Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
gehasst, nicht Lyndon Valley“, sagte Mandy leise. „Und jetzt, wo sein Dad tot ist, wird er sich auch wieder an alles erinnern, was ihm an der Ranch gut gefallen hat.“
„Meinst du wirklich?“
„Ich bin mir sicher.“
„Also, ich werde New York City nie verlassen“, stellte Katrina fest.
„Nicht mal für den richtigen Mann?“
„Der Richtige ist schon da.“
Überrascht sah Mandy ihre Schwester an. „Aber du hast doch gesagt, du hättest keinen Freund.“
„Habe ich auch nicht. Noch nicht. Aber ich weiß, dass er dort irgendwo ist. Wahrscheinlich ist er gerade auf dem Rückweg von der Börse und kauft sich ein expressionistisches Gemälde für sein schickes Penthouse.“
Mandy lachte. Und Katrina musste am Reed denken.
„Hast du gewusst, dass Reed sich ein Haus baut?“, fragte sie ihre Schwester.
„Nein, das ist mir neu.“
„Oben auf einer von den Wiesen in der Nähe vom See. Das Gelände hat er schon abgesteckt, er hat es mir heute gezeigt. Er will eine Frau finden und eine Familie gründen, und du und Caleb sollt dieses Haus bekommen.“
„So? Nein, das wusste ich nicht. Wenn er dir das Gelände gezeigt hat, gehe ich davon aus, dass ihr keinen Streit mehr habt?“
Katrina errötete. „Wir haben uns ja gar nicht richtig gestritten.“ Schnell wandte sie den Blick ab. „Es war nur … Er hat mir den Knöchel bandagiert.“
Skeptisch sah Mandy sie an. „Katrina?“
„Hm?“
„Was ist los?“
„Was meinst du?“
„Kann es sein, dass du Reed gut findest?“
„Ich, ach … Weißt du, Reed ist wie Colorado.“
„Und du hasst Colorado.“
„Ich hasse es nicht, es macht mir bloß Angst.“
„Also macht Reed dir Angst?“
„Warum fühle ich mich nur wie beim Polizeiverhör?“
„Weil du mir ständig ausweichst.“
„Mir sind Männer im Smoking lieber“, erklärte Katrina wahrheitsgemäß.
Mandy lächelte verschmitzt. „Dann dürfte der Ball morgen ja mächtig interessant werden.“
„Warum?“
„Weil Reed einen Smoking tragen wird.“
„Damit habe ich kein Problem“, gab Katrina leichthin zurück. Wenn man einem Cowboy einen Smoking anzog, wurde er dadurch noch lange nicht zum Mann von Welt.
Als Katrina am nächsten Abend zusammen mit Mandy und Abigail die Lobby des Sunburst-Hotels in Lyndon betrat, wo sie nach dem Ball übernachten würden, und Reed erblickte, gingen ihr fast die Augen über. In seinem Smoking wirkte er tatsächlich wie ein Mann von Welt!
„Wow“, entfuhr es ihr. Reed unterhielt sich gerade lachend mit Caleb, Travis und Seth. Er war frisch rasiert, auch sein Haar war geschnitten. Was gute Kleidung und ein bisschen Pflege doch ausmachten!
„Jetzt gib’s doch zu“, flüsterte Mandy ihrer Schwester zu. „Du findest Reed gut. So richtig gut.“
„Ich bin nur überrascht, wie gut ihm der Smoking steht. Obwohl – in einem Smoking sieht jeder Mann gut aus.“ Allerdings nicht so gut wie Reed!
Die Frauen schlossen sich den Männern an, plauderten ein wenig und machten sich dann auf den Weg zum Hotelausgang.
„Das Abendkleid steht dir wirklich gut“, sagte Reed zu Katrina. Es war ein gelbes Kleid mit V-Ausschnitt, dazu hatte sie sich noch preiswerten Modeschmuck gekauft, der aber wie echt wirkte. Sie hatte sich etwas kräftiger geschminkt, als sie es mochte, aber so würde man ihr von Seiten des Balletts keine Vorwürfe machen können, falls ein Foto von ihr in einer Zeitschrift landete.
„Vielen Dank“, erwiderte sie und bewunderte immer noch seine elegante Erscheinung.
Der Smoking passte ihm wie angegossen, und sie fragte sich, ob er ihn für diesen Anlass von der Stange gekauft hatte oder ob er ihn sich irgendwann früher schon einmal hatte maßschneidern lassen. In diesem Aufzug konnte man ihn wirklich kaum von einem New Yorker Geschäftsmann unterscheiden. Nur seine großen Hände und muskulösen Arme verrieten, dass er körperlich schwer arbeitete und keinen Bürojob hatte.
Als er ihr einladend die Hand entgegenstreckte, hakte sie sich wie automatisch bei ihm unter. Durch den teuren Anzugstoff konnte sie seine Muskeln fühlen.
„Du siehst auch richtig gut aus“, erwiderte sie sein Kompliment.
„Ich fühle mich wie ein Pinguin“, grummelte er. „Man kann sich in dem Ding gar nicht richtig bewegen.“
„Falls es dich tröstet – mir geht es in meinem Kleid auch nicht viel besser.“
„Na ja, aber du musst ja im Zweifelsfall auch nicht aus dem Auto springen und einen Reifen wechseln.“
„Hast du vor, heute
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