Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
automatische Teekannen her. Sehr spezielle Teekannen. Vernickelt.«
    »Ach ja? Wann war das?«
    »Vor zwanzig Jahren.«
    »Nun, dann dürfte ich mich schwerlich daran erinnern, fürchte ich. Aber Sie könnten natürlich recht haben. Wir können versuchen, mit meiner Tante darüber zu sprechen oder ihre Aufzeichnungen durchsehen. Aber ich warne Sie, meine Tante ist schwierig.« Sie wechselte in ihr perfektes musikalisches Französisch. »Tante Beatrice?«
    Eine geisterhafte Gestalt schwebte aus einer Wand in der Nähe. Das Gespenst sah schlimmer aus als beim letzten Mal. Ihre Gestalt war kaum noch als menschlich zu erkennen und wirkte nebelhaft durch den mangelnden Zusammenhalt. »Höre ich meinen Namen? Höre ich Glöckchen klingen? Silberne Glöckchen!«
    »Sie befindet sich bereits im Poltergeiststadium?«, fragte Alexia mit vor Mitgefühl sanfter Stimme.
    »Beinahe vollständig, leider. Manchmal hat sie noch lichte Momente, also ist sie für mich noch nicht gänzlich verloren. Nur zu, versuchen Sie es.« In Genevieves Stimme schwang tiefe Traurigkeit.
    »Entschuldigen Sie, Ehemalige Lefoux, aber erinnern Sie sich vielleicht an eine spezielle Bestellung einer Teekanne vor zwanzig Jahren? Vernickelt?« Alexia äußerte noch ein paar der anderen Einzelheiten, doch das Gespenst tat, als würde sie gar nicht existieren. Es stieg empor zu der hohen Decke, schwebte um den Kopf des gewaltigen Projektes ihrer Nichte und dehnte sich dabei aus, sodass es zu einer geschmacklosen Art von Diadem wurde.
    Genevieves Miene wirkte hoffungslos. »Lassen Sie mich nach ihren alten Aufzeichnungen sehen. Ich denke, ich könnte sie aufgehoben haben, als wir umzogen.«
    Während Madame Lefoux in einer abgelegenen Ecke ihres riesigen Labors herumkramte, schwebte die Ehemalige Lefoux wieder zu Alexia herunter, beinahe als würde sie gegen ihren Willen von ihr angezogen. Sie verlor mehr und mehr die Kontrolle über ihre körperlose Kohäsion, das letzte Stadium vor der unfreiwilligen Deanimation. Indem ihre geistigen Fähigkeiten versagten, vergaß sie, dass sie menschlich war, vergaß, wie ihr Körper einst ausgesehen hatte. Oder zumindest nahm die Wissenschaft das an. Dass der Geist das Physische kontrolliere war eine beliebte Theorie.
    Fedrige Nebelfäden streckten sich von der geisterhaften Gestalt aus und wurden vom in der Umgebung befindlichen Äther in Alexias Richtung getragen. Ihre Außernatürlichkeit löste ein paar der verbleibenden Ätherpartikel im Körper des Geistes und zog ihn auseinander. Es war unheimlich anzusehen, wie Seifenschaum im Wasser, der in den Abfluss gezogen wird.
    Die Geisterfrau schien das Phänomen ihrer eigenen Zerstörung mit Interesse zu betrachten. Bis sie sich ihrer selbst erinnerte, zurückwich und sich wieder zusammenzog. »Außernatürlich!«, zischte sie. »Weibliche Außernatürliche! Was bist du …? Oh, o ja. Du bist diejenige, die es beenden wird. Alles beenden wird. Die bist du.«
    Dann wurde sie wieder von etwas Unsichtbarem abgelenkt. Sie wirbelte herum und schwebte von Alexia fort, immer noch vor sich hinbrabbelnd. Unter ihrer murmelnden Stimme konnte Alexia bereits das hohe klagende Heulen wahrnehmen, in das sich all ihre Artikulierungen am Ende auflösen würden, den Todesschrei einer sterbenden Seele.
    Lady Maccon schüttelte den Kopf, »Armes Ding. Was für eine Art zu enden. So beschämend.«
    »Falsche Fährte. Falsche Fährte!«, brabbelte die Ehemalige Lefoux.
    Madame Lefoux kehrte zurück und lief geradewegs durch ihre Tante hindurch, so versunken war sie in ihre Gedanken. »Oh, hoppla, entschuldige, Tantchen. Alexia, es tut mir wirklich leid, aber ich kann die Kiste, in der ich diese Aufzeichnungen aufbewahrt habe, einfach nicht finden. Geben Sie mir ein wenig Zeit, bis heute Abend. Würde das genügen?«
    »Natürlich, vielen Dank für den Versuch.«
    »Und jetzt, wenn Sie mich bitte entschuldigen würden? Ich muss mich wirklich wieder an meine Arbeit machen.«
    »Oh, selbstverständlich.«
    »Und Sie müssen zu Ihrem Gatten zurückkehren. Er sucht nach Ihnen.«
    »Oh, wirklich? Woher wissen Sie das?«
    »Ich bitte Sie, Alexia! Sie befinden sich nicht im Bett, wo sie eigentlich sein sollten, spazieren stattdessen herum, humpelnd, hochschwanger. So wie ich Sie kenne, bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie das eigentlich nicht tun sollten. Ergo muss er auf der Suche nach Ihnen sein.«
    »Wie gut Sie uns beide schon kennen, Genevieve.«
    Lord Maccon war tatsächlich auf der Suche

Weitere Kostenlose Bücher