerte Alexia ihr Gewicht.
    »Nun ja, ich bin tatsächlich ein klein wenig gestürzt, gerade vorhin. Scheint so, als habe ich mir den Knöchel verstaucht.«
    »Du hast was? Weib!« Er trug sie regelrecht zum Bett, bevor er sich über sie beugte, um ihren Fuß und den Unterschenkel sorgfältig zu untersuchen. Die Berührung seiner Hände war unglaublich sanft, dennoch zuckte Alexia zusammen. Das Gelenk schwoll bereits an. »Ich werde sofort einen Doktor rufen lassen! Oh, und die Gendarmerie.«
    »Aber Conall, ich glaube kaum, dass das nötig ist. Ich meine den Doktor. Du darfst natürlich die Polizei rufen, wenn du das für richtig hältst, aber für einen verstauchten Knöchel benötige ich nicht die Dienste eines Arztes.«
    Lord Maccon ignorierte es völlig und marschierte aus dem Zimmer, wobei er bereits laut und aus ganzer Lunge nach Rumpet und jedem Claviger brüllte, der vielleicht wach war.
    Trotz fürchterlich pochendem Knöchel versuchte Lady Maccon wieder einzuschlafen, da sie wusste, dass es in ihrem Zimmer in kürzester Zeit von Ärzten und Polizisten nur so wimmeln würde.
    Wie Alexia es vorhergesehen hatte, bekam sie an diesem Tag nur wenig Schlaf, was kaum einen Unterschied machte, da sie die darauf folgende Nacht gezwungenermaßen ruhen konnte, weil der Arzt ihr verbot zu gehen. Sie wurde mit einem geschienten Knöchel und Gerstenwasser zu Bettruhe verurteilt und angewiesen, sich eine ganze Woche lang auf keinen Fall zu bewegen. Sie wurde außerdem angewiesen – was vermutlich noch schlimmer war – für die nächsten vierundzwanzig Stunden völlig auf Tee zu verzichten, da der Genuss jeglicher heißer Flüssigkeit die Schwellung nur noch verstärken würde. Alexia schimpfte den Doktor einen Quacksalber und warf mit ihrer Betthaube nach ihm. Er zog sich zurück, doch sie wusste ganz genau, dass Conall und der Rest von Woolsey dafür sorgen würden, dass seine Anweisungen peinlich genau befolgt wurden.
    Lady Maccon war nicht die Sorte Frau, die sich problemlos für sieben Stunden zu Bettruhe verdonnern ließ, von sieben Tagen ganz zu schweigen. All jenen, die

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