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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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mit meiner Hilfe wieder werden. Ich beschloss, im Herbst ein paar Wochen dort zu verbringen und verhandle mit dem Earl of Suffolk über den Kauf seines Landsitzes Audley End. Das ganz im jakobitischen Stil gehaltene Herrenhaus bietet Platz für den gesamten Hofstaat, und das dazu gehörige Land ist groß genug für ein Gestüt. Pferde sind die beste Entspannung.«
    »Pferderennen sind der Sport der Könige.« Buckingham sah zu Barbara hin. »Obwohl mir manche widersprechen würden.«
    Charles folgte seinem Blick. »Nächstes Wochenende gibt es ein Rennen ganz in der Nähe, nämlich in Epsom Downs, Surrey. Ich beschloss, dass Montgomery und ich anwesend sein werden. Das wird unseren Damen zeigen, dass wir uns von ihnen nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Haltet Ihr mit, George?«
    »Wenn meine teuerste Gemahlin ihre Erlaubnis erteilt«, entgegnete Buckingham todernst.
    »Darf ich Euch Gastfreundschaft auf Roehampton bieten, Sire? Es liegt nur wenige Meilen von Epsom entfernt.«
    »Ausgezeichnet. Wir feiern vor den Rennen, für den Fall, dass wir verlieren. Ich lasse Speisen, Wein und andere Genüsse hinausschaffen. Eure Erlaubnis vorausgesetzt, lade ich auch Lauderdale ein.« Charles ging an den Spieltisch und blieb hinter Barbara stehen, um ihr zuzusehen.
    George senkte die Stimme. »Meine Kusine hat beschlossen, mit ihrer Gunst zu geizen, bis er ihr einen Adelstitel verleiht. Ich bin neugierig, wer zuerst nachgibt.«
    Montgomery runzelte die Stirn. »Im Kampf der Geschlechter sollte der König alle übertrumpfen.«
    »Nur beim Schach, mein Freund, nicht im Bett.«
     
    So praktisch es war, Emma ständig zur Hand zu haben, wenn es um die Frisur ging oder darum, die Damen des Hofes zu empfangen, die sich in Velvets Gemächern zusammenfanden, um ihre Gesichtscremes und Schönheitsmittel auszuprobieren, konnte Velvet sich nicht damit abfinden, dass sie jetzt allein schlafen musste. Stunde um Stunde lag sie da, während ihr Körper nach Erfüllung lechzte. Ihre Haut wurde so empfindlich, dass das Gefühl des Lakens an ihrem Fleisch sie fast aufschreien ließ. Doch war es nicht nur Sex, was sie vermisste. Sie sehnte sich danach, festgehalten zu werden und sich in seinen starken und beschützenden Armen sicher zu fühlen.
    An den Abenden nahmen die Montgomerys oft an höfischen Anlässen teil. In Gesellschaft gingen sie mit untadeliger Höflichkeit miteinander um, während sie privat kein Wort miteinander wechselten, ja einander sogar aus dem Weg gingen. Ihr Verhalten entsprach jenem aller anderen Ehepaare in Whitehall und wurde kaum kommentiert.
    An den Nachmittagen begab Velvet sich mit anderen Damen nach London, um Einkäufe zu machen, um sich wahrsagen zu lassen oder eine Theatervorstellung zu besuchen. Natürlich hatte Greysteel sein Versprechen nicht gehalten und sie nicht ins Theater ausgeführt. Sie tat so, als wäre es ihr einerlei, und ging ohne ihn in Begleitung der Dowager Countess. Einmal nahm sie eine Einladung an, einer Vorstellung in der königlichen Loge mit Seiner Majestät, Barbara Palmer und Anna Marie Shrewsbury beizuwohnen.
    An jenem Abend bemerkte Barbara im Empfangssaal: »Der König hat diese Woche jede Vorstellung besucht. Das Stück hält ihn im Bann, doch wird der Reiz des Neuen bald verflogen sein.«
    »Sprichst du vom Reiz der frivolen Sängerinnen und deren pikanten Couplets oder dem Reiz der Tänzerinnen, die ihre hübschen Beine zeigen?«, flötete Buckingham.
    »Die Kostüme waren sehr freizügig, doch die Mädchen auf der Bühne waren durchweg hübsch«, musste Velvet neiderfüllt zugeben.
    »So gewöhnlich wie Dreck«, sagte Barbara naserümpfend. »Schlampen allesamt – eine halbe Krone, und sie legen sich hin.«
    »Wir alle haben unseren Preis«, sagte George gedehnt.
    Barbara kniff die Augen zusammen. »Was soll das heißen?«
    George reagierte mit einem lässigen Achselzucken. »Du nimmst Maß an den eigenen Schuhen, Kusine …«
    »Dir passt der verdammte Schuh auch wie angegossen. Die Ehe mit der Tochter von Fairfax, dem Roundhead-General, der dein Land bekam, hat dir dein ungeheures Vermögen erhalten.«
    Velvet war schockiert. Männer logen und betrogen, wenn es um Landbesitz und Vermögen ging.
    »Dr. Fraser könnte dir etwas gegen deine Misslaunigkeit verabreichen.«
    »Der Hofarzt, der deine Lustseuche kurierte, George?«
    Velvet wünschte aus ganzem Herzen, sie würden den Streit beenden. Gegen geistreiche Repliken war nichts einzuwenden, umso mehr aber gegen böse

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