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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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schädlichen Auswirkungen von deinem Sturz heute Abend?«
    »Was? Oh, auf die Chaiselongue? Nein, überhaupt keine. Aber, mein werter Gemahl, ich hatte sehr wenig Erfolg bei meinen Recherchen bezüglich des Attentats auf die Königin.«
    »Vielleicht hat das Gespenst sich geirrt oder verhört. Das haben wir nicht in Betracht gezogen. Es befand sich schon nahe am Poltergeiststadium.«
    »Das wäre möglich. Und es wäre möglich, dass es überhaupt keine Verbindung zum Kingair-Komplott gibt.«
    Lord Maccon knurrte verärgert.
    »Ja, ich weiß, dass du es hasst, daran erinnert zu werden.«
    »Jeder Mann hasst es, an sein Versagen erinnert zu werden. Aber wir Werwölfe sind in dieser Beziehung am allerschlimmsten. Ich kann nicht glauben, dass es da eine Verbindung gibt.«
    »Das ist nur eine Spur, der ich folge.«
    »Nun, vielleicht kannst du das mal für eine kurze Zeit unterbrechen. Ich wünsche deine Anwesenheit.«
    Bei dem befehlenden Tonfall reagierte Alexia gereizt. »Ach ja?«
    »Im Bett.«
    «Oh. Ja.« Alexia entspannte sich und erlaubte ihrem Gemahl mit einem Lächeln, ihr auf die Füße zu helfen.
    Alexia schlief am äußersten Bettrand, mit viel Platz zwischen sich und Conall. Und das nicht etwa, weil er einen unruhigen Schlaf gehabt hätte. Tatsächlich lag er so ruhig da wie jedes übernatürliche Geschöpf – auch wenn er dabei nicht so tot aussah wie ein Vampir – und schnarchte leise. Und obwohl Lady Maccon das niemals irgendeiner Seele gegenüber zugeben würde, nicht einmal Ivy, liebte sie es zu kuscheln. Aber sie wollte ihn nicht verletzlich machen, während er schlief. Und da er nicht viel Wert auf seine äußere Erscheinung legte, lebte sie in ständiger Furcht, dass ihm, falls sie ihn die ganze Nacht über berührte, ein Bart wachsen und er sich anschließend nicht rasieren würde.
    Während sie an diesem speziellen Tag versuchte, etwas Schlaf zu erhaschen, hatte das ungeborene Ungemach Lady Maccon nur unruhig dahindämmern lassen, auf der Seite liegend und mit dem Gesicht zum Turmfenster gewandt. Weshalb sie halbwach war, als der Einbrecher hereinschlich.
    Dass ein Dieb am helllichten Tag in Woolsey Castle einstieg, war eigentlich kaum vorstellbar. Denn erstens nahm kein Dieb, der halbwegs bei Verstand war, den ganzen Weg bis nach Barking in Kauf, um einen Einbruch zu verüben; die Aussichten, einen erfolgreichen Bruch zu begehen, standen in London viel besser. Zweitens handelte es sich bei Woolsey Castle bekanntermaßen um die Behausung von Werwölfen, und gleich ein Stück weiter die Straße entlang befand sich ein kleines, aber wohlhabendes herzogliches Landgut. Und drittens hatte sich dieser Dieb als Ziel auch noch eines der schwer zu erreichenden Turmfenster ausgesucht, statt in einen der Salons im Erdgeschoss einzusteigen.
    Dennoch kletterte die maskierte Gestalt mit anmutiger Geschmeidigkeit über den Fenstersims und verharrte einen Augenblick lang leichtfüßig als Silhouette vor den dicken Vorhängen, die die pralle Nachmittagssonne nicht gänzlich aussperren konnten. Der Einbrecher zog scharf den Atem ein, als er Lady Maccon erblickte, die ihn auf einen Ellbogen gestützt anstarrte. Er hatte eindeutig erwartet, das Zimmer verlassen vorzufinden.
    Lady Maccon war weit weniger zögerlich. Sie stieß einen gellenden Schrei aus, der Tote hätte aufwecken können – und das in diesem Fall auch tat.
    Ihr Ehemann war kein Welpe, der aufgrund von kürzlicher Metamorphose und schwacher Beherrschung dazu gezwungen war, den ganzen Tag über fest schlafen. O nein, man konnte ihn aufwecken. Es war einfach nur so, dass es, wenn er sehr müde war, dazu eines mächtig lauten Geräusches bedurfte. Und wenngleich Alexia auch im Allgemeinen kein besonderer Schreihals war, so war ihr Lungenvolumen der Aufgabe doch hinreichend gewachsen, sodass sie einen trompetenartigen Schrei zustande brachte. Doch danach kamen nicht sogleich, wie man es eigentlich erwarten konnte, sämtliche Dienstboten und Claviger angerannt, denn nach ein oder zwei äußerst peinlichen Vorfällen ignorierten die Bewohner von Woolsey Castle geflissentlich jegliche merkwürdigen Geräusche, die Lord oder Lady Maccon während ihrer Ruhestunden von sich gaben.
    Aber wie auch immer, ein einziger wütender Ehemann reichte für Lady Maccons Bedürfnisse aus.
    Der Einbrecher flitzte zur anderen Seite des Zimmers auf Alexias Kommode zu. Dort öffnete er mehrere Schubläden und zog schließlich einen Stapel Papier aus einer heraus, den er

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