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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wollte er Lady Maccon noch aufhalten.
    Alexia winkte ihnen beide fröhlich von der Tür aus zu, bevor sie hinaushumpelte und in ihre wartende Kutsche stieg. »In die Regent Street, bitte. Das Chapeau de Poupe.«
    Lady Maccon würdigte die Hüte kaum eines Blickes. Sie steuerte schnurstracks an der sprachlosen Verkäuferin vorbei durch den Laden, und zwar auf sehr erhabene Lady-Maccon-hafte Weise. »Ich finde den Weg allein«, sagte sie zu dem aufgebrachten Mädchen, und dann: »Sie erwartet mich.« Was natürlich eine dreiste Lüge war, aber das junge Ding zumindest ein wenig beruhigte. Zum Glück für alle Beteiligten hatte die Verkäuferin die Geistesgegenwart, das »Geschlossen«-Schild umzudrehen und die Tür zu schließen, bevor noch irgendjemand beobachten konnte, wie Lady Maccon in der Wand verschwand.
    Madame Lefoux war in ihrer Erfinderwerkstatt und sah sogar noch hagerer und unpässlicher aus als beim letzten Mal, als Alexia sie gesehen hatte.
    »Genevieve, meine Liebe! Ich dachte, ich wäre die Einzige, die krank im Bett liegen sollte«, sagte Alexia. »Sie sehen aus, als könnten Sie eine Woche Ruhe gebrauchen. Dieses neue Projekt kann doch sicher nicht so wichtig sein, dass Sie für dessen Fertigstellung Ihre Gesundheit ruinieren wollen.«
    Die Erfinderin lächelte schwach, hob aber kaum den Blick von ihrer Arbeit, sondern konzentrierte sich auf den Schaltplan irgendeines Antriebs, der auf einer Metallkiste vor ihr ausgebreitet war. Der riesige Apparat, der wie ein Bowler aussah und an dem sie immer noch baute, ragte bedrohlich hinter ihr auf. Inzwischen sah er schon eher wie aus einem Guss aus. Er war mindestens dreimal so hoch wie Lady Maccon, da seine hülsenartige Fahrerkabine nun auf einer Vielzahl tentakelartiger Stützen ruhte.
    Alexia kam der Gedanke, dass sich ihre Freundin vielleicht deshalb so intensiv auf ihre Arbeit konzentrierte, weil sie das vom Zustand ihrer Tante ablenkte, die sich im Endstadium der Auflösung befand.
    »Du liebe Güte, das ist ein ziemlich furchteinflößendes Ding, nicht wahr?«, rief Alexia. »Wie beabsichtigen Sie, es aus der Werkstatt hinauszubringen, Genevieve? Es wird niemals durch den Gang passen.«
    »Oh, es ist nur vorübergehend zusammengebaut. Ich werde es in Einzelteilen hinausschaffen. Ich habe für das letzte Konstruktionsstadium eine Lagerhalle bei der Pantechnicon Company gemietet.« Die Französin stand auf, streckte sich und drehte sich um, um Lady Maccon direkt anzusehen. Sie wischte sich die mit Schmieröl bedeckten Hände an einem Lumpen ab und ging auf Alexia zu, um ihren Gast anständig zu begrüßen. Sie hauchte ihr einen sanften Kuss liebevoll auf die Wange, was Alexia wieder an die beständige Fürsorge erinnerte, die ihre Freundin ihr gegenüber in der Vergangenheit gezeigt hatte.
    »Sind Sie sicher, dass es nichts gibt, worüber Sie reden möchten?«, fragte Alexia. »Ich versichere Ihnen, ich bin die Diskretion in Person. Nichts wird je nach außen dringen. Gibt es denn nichts, was ich tun kann, um Ihnen zu helfen?«
    »Oh, meine liebste Lady Maccon, ich wünschte, es gäbe etwas.« Madame Lefoux wandte sich ab, die eleganten Schultern waren nach unten gesunken.
    Alexia fragte sich, ob die Traurigkeit ihrer Freundin womöglich noch einen anderen Grund haben könnte. »Hat Quesnel wieder nach seiner richtigen Mutter gefragt?«
    Genevieve und sie hatten in der Vergangenheit über diese Angelegenheit gesprochen. Sie waren der Ansicht, dass Angeliques gewaltsamer Tod zu viel für einen Jungen wie Quesnel war, der schnell aus der Bahn geriet. Ebenso wie die Tatsache, dass die ehemalige Zofe seine leibliche Mutter gewesen war.
    Madame Lefoux’ sanftes Kinn verhärtete sich. »Ich bin seine richtige Mutter.«
    Lady Maccon konnte eine solche Verteidigungshaltung verstehen. »Aber es muss schwer sein, ihm nichts von Angelique zu erzählen.«
    Auf Genevieves Wangen zeigten sich schwache Grübchen. »Oh, Quesnel weiß es.«
    »Ach herrje. Wie hat er es …?«
    »Ich würde es vorziehen, im Moment nicht darüber zu reden.« Die Miene der Erfinderin, die ohnehin stets schwer zu deuten war, wurde vollends verschlossen, und die Grübchen verschwanden.
    Diese eisige Zurückhaltung stimmte Alexia traurig, dennoch respektierte sie den Wunsch ihrer Freundin. »Tatsächlich habe ich etwas Geschäftliches mit Ihnen zu besprechen. Vor Kurzem erfuhr ich etwas über die ehemaligen Aktivitäten Ihrer Tante. Soweit ich das verstehe, stellte sie spezielle

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