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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Freund, zu seiner Heimat, um ihn für Woolsey zu stehlen?« Plötzlich erschöpft von den Ereignissen der vergangenen Woche legte Alexia eine Hand auf ihren Bauch. »Ich weiß es nicht. Es würde ihn am Boden zerstören, fürchte ich. Verrat von seinem Beta, und das ein zweites Mal.«
    Sie hielt inne und blickte ihm direkt ins Gesicht. »Aber Conall diese Information vorenthalten? An Ihrem Betrug teilhaben? Sie müssen doch wissen, dass mich das als seine Frau in eine unhaltbare Position bringt.«
    Professor Lyall zuckte leicht zusammen und wich ihrem direkten Blick aus. »Ich hatte keine Wahl, das müssen Sie doch verstehen, Mylady! Lord Maccon war der einzige Werwolf in ganz Großbritannien, der in der Lage war, es mit Lord Woolsey aufzunehmen und den Kampf zu gewinnen. Wenn Alphas vor die Hunde gehen, dann ist das widerwärtig, Mylady. All diese Sorge um den Zusammenhalt des Rudels, all diese beschützende Energie – das alles wird verdorben und niederträchtig, und niemand ist mehr sicher. Als Beta konnte ich die anderen nur begrenzt davor schützen. Ich wusste, dass seine Geistesgestörtheit irgendwann durchbrechen und sie alle erfassen würde. So etwas kann ein ganzes Rudel in den Wahnsinn treiben. Wir sprechen nicht über solche Dinge. Die Heuler singen nicht davon. Aber es kommt vor. Ich versuche nicht, mein Verhalten zu entschuldigen, damit das klar ist, nur es zu erklären.«
    Alexia war immer noch tief erschüttert darüber, dass sie über solch ein Wissen verfügte und es ihrem Mann nicht preisgeben durfte. »Wer sonst weiß davon? Wer sonst wusste davon?«
    Ein Klopfen erklang, und unmittelbar darauf flog krachend die Tür auf.
    »Oh, um Himmels willen, wartet denn heutzutage niemand mehr, bis er hereingebeten wird?«, rief Alexia verärgert und wirbelte zu dem Eindringling herum, den Sonnenschirm zum Einsatz erhoben. »Ich sagte, ich will von niemandem gestört werden!«
    Es war Major Channing Channing von den Chesterfield Channings.
    »Und was machen Sie hier?« Lady Maccons Tonfall war alles andere als freundlich, ließ aber den Sonnenschirm ein wenig sinken.
    »Biffy ist verschwunden!«
    »Ja, ja, da sind Sie spät dran. Er ist nebenan aufgetaucht, hat sich mit Lord Akeldama gebalgt, und jetzt hat Conall ihn unten im Weinkeller.«
    Der Gamma hielt inne. »Sie haben einen rasenden Werwolf in Ihrem Weinkeller?«
    »Fällt Ihnen ein besserer Ort ein, wo man ihn lagern könnte?«
    »Was ist mit dem Wein?«
    Lady Maccon verspürte wenig Interesse, sich mit dem Gamma ihres Ehemannes auseinanderzusetzen. Sie wandte sich wieder Professor Lyall zu, der eingeschüchtert dastand. »Weiß er es?«
    »Ich? Was soll ich wissen?« Channings schöne eisblaue Augen waren ein Bild der Unschuld. Aber seine Lider flatterten, als er Alexias kämpferischer Einstellung und Professor Lyalls eingeschüchterter Haltung gewahr wurde, wobei Letzteres so untypisch war wie Ersteres die Regel. Jeder war es gewohnt, dass sich Professor Lyall im Hintergrund hielt, allerdings tat er das üblicherweise mit einer Miene ruhigen Selbstvertrauens, nicht der Scham.
    Der Major blickte zwischen den beiden hin und her, doch anstatt sie wieder ihrer privaten Unterhaltung zu überlassen, drehte er sich um, schlug die Tür zu und klemmte einen Stuhl unter den Türgriff.
    »Lyall, Ihren Resonanzstörer, wenn Sie so freundlich wären!«
    Professor Lyall griff in seine Westentasche und zog einen harmonisch-akustischen Resonanzstörer hervor. Er warf das kleine Kristallgerät Channing zu, der es auf den Stuhl vor der Tür stellte und dann beide Stimmgabeln anschnippte, sodass sie das unharmonische Summen erzeugten.
    Erst dann kam er auf Lady Maccon zu. »Was weiß ich?«, fragte er, als könne er ihre Antwort bereits vorhersagen.
    Alexia sah Lyall an.
    Fragend legte Channing den Kopf schief. »Geht es um die Vergangenheit? Ich sagte Ihnen doch, dass nichts Gutes dabei herauskommen kann, wenn Sie darin herumstochern.«
    Lyall hob witternd den Kopf. Dann wandte er sich an Channing und starrte ihn an.
    Zum ersten Mal sah Alexia die beiden als alte Freunde vor sich. Sicherlich waren sie auch hin und wieder Feinde gewesen, natürlich, denn das ließ sich kaum vermeiden bei zwei Männern, die wahrscheinlich Jahrhunderte in der Gesellschaft des jeweils anderen verbracht hatten. Diese beiden kannten einander viel länger, als jeder von ihnen Lord Maccon kannte.
    »Sie wissen es?«, sagte Lyall zu dem Gamma.
    Channing nickte, ganz patrizische Schönheit

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