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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Angst vor mir, Velvet?«
    »Vielleicht … ich habe Angst davor, Leidenschaft für dich zu empfinden, noch mehr Angst freilich davor, keine zu empfinden. Verstehst du, was ich meine?«
    »Herrgott, das spielt keine Rolle. Ich kann genug Leidenschaft für uns beide aufbringen. Zieh dich an, ehe ich die Beherrschung verliere.«
    Sie kehrten aus Gründen der Schicklichkeit getrennt zurück. Im Stall sattelte sie Raven ab, doch Alfred bestand darauf, ihr Pferd abzureiben. »Sie trank aus dem See und graste ganz tüchtig.« Velvet wurde rot, als sie daran dachte, wie lange sie draußen verweilt hatten, und nahm ihr zusammengerolltes nasses Unterkleid aus der Satteltasche.
    Sie ging hinauf, um ihr Reitkleid auszuziehen, da trat Emma ein.
    »Du hast den Lunch versäumt, ich war schon in Sorge.«
    »Lunch?« Sie lächelte insgeheim. »Daran dachte ich gar nicht.«
    Greysteel klopfte an und trat ein. Er hatte sein nasses Hemd noch nicht gewechselt. »Die Damen gestatten, dass ich Feuer mache. Es ist alles vorbereitet.«
    Sie sah ihm zu, als er niederkniete und in kürzester Zeit im Kamin ein einladend flackerndes Feuer zu Stande brachte. »Danke, Mylord, sehr umsichtig von Euch.« Ihre Augen blitzten, als sie beobachtete, wie er sich zurückzog. Velvet setzte sich, um ihre Stiefel auszuziehen und die feuchten Strümpfe abzustreifen.
    Emmas Augen waren groß wie Untertassen. »Hat er es dir gesagt?«
    Velvet knöpfte ihr grünes Leibchen auf. »Was denn?«
    »Hat Lord Montgomery dir gesagt, dass Roehampton ihm jetzt gehört?«
    Ihre Finger hielten in der Luft inne. »Wo hast du das gehört?«
    »Mrs Clegg – Bertha – sagte, dass ich im Garten alles ernten darf, was reif ist. Ich verbrachte eine herrliche Stunde draußen, und als ich wieder in die Küche kam, platzte sie damit heraus, dass Lord Montgomery eingetroffen sei. ›Hat man jemals schon etwas so Romantisches gehört!‹, fragte sie mich. ›Seine Lordschaft hat Roehampton gekauft, weil seine Verlobte sich in das Anwesen verliebte.‹«
    »Das erscheint mir unglaublich.« Velvet stand auf und rannte zur Tür. »Ich werde es sofort herausfinden.«
    Ohne anzuklopfen, riss sie seine Schlafzimmertür auf und trat ein. Greysteel stand mit nacktem Oberkörper da, sein Hemd hatte er zum Trocknen ans Feuer gehängt. Sie blickte wütend zu ihm auf und fragte ihn: »Ist es wahr?«
    Es war sinnlos, den Ahnungslosen zu spielen. Obwohl er sich wünschte, es wäre anders, hatte es ihr schon jemand gesagt. Er beantwortete ihre Frage, indem er ihr eine andere stellte: »Willst du die Wahrheit wissen, Velvet?«
    »Natürlich möchte ich die Wahrheit wissen. Männer sind so unaufrichtig, dass ich mich frage, ob sie zur Wahrheit überhaupt fähig sind!«
    »Ich kaufte das Anwesen, weil ich wusste, dass du dein Herz an das Haus verloren hattest, und hoffte, es würde dich bewegen, mich zu heiraten. Ich sagte dir nichts davon, weil ich plötzlich eifersüchtig auf die Leidenschaft war, die du dem Haus entgegenbrachtest. Ich wollte sicher sein, dass du dich zu mir, Greysteel, hingezogen fühlst und nicht zu Lord Montgomery, dem Besitzer von Roehampton.«
    Velvets Zorn verpuffte. Sie sah seine starken nackten Muskeln und errötete. »Ich glaube, das habe ich reichlich bewiesen.« Sie bohrte die Zehen in den dicken Teppich. »Ich komme mir ziemlich albern vor, dich des Eindringens zu beschuldigen, wenn ich doch der Eindringling bin.«
    Er grinste. »Ich vergebe dir dein Eindringen.«
    Roehampton kann mein sein. Ich muss ihn nur heiraten. Vorsicht, Velvet … er hat dich noch nicht um deine Hand gebeten. Obwohl sie sie zu verdrängen suchte, drängten sich Bess Hardwicks Worte in ihre Überlegungen. Der zwingendste Grund für eine Heirat ist Besitz; an zweiter Stelle steht eine Schwangerschaft. Liebe liegt weit abgeschlagen am dritten Platz.
    »Ich hatte die Absicht, noch heute nach London zurückzukehren, da es so nahe ist, doch als ich erfuhr, dass du hier bist, brachten mich keine zehn Pferde hier weg. Ich möchte den großzügigen Gastgeber spielen, Velvet. Wirst du heute mit mir hier oben essen, wo wir die Welt ausschließen können?«
    Sie hielt den Atem an. Wer zögert, hat schon verloren. Rasch, werfe die Würfel. » Das würde mir sehr gefallen«, gestand sie.
    Er fasste nach ihrer Hand und führte sie an seine Lippen, um galant einen Kuss darauf zu drücken. Seine Augen verhießen mehr als eine Mahlzeit.
    Lieber Gott, war es erst gestern Abend, dass ich mich fragte, ob ich

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